pte20250121002 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Gewalt im TV macht viele Teenager aggressiv

Entsprechende Medieninhalte haben laut Erhebung der Université de Montreal langfristige Folgen


Faust: Mediale Gewalt erzeugt gewaltbereite Teenager (Bild: Mohamed Hassan, pixabay.com)
Faust: Mediale Gewalt erzeugt gewaltbereite Teenager (Bild: Mohamed Hassan, pixabay.com)

Montreal (pte002/21.01.2025/06:05)

Kinder, die im Fernsehen und in anderen Medien sehr viele Gewaltszenen sehen, neigen im Teenager-Alter zu asozialem Verhalten. Das beweist eine Studie unter der Leitung von Linda Pagani von der Université de Montreal. Psychoedukation ist die therapeutisch angeleitete Begleitung von Patienten und Angehörigen auf ihrem Weg zu mehr Fachwissen und mehr Überblick über die Erkrankung, die erforderlichen Therapiemaßnahmen und die möglichen Selbsthilfestrategien.

Spätfolgen kaum untersucht

Bisher sei erwiesen, dass Gewalt in Medien, speziell Belohnungen für Gewalt, das aggressive Verhalten von vierjährigen Kindern fördert. Doch Untersuchungen über Spätfolgen gebe es bisher nicht. "Es war ideal, diese Frage bei sich normal entwickelnden Kindern aus der Mittelschicht zu untersuchen, da bei diesen die geringste Wahrscheinlichkeit besteht, aggressiv zu werden und sich anderen gegenüber schädlich zu verhalten", sagt Pagani.

Insgesamt haben die Forscher 963 Mädchen und 982 Jungen untersucht, die zwischen Frühjahr 1997 und Frühjahr 1998 geboren worden waren. Die Eltern gaben an, wie häufig ihre Kinder im Alter von 3,5 und 4,5 Jahren gewalttätigen Fernsehsendungen ausgesetzt waren. Im Alter von 15 Jahren berichteten die Jungen und Mädchen dann selbst über verschiedene Aspekte sozialen Verhaltens.

Mädchen sind nicht gefährdet

"Unsere Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass der frühkindliche Kontakt mit Gewalt in den Medien schwerwiegende, lang anhaltende Folgen haben kann. Das unterstreicht die dringende Notwendigkeit von Initiativen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, die darauf abzielen, Eltern über die langfristigen Risiken zu informieren und sie in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen über die Exposition von Kleinkindern gegenüber Bildschirminhalten zu treffen", so Pagani.

Bei Mädchen haben die Experten keine Auswirkungen festgestellt, was nicht überraschend sei, da Jungen im Allgemeinen solchen Inhalten stärker ausgesetzt seien. Aggressives Verhalten definierten die Forscher als Verprügeln einer anderen Person mit der Absicht, etwas zu erlangen, oder das Stehlen mit oder ohne ersichtlichen Grund. Außerdem gehören auch Drohungen, Beleidigungen und die Beteiligung an Bandenkämpfen dazu, ebenso der Einsatz von Waffen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|