pte20241007001 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Grüne Subvention kann Gegenteil bewirken

Effektive Hilfen für die Umwelt sind laut University of Connecticut nur schwer durchzusetzen


Rodung: Subventionen tragen manchmal zur Entwaldung bei (Foto: Katharina N., pixabay.com)
Rodung: Subventionen tragen manchmal zur Entwaldung bei (Foto: Katharina N., pixabay.com)

Mansfield (pte001/07.10.2024/06:00)

Gut gemeinte Subventionen, auch die für grüne Technologien, können die Ziele verfehlen oder sogar kontraproduktiv sein. Davor warnen Forscher der University of Connecticut. "Der Umstieg auf E-Autos reduziert die Treibhausgasemissionen. Wenn Subventionen für Elektrofahrzeuge und ihre Technologie zu günstigeren Elektrofahrzeugen führen, wird dieser Markt expandieren und die Fahrzeugnutzung insgesamt erhöhen. Wenn die Subventionen stattdessen in den Ausbau der Infrastruktur für den öffentlichen Nahverkehr und den Zugang zu diesem fließen würden, könnten mehr Menschen auf ihr Auto verzichten, was die positiven Auswirkungen auf die Umwelt deutlich verstärken würde", so die Autoren um Kathleen Segerson.

Kosten versus Nutzen

Eine Subvention, die anfangs vielleicht als vorteilhaft für die Gesellschaft angesehen werde, könne sich letztlich als Maßnahme erweisen, deren Kosten den Nutzen bei weitem übersteigen. Als weitere Beispiele nennen die Autoren Subventionen für landwirtschaftliche Betriebsmittel, die in den USA für 17 Prozent der Stickstoffbelastung von Böden verantwortlich sind.

Produktionssubventionen hätten 14 Prozent der weltweiten Entwaldung zur Folge. 2018 flossen fast 70 Prozent der 35,4 Mrd. Dollar an Fischereisubventionen in die Erhöhung der Fangkapazität in Form von Beihilfen wie den Kauf von Treibstoff, Kapitalinvestitionen und Infrastruktur, die alle zur Überfischung beitragen.

Schwere Durchsetzbarkeit

Aus wirtschaftlicher Effizienzperspektive ist es laut den Experten es besser, Aktivitäten zu besteuern, die negative Auswirkungen haben, beispielsweise eine CO2-Steuer. Aber solche Maßnahmen seien schwer durchzusetzen. Daher sei man lieber bereit, Subventionen zu zahlen als gar nichts zu tun. Subventionen, die negative Umweltauswirkungen verringern, seien die zweitbeste Lösung.

Es sei aber von großer Bedeutung, Fristen festzulegen, nach denen die Subventionen auslaufen, um sicherzustellen, dass Beihilfen, die das Beste sind, was man im Augenblick tun könne, abgeschafft werden, wenn etwas Besseres möglich sei. "Wir können diese umweltfreundlicheren Produktionsprozesse subventionieren, aber vorsichtig und in dem Bewusstsein, dass wir langfristig nicht auf diese Subventionen angewiesen sein sollten", sagt Segerson.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|