pte20241009008 Umwelt/Energie, Medizin/Wellness

Hitzestress macht Kinder kleiner und leichter

Analyse in Gambia zeigt Folgen des Klimawandels - Jeder dritte Heranwachsende betroffen


Kind in Gambia: Heranwachsende leiden besonders unter Hitzestress (Foto: pixabay.com, Hella Nijssen)
Kind in Gambia: Heranwachsende leiden besonders unter Hitzestress (Foto: pixabay.com, Hella Nijssen)

Serrekunda (pte008/09.10.2024/10:30)

Hitzestress könnte sich auf Babys sogar nach der Geburt auswirken, wie eine Studie der Medical Research Council Unit The Gambia zeigt. Demnach beeinflussen große Mengen an Hitze nicht nur das Wachstum von Föten während der Schwangerschaft, sondern auch jenes von Kleinkindern bis zum Alter von zwei Jahren. Die erste Studie dieser Art hat Daten von Kindern und Müttern im Rahmen einer klinischen Studie in Gambia gesammelt.

Danach gibt es einen kleinen Rückgang des Geburtsgewichts beim Gestationsalter für jedes Grad an Zunahme des durchschnittlichen täglichen Hitzestresses während des ersten Trimesters der Schwangerschaft. Die im zweiten Trimester beobachtete Hitzebelastung wirkt sich jedoch nicht auf das Wachstum aus, heißt es. Es könnte zu einer Zunahme des Kopfumfangs im Vergleich zum Körper während des dritten Trimesters kommen. Dieser Zusammenhang war jedoch weniger ausgeprägt.

Weniger Gewicht und Größe

Die Forscher haben auch nachgewiesen, dass Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren, die in ihrem Umfeld großer Hitze ausgesetzt sind, in Bezug auf ihr Alter ein geringeres Gewicht und eine geringere Größe aufweisen. Die größten Rückgänge zeigten sich bei Kindern zwischen sechs und 18 Monaten, die täglich durchschnittlich unter einem höheren Hitzestress litten als in den vorangegangenen drei Monaten. Mit zwölf Monaten verfügten Kleinkinder, die im Schnitt einem Hitzestress ausgesetzt waren, der einer Temperatur von 30 Grad Celsius entsprach, eher über ein für ihr Größe und das Alter geringeres Gewicht als Kinder, die einem Hitzestress ausgesetzt waren, der nur 25 Grad Celsius entsprach.

Diese Ergebnisse konnten bei Mädchen und Buben nachgewiesen werden. Die Forscher betonen, dass die Auswirkungen der Hitzebelastung dringend bei Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit berücksichtigt werden müssen, um die Folgen des Klimawandels auf Schwangere und ihre Kinder zu vermindern. Die ausgewerteten Daten wurden ursprünglich im Rahmen der randomisierten kontrollierten "Early Nutrition and Immunity Development"-Studie erhoben, die zwischen Januar 2010 und Februar 2015 in West Kiang durchgeführt worden war. 668 Kinder wurden dafür in den ersten 1.000 Tagen ihres Lebens begleitet. Mit 329 Kindern waren 49 Prozent Mädchen und mit 339 Kindern 51 Prozent Jungen.

Klima schadet Schwächsten

Bei der Geburt wogen zehn Prozent der Kinder weniger als 2,5 Kilogramm. Dieser Wert gilt als geringes Geburtsgewicht. 33 Prozent der Kinder waren für ihr Gestationsalter klein und ein Prozent kam frühzeitig auf die Welt. Im Verlauf der Studie betrug die durchschnittliche Hitzebelastung 29,6 Grad Celsius. Das höchste tägliche Maximum betrug 45,7 Grad Celsius und das höchste tägliche Minimum 28,9 Grad Celsius. Laut Studienleiterin Ana Bonell betreffen die sich überschneidenden Krisen Klimawandel, Ernährungsunsicherheit und Unterernährung überproportional die Schwächsten. Dazu gehörten auch die kleinen Kinder. Details sind in "The Lancet Planetary Health" nachzulesen.

(Ende)
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