Hollywood fordert von Trump Schutz vor KI
Stars schreiben Brief und sehen große Bedrohung der dynamischsten Kreativwirtschaft der Welt
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Hollywood: Traumfabrik fühlt sich von KI zunehmend bedroht (Foto: Christian Drei Kubik, pixabay.com) |
Los Angeles (pte002/20.03.2025/06:05)
Hunderte Hollywood-Stars, darunter Ben Stiller, Cate Blanchett und Cynthia Erivo, haben US-Präsident Donald Trump aufgefordert, die Urheberrechte von Film, Fernsehen und Musik vor Big Tech und Künstlicher Intelligenz (KI) zu schützen. Der offene Brief, den über 400 Schauspieler, Regisseure und andere Künstler unterzeichnet haben, wendet sich gegen Google, OpenAI und Co, die behaupten, dass ihre KI-Modelle mit urheberrechtlich geschützten Werken gratis trainiert werden müssen, da sie sonst Gefahr laufen, von chinesischen Konkurrenten abgehängt zu werden.
2,3 Mio. Arbeitsplätze bedroht
Eine Schwächung des Urheberrechtsschutzes und die Erlaubnis für Technologiegiganten, "Amerikas Kreativ- und Wissensindustrie auszubeuten", würde "die dynamischste Kreativwirtschaft der Welt" bedrohen, heißt es. Die US-Unterhaltungsindustrie bietet über 2,3 Mio. Arbeitsplätze, die jährliche Löhne in Höhe von etwa 230 Mrd. Dollar generieren, und "bildet die Grundlage für den demokratischen Einfluss und die Soft Power Amerikas im Ausland", so das Schreiben.
Der Brief reagiert auf eine Durchführungsverordnung, die Trump im Januar unterzeichnet hat. Darin verpflichtet er sich, "unnötige" staatliche Kontrollen über KI zu beseitigen und "Amerikas globale KI-Dominanz" zu stärken. KI ist in Hollywood zu einem existenziellen Problem geworden. Studios und Produzenten wollen deren Kostensenkungspotenzial unbedingt ausnutzen, aber viele Kreative befürchten, dass ihr Einsatz Arbeitsplätze vernichtet und die Qualität beeinträchtigt.
KI war schon ein zentrales Thema bei den Streiks, die 2023 die US-Unterhaltungsindustrie für Monate zum Stillstand brachten und hohe Kosten verursachten. Autoren und Schauspieler einigten sich mit den Studios auf Verträge, die strenge KI-Schutzmaßnahmen beinhalteten und eine Zustimmung sowie Entschädigungen vorschrieben, wenn KI-Modelle mit Drehbüchern von Autoren trainiert oder computergenerierte Charaktere nach dem Vorbild von Schauspielern erstellt werden.
Alle Wissensbranchen betroffen
Doch das Thema ist mit der Wahl von Trump und der immer stärkeren Kontrolle großer Technologiekonzerne über Hollywood und die US-Wirtschaft im Allgemeinen wieder in den Vordergrund gerückt. "Täuschen Sie sich nicht: Dieses Thema geht weit über die Unterhaltungsindustrie hinaus, da das Recht, KI auf alle urheberrechtlich geschützten Inhalte zu trainieren, alle Wissensbranchen Amerikas betrifft", weist der Brief aus.
Google und OpenAI wollen ihre KI-Modelle mit einer möglichst breiten Palette an urheberrechtlich geschützten Inhalten trainieren und warnen davor, dass konkurrierende Länder andernfalls einen gefährlichen Vorteil erlangen. Wenn chinesische Entwickler "uneingeschränkten Zugang zu Daten haben, der amerikanischen Unternehmen verwehrt wird, ist das Rennen um KI praktisch vorbei", schrieb OpenAI und verwies auf Chinas Fortschritte bei großen Sprachmodellen wie DeepSeek.
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