pte20250320015 in Leben

Hirnareale für Wörter-Gedächtnis identifiziert

Schrumpfung in bestimmten Bereichen führt laut Studie des University College London zu Problemen


Gehirn: Gedächtnis als Netzwerk identifiziert (Foto: pixabay.com, Kohji Asakawa)
Gehirn: Gedächtnis als Netzwerk identifiziert (Foto: pixabay.com, Kohji Asakawa)

London (pte015/20.03.2025/10:30)

Forscher des University College London haben jene Bereiche des Gehirns identifiziert, die für das Erinnern an Wörter erforderlich sind. Ein Schrumpfen im vorderen Bereich und an der Seite des Gehirns steht mit der Schwierigkeit in Zusammengang, sich an Wörter zu erinnern. Konkret sind davon die präfrontalen, temporalen und cingulären Kortizes und der Hippocampus betroffen. Untersucht worden ist auch, wie diese Bereiche durch eine verbreitete Form der Epilepsie beeinflusst werden.

Netzwerk im Gehirn

Die Experten beschreiben ein Netzwerk, das bei der Schaffung und Speicherung von Erinnerungen an Wörter beteiligt und überall im Gehirn verteilt ist. Das ist vor allem für das Verständnis von Erkrankungen wie Epilepsie bedeutsam. Hier könne es Patienten schwerfallen, sich an Wörter zu erinnern. Die Erkenntnisse könnten zu neuen neurochirurgischen Behandlungen beitragen, bei denen dann Rücksicht auf die entscheidenden Bereiche des Gehirns genommen wird.

Laut dem korrespondierenden Autor John Duncan lassen sich genaue MRT-Scans einsetzen, um die Ursachen von Epilepsie zu ermitteln und festzustellen, ob Bereiche des Gehirns von einer Schrumpfung betroffen sind oder nicht. "Durch die Feststellung des entstandenen Schadens und wie gut sich eine Person an Wörter erinnern kann, können wir wiederum herausfinden, welche Bereiche des Gehirns für das Erstellen und Speichern von Erinnerungen genutzt werden", so Duncan.

84 Patienten untersucht

Im Rahmen der ersten derartigen Studie sind 84 Personen mit einer Temporallappenepilepsie und einer hippocampale Sklerose sowie 43 gesunde Menschen untersucht worden. Mittels MRT-Scans wurde eine genaue Analyse des Gehirns durchgeführt. Bei allen Teilnehmern wurden mittels der "Adult Memory and Information Processing Battery" standardisierte Tests zur Beurteilung des verbalen Gedächtnisses durchgeführt.

In einem nächsten Schritt wurden die Testergebnisse mit der Größe von verschiedenen Bereichen des Gehirns verglichen. Damit wollten die Forscher herausfinden, ob kleinere Teile des Gehirns auch mit einem schlechteren Gedächtnis in Zusammenhang stehen. Dabei zeigte sich laut den in "Brain Communications" publizierten Ergebnissen, dass die präfrontalen, temporalen und cingulären Kortizes sowie der Hippocampus betroffen sind.

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