pte20221107002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Impfstoff gegen zwei Krebsarten in Sichtweite

Forschern des Instituto de Investigación Biomédica gelingt mit gealterten Zellen der Durchbruch


Immunabwehr (rot) kesselt Krebszellen (blau) gezielt ein (Foto: irbbarcelona.org/en)
Immunabwehr (rot) kesselt Krebszellen (blau) gezielt ein (Foto: irbbarcelona.org/en)

Barcelona (pte002/07.11.2022/06:05)

Ein neuer aus seneszenten Zellen bestehender Impfstoff von Forschern des Instituto de Investigación Biomédica (IRB) regt das Immunsystem im Kampf gegen Krebs an. Dabei handelt es sich um gestörte Zellen, die sich mit zunehmendem Alter und in Organen, die von chronischen Krankheiten betroffen sind, ansammeln. Sie vermehren sich nicht mehr, verschwinden jedoch auch nicht. Die IRB-Experten haben mit diesen Zellen das Wachstum von Tumoren in experimentellen Modellen von Melanomen und Bauchspeicheldrüsenkrebs signifikant verlangsamt.

Intelligente Krebszellen

Krebszellen besitzen eine Reihe von Merkmalen, die es dem Immunsystem ermöglichen, sie zu identifizieren und anzugreifen. Dieselben Zellen schaffen jedoch eine Umgebung, die Immunzellen blockiert und den Tumor schützt. Dies bedeutet, dass Immunzellen die Krebszellen nicht erreichen können, um sie zu entfernen. Die Wissenschaft arbeitet seit Jahren daran, die Wirksamkeit des Immunsystems gegen Krebs durch den Einsatz von Impfstoffen auf Basis abgestorbener Tumorzellen zu erhöhen.

Die IRB-Forschungsleiter Manuel Serrano und Federico Pietrocola haben untersucht, ob seneszente Zellen besser wirken als tote Krebszellen. Nach der Impfung gesunder Mäuse mit alternden Krebszellen und der anschließenden Stimulierung der Tumorbildung haben die Forscher beobachtet, dass die Tiere keinen Krebs entwickelten oder nur in signifikant geringerem Maße. Sie analysierten auch die Wirksamkeit der Impfung bei Tieren, die bereits Tumore entwickelt hatten. Obwohl die Ergebnisse in diesem Umfeld aufgrund der Schutzbarriere des Tumors moderater waren, beobachteten sie auch hier Verbesserungen.

Neue potenzielle Therapie

"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass alternde Zellen eine bevorzugte Option sind, wenn es darum geht, das Immunsystem gegen Krebs zu stimulieren. Und sie ebnen den Weg, um eine Impfung mit diesen Zellen als mögliche Therapie in Betracht zu ziehen", so Serrano, Leiter des Labors für zelluläre Plastizität und Krankheitam IRB.

(Ende)
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