In Demokratien wollen mehr Frauen arbeiten
Studie der University of California, Riverside: Führungspersönlichkeiten fungieren als Vorbilder
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Fotografin: Demokratien helfen Frauen, die arbeiten wollen (Foto: Anja, pixabay.com) |
Riverside (pte001/25.03.2025/06:00)
Demokratische Regierungssysteme begünstigen die Chancen von Frauen, in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Das zeigt eine Untersuchung von Ugo Antonio Troiano von der University of California, Riverside. Danach neigen Frauen, die in ihrer Jugend in Demokratien gelebt haben, eher dazu, bezahlte Arbeit anzunehmen als Frauen, die in diesem Lebensabschnitt in Autokratien oder Diktaturen groß geworden sind.
Zwei Datenquellen analysiert
Troiano hat Daten des "Polity IV Project" analysiert, das den Grad der Demokratie oder Autokratie in Ländern im Laufe der Zeit misst und jedem Land eine numerische Bewertung zwischen minus zehn (vollständige Autokratie) und plus zehn (vollständige Demokratie) zuweist. Aber auch Daten aus der "World Values"-Umfrage sind untersucht worden, die gesellschaftliche Einstellungen im Laufe der Zeit erfasst.
Die Kombination dieser Quellen zeigt die Auswirkungen politischer Institutionen auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen; gleichzeitig lassen sich Faktoren wie Bildung, kulturelle Normen und wirtschaftliche Bedingungen berücksichtigen. "Je demokratischer ein Land war, als eine Frau 18 Jahre alt war, desto wahrscheinlicher war es, dass sie in die Arbeitswelt eintrat", sagt Troiano. Mit jeder Zunahme der Standardabweichung im Demokratie-Score eines Landes während der Jugend einer Frau steigt nach Troianos Analyse die Wahrscheinlichkeit, dass sie in die Arbeitswelt eintritt, um mindestens 2,6 Prozent.
Recht auf einen Arbeitsplatz
Troiano hat Belege dafür gefunden, dass demokratische Herrschaft diskriminierende Einstellungen gegenüber Frauen am Arbeitsplatz reduziert. Eines der aufschlussreichsten Ergebnisse stammt aus den Antworten auf die Frage: "Sollten Männer eher ein Recht auf einen Arbeitsplatz haben als Frauen, wenn Jobs knapp sind?" Frauen, die in demokratischen Gesellschaften aufgewachsen sind, lehnten das deutlich häufiger ab als Frauen, die unter autokratischer Herrschaft groß wurden.
Troianos Ergebnisse stimmen mit dem überein, was aus der politischen Ökonomie und der Entwicklungsökonomie bekannt ist: Menschen werden demzufolge von Führungspersönlichkeiten inspiriert, die ihnen ähneln. Sind alle politischen Persönlichkeiten Männer, streben Jungen eher nach Führungspositionen, Mädchen dagegen nicht, heißt es. Demokratien würden helfen, solche Ungleichgewichte zu korrigieren.
"Die Vorbild-Hypothese besagt, dass junge Frauen, die in ihren prägenden Jahren andere Frauen in beruflichen Rollen sehen, eher selbst eine Karriere anstreben. Männliche Diktatoren können nur für Jungen als Vorbilder dienen, während Politikerinnen, die in Demokratien häufiger anzutreffen sind, eher Mädchen inspirieren", konstatiert Troiano.
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