pte20250328022 in Business

Start-ups investieren in private Mietkleidung

Umweltverträgliches Geschäftsmodell erfordert oftmals hohe Kapitalaufwendungen zu Beginn


Geliehene Kleidung für modisches Aussehen: Konzept im Trend (Foto: Iqbal Nuril Anwar, pixabay.com)
Geliehene Kleidung für modisches Aussehen: Konzept im Trend (Foto: Iqbal Nuril Anwar, pixabay.com)

Göteborg/Borås (pte022/28.03.2025/13:55)

Modische Kleidung leihen statt sie zu kaufen, könnte ein massives Umweltproblem lösen und der Wirtschaft neue Impulse liefern, meinen Forscher der Technischen Universität Chalmers, der Universitätf Borås und des Forschungsinstituts Rise alternative. "Die Textilindustrie ist eine der umweltschädlichsten Branchen und kann weltweit für bis zu zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sein", so die Wissenschaftler.

Neues besonders klimaschädlich

In Schweden sind laut den Experten über 90 Prozent der Klimaauswirkungen von Kleidung mit dem Kauf neu produzierter Waren verbunden, heißt es. Das Team hat untersucht, wie sich diese Schreckensbilanz durch das Leihen von Modeartikeln verbessern lässt. "Das Mieten von Kleidung kann die Nutzungsdauer jedes Kleidungsstücks verlängern und so zu einem nachhaltigeren Konsum beitragen", sagt Chalmers-Expertin Frida Lind

Die besten Erfolgsaussichten hat ein Vermietungsunternehmen, wenn es Kleidung in einem Nischenmarkt anbietet, zum Beispiel spezielle Sportbekleidung, heißt es. Die Forscher haben neun schwedische Unternehmen analysiert, die mit dem Versuch, Kleidung zu gründen, gescheitert sind, oder die sich noch in diesem Prozess befinden. Aus dieser Analyse sind drei Hauptgeschäftsmodelle für die Vermietung von Kleidung ermittelt worden.

Gute Organisation erfolgskritisch

Beim Mitgliedschaftsmodell können Kunden für einen bestimmten Zeitraum ausleihen, ähnlich wie in einer Bibliothek. Beim Abomodell zahlen Kunden eine monatliche Gebühr, um eine bestimmte Anzahl von Kleidungsstücken zu mieten. Diese Start-ups arbeiteten daran, ihre Geschäftstätigkeit zu vergrößern und Risikokapital anzuziehen. Sodann gibt es das individuelle Mietmodell. Hier stellt ein Unternehmen bestimmte Arten von Kleidung zur Vermietung zur Verfügung, oft in Kombination mit anderer Ausrüstung, wie Outdoor-Kleidung sowie beispielsweise Skiausrüstung.

Durch Interviews mit Gründern, Managern und anderen Schlüsselpersonen der neun schwedischen Unternehmen haben die Forscher einen Einblick in die Situation jedes Unternehmens gewonnen. So gibt es zwar eine willige Kundschaft für die Vermietung von Kleidung, es existieren aber auch gravierende Probleme für Unternehmen, damit Rentabilität zu erzielen.

"Jedes Kleidungsstück muss überprüft und gereinigt werden, bevor es erneut vermietet werden kann, was Zeit in Anspruch nimmt und Kosten verursacht", erläutert Lind. Dazu kämen teure Lagerhaltung und Logistik. Diese Kosten müssten auf die Kunden umgelegt werden, was die Leihgebühren hochtreibe. "Insbesondere bei den Abomodellen gab es auch Schwierigkeiten, Risikokapital zu erhalten, um die erste Phase des Unternehmensaufbaus finanziell überstehen zu können", mahnt Lind.

(Ende)
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