Schmauchspuren sofort sichtbar
Nachweis für Delikte mit Schusswaffen ist jetzt mit neuer Technik schneller und einfacher möglich
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Schmauchspuren verrraten sich durch grünes Leuchten (Foto: Lumetallix) |
Amsterdam (pte003/18.04.2025/06:10)
Ein neuer Test auf Schmauchspuren an Kleidung, Haut und Gegenständen wird der Polizei künftig helfen, Morde und andere Gewalttaten, bei denen Schusswaffen eingesetzt werden, schneller aufzuklären. Entwickelt wurde die Technik von einem Team um Wim Noordiun und Arian van Asten von der Universität Amsterdam. Bisher können solche Rückstände von Pulverdampf zwar nachgewiesen werden, doch dazu ist langwierige Laborarbeit nötig. Jetzt ist der Nachweis von Schmauchspuren bereits am Tatort möglich. Veröffentlicht haben die Forscher ihre Ergebnisse in "Forensic Science International".
Werkzeug für Forensiker
Im Zuge der neuen Technik werden Bleipartikel aus Schussrückständen in ein lichtemittierendes Material umgewandelt. Diese Methode ist schneller, empfindlicher und einfacher anzuwenden als derzeitige Alternativen. "Der Nachweis von Schussrückständen am Tatort ist ein großer Vorteil, da er uns hilft, wichtige Fragen zu Schussvorfällen zu klären", sagt Bente van Kralingen, Forensikerin bei der Amsterdamer Polizei, die das Verfahren schon getestet hat.
"So können wir beispielsweise feststellen, ob die gefundenen Schäden durch eine Kugel verursacht wurden und die relative Position einer Person bestimmen, die möglicherweise an einem Schussvorfall beteiligt war. Wir suchen nach Bleispuren an möglichen Einschusslöchern und an der Kleidung oder den Händen eines Verdächtigen oder Opfers", führt die Expertin aus.
Aus Blei wird leuchtendes Perowskit
Die Technik basiert auf einem Reagenz, das mit Bleipartikeln reagiert. Dabei entsteht eine Keramik mit Perowskit-Struktur, die grünes Licht emittiert, wenn sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt wird. Einfach aufsprühen und beleuchten, lautet die Handlungsanweisung. Das grüne Licht ist so intensiv, dass selbst kleinste Bleispuren klar erkennbar sind. Menschen, die Schüsse abgegeben haben, können noch als Schützen identifiziert werden, wenn sie sich gründlich gewaschen haben. Winzige Partikel, die mit herkömmlichen Methoden nicht mehr nachweisbar sind, bleiben immer zurück. Dem Photolumineszenzverfahren entgehen sie nicht.
Über forensische Anwendungen hinaus untersucht das Team auch das Potenzial dieser lichtemittierenden Methode zur Erkennung von Bleiverunreinigungen in Umweltproben aus Wasser und Boden. Da Blei giftig und umweltschädlich ist, könnte diese Technik weitreichende Auswirkungen auf die Umweltüberwachung und die öffentliche Gesundheit haben. Noorduin sein ehemaliger Doktorand Lukas Helmbrecht haben mittlerweile ein Start-up-Unternehmen namens Lumetallix gegründet, das den neuen Test alltagstauglich macht.
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