pte20250418013 in Business

Kleine US-Unternehmen besorgt über Zölle

Freightos-Umfrage zeigt Unsicherheiten importierender Firmen - 33 Prozent haben Versand eingestellt


Containerschiff im Hafen: US-Kleinunternehmen alarmiert wegen Zollpolitik (Foto: pixabay.com)
Containerschiff im Hafen: US-Kleinunternehmen alarmiert wegen Zollpolitik (Foto: pixabay.com)

Barcelona (pte013/18.04.2025/13:38)

Kleine US-Firmen, die importieren, zeigen sich nach diversen Zolldrohungen und -aufschüben der Trump-Regierung in den letzten Wochen über die Veränderungen in der Handelspolitik verunsichert. Zu diesem Ergebnis kommt eine jüngst veröffentlichte Umfrage von Freightos, einer Plattform für Frachtbuchungen und -zahlungen. Die Befragung wurde in den Tagen vor dem 90-tägigen Einfrieren der Zölle durch die US-Regierung unter etwa 200 importierenden Kleinunternehmen durchgeführt, die Freightos nutzen und zum Großteil in den USA ansässig sind.

Sorgenvolle Stimmung

Laut Umfrage finden 51 Prozent der US-Importeure die nächsten Schritte ihrer Regierung in Bezug auf Zölle nicht vorhersehbar. Die Besorgnis über unsichere Handelsbedingungen brachten sie dabei im Schnitt mit 8,9 auf einer 10-Punkte-Skala zum Ausdruck.

Diese Besorgnis hat sich bereits auf betrieblichen Entscheidungen ausgewirkt: Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) hat den Versand bereits ganz eingestellt. 29 Prozent prüfen alternative Beschaffungsmöglichkeiten außerhalb der betroffenen Regionen, während weitere 29 Prozent abwarten und auf Klärung der Situation hoffen, bevor sie Änderungen vornehmen.

Umleitung der Bestände

Als Reaktion auf die Maßnahmen des Weißen Hauses setzen die Firmen auf unterschiedliche Lösungen, wie etwa die Umleitung der Bestände in Zwischenlager oder eine Trennung von Versand- und Produktionskosten auf Rechnungen, um die Kosten an die Käufer weiterzugeben sowie beschleunigte Lieferungen, um die Fristen einzuhalten. Eine kleine Minderheit von knapp drei Prozent sieht in dem Chaos sogar eine Chance und positioniert sich als potenzieller Vermittler zwischen betroffenen Märkten.

Die Marktstimmung wirkt sich auch auf die Frachtraten aus: Laut Freightos zeigt sich, dass die Raten für Seecontainer aus China, Taiwan und Vietnam in die USA im Vorfeld der Einführung der gegenseitigen Zölle am 9. April stark angestiegen sind. Doch während die Raten für China seither um 16 Prozent gesunken sind, blieben die Preise für Taiwan und Vietnam auf hohem Niveau stabil.

Leere Container in China

Seefrachtführer müssen in naher Zukunft die Abfahrten aus China streichen und womöglich die Dienste aus anderen Herkunftsländern erhöhen, aber diese Anpassung könnte sich laut Freightos als schwierig erweisen und für die Verlader zu Verzögerungen führen. Ein Grund dafür sei ein Überschuss an leeren Containern, die sich in China konzentrieren.

In der Zwischenzeit werde der Plan der US-Regierung, die "De-minimis"-Ausnahme für alle chinesischen Importe ab dem 3. Mai aufzuheben, die Luftfrachtraten aufgrund einer Verlangsamung der E-Commerce-Importe von chinesischen Plattformen wie Shein und Temu drücken. Im Moment bleiben die Raten des Air Index China - USA von Freightos jedoch erhöht, da die Luftfrachtnachfrage kurzfristig ansteigt, bevor die Zölle auf Autoteile am 3. Mai in Kraft treten, und weil die Regierung Elektronik und Pharmazeutika von gegenseitigen Zöllen ausnimmt.

(Ende)
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