pte20250416003 in Forschung

Internet kann Toleranz auch fördern helfen

Psychologin des College of Charleston fordert deutlich mehr Anstrengungen für das Miteinander


Jen Cole Wright: Psychologin plädiert für mehr Toleranz (Foto: charleston.edu)
Jen Cole Wright: Psychologin plädiert für mehr Toleranz (Foto: charleston.edu)

Charleston (pte003/16.04.2025/06:10)

Eine Lanze für Toleranz bricht Jen Cole Wright vom College of Charleston. "Es ist einfach, insbesondere online, gleichgesinnte Gemeinschaften zu finden, denen man sich anschließen und in denen man sich bestätigt fühlen kann. Das wird durch die Algorithmen von Suchmaschinen und Social-Media-Apps noch erleichtert, die Inhalte bevorzugen, die Ihre Überzeugungen, Werte, Aktivitäten und Praktiken widerspiegeln und verstärken und Sie vor Andersdenkenden abschirmen - es sei denn, sie werden als jemand dargestellt, den man verachten und hassen sollte."

Extremen Gruppen im Trend

Dieser Prozess könne die Hinwendung zu extremen Gruppen und Identitäten mit bestimmten Standpunkten beschleunigen. Da Online-Algorithmen Menschen auf unterschiedliche Wege lenken, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich letztlich mit extremeren Einstellungen konfrontiert sehen, unterstreicht Wright.

"Zum einen können Sie sich aus den sozialen Medien zurückziehen. Zum anderen können Sie, wenn sie auf Online-Aktivitäten nicht verzichten wollen, gezielte Schritte unternehmen, um mit Menschen in Kontakt zu treten, die nicht so sind wie Sie, und sich mit Ideen zu beschäftigen, mit denen Sie vielleicht nicht einverstanden sind." Am wichtigsten sei es jedoch, dass "Sie dem Impuls zur Intoleranz aus dem Weg gehen und sich demütig an unsere gemeinsame Menschlichkeit erinnern", rät sie.

Bisschen Abweichung okay

Um in sozialen Gemeinschaften zusammenzuleben, definieren Menschen laut Wright, was normal ist und was nicht. Manches, das ein bisschen abweicht, wird toleriert, etwa ein Nachbar, der bei seinen abendlichen Spaziergängen durch die Nachbarschaft gerne abenteuerliche Kostüme trägt. Sein Verhalten sei zwar seltsam, jedoch ein Beispiel für die Freiheit eines jeden, sich auszudrücken. So weit gehe die Toleranz.

Aber manchmal erscheint etwas nicht nur unnormal, sondern auch inakzeptabel zu sein. In diesem Fall ergreifen die Menschen laut der Expertin aktive Maßnahmen, um das zu unterbinden, was sie als unfair, unangemessen, schlecht oder abweichend empfinden. Hier sei Toleranz gefragt, wenn es sich nicht um etwas Kriminelles oder Gefährliches handele.

(Ende)
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