pte20250211004 in Forschung

KI-Überwachungssystem nimmt Tierlaute auf

Umweltverträglichkeitsprüfungen und Co - Mikrofone erfassen "Herzschlag von Ökosystemen"


Akustisches KI-System von Synature zur Überwachung der Tierwelt (Foto: synature.ch)
Akustisches KI-System von Synature zur Überwachung der Tierwelt (Foto: synature.ch)

Lausanne (pte004/11.02.2025/06:10)

Intelligente Mikrofone mit KI-Technologie erfassen die Geräusche von Tieren an einem bestimmten Ort. Das System hat das Start-up Synature entwickelt, das aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne hervorgegangen ist. Es liefert dank einer smarten Auswerteinheit sogar die Gattung der dort lebenden Tiere und misst den "Herzschlag von Ökosystemen, indem wir natürliche Geräuschkulissen wie Vogelstimmen, Insektenrufe und andere Stimmen von Wildtieren analysieren".

920 Stunden Akku-Laufzeit

Jede Einheit, die etwa so groß ist wie ein Ziegelstein, enthält vier elektromechanische Hochleistungsmikrofone, die Auswerteinheit sowie einen Sender, der Daten und Ergebnisse über das Mobilfunknetz weiterleitet. Das System bezieht seinen Strom aus Akkus, die von Solarzellen aufgeladen werden können. Ohne solare Hilfe reicht die Kapazität für bis zu 920 Stunden.

Das Gerät lässt sich etwa bei Umweltverträglichkeitsprüfungen einsetzen. Es unterstützt Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Verwaltung dabei, umweltgerechte Entscheidungen zu treffen. "Unsere Geräte bieten auch eine akustisch ansprechende Möglichkeit, Menschen für die Natur zu begeistern", sagt Synature-CEO Olivier Staehli. Das System soll bald in Serie produziert werden.

Kontinuierlicher Datenstrom

Staehli und sein Kollege Noah Schmid (CTO) haben ihr System zunächst an Wolfspopulationen getestet. Sie führten 2022 eine Reihe von Versuchen im Kanton Glarus durch, die zeigten, dass sich ihr Gerät nutzen lässt, um die Streifzüge der Tiere zu dokumentieren und ihre Zahl festzustellen. Noch gelingt es nicht, die Stimmen einzelnen Wölfen zuzuordnen, aber das System kann die Rufe von Jungtieren von denen ausgewachsener Tiere unterscheiden, heißt es.

Im Gegensatz zu anderen Methoden der Überwachung von Wildtieren wie Fernerkundung und eDNA - das ist die in der Umwelt vorhandene DNA, die von lebenden Organismen über ihre Zellen, Ausscheidungen, Haare, Schuppen oder organische Ablagerungen stammt - zeichnet das System von Synature kontinuierlich auf. Dieser umfassende Datenstrom ist damit sehr hilfreich, um Trends in einem Ökosystem genauer zu erkennen - gegenüber Messungen, die nur einmal im Jahr stattfinden.

(Ende)
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