pte20241003011 Auto/Verkehr, Technologie/Digitalisierung

KI-Fahrlehrer gut wie menschliches Pendant

System von NTNU-Forschern - Im Simulator bewältigen Schüler auch ungewöhnliche Situationen


Fahrsimulator: Reaktion auf diese Gefahr lässt sich nur hier üben (Bild: way.no)
Fahrsimulator: Reaktion auf diese Gefahr lässt sich nur hier üben (Bild: way.no)

Trondheim (pte011/03.10.2024/11:39)

Künstliche Intelligenz (KI) verbessert die derzeitige Fahrausbildung vollständig, meinen Forscher der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technik (NTNU). Das schließen sie aus Tests mit einer Software, die die Leistung von Fahrschülern in der einzigen simulatorbasierten Fahrschule Norwegens beurteilt, die WAY AS in Trondheim betreibt.

KI-Fahrlehrer kennt alles

Das Team um den NTNU-Computerwissenschaftler Johannes Rehm und Odd Erik Gundersen hat den digitalen Fahrlehrer entwickelt. Dieser bringt seinen Schülern im Simulator das Fahren bei und weiß mit brenzligen Verkehrssituationen adäquat umzugehen. Das System basiert auf 477 Fahrszenarien, die drei verschiedene Verkehrssituationen umfassen: Überholmanöver, Fahren in der Stadt mit großen Ampelkreuzungen sowie Kreisverkehre und verschiedene Vorfahrtsituationen.

Ziel war es laut den Entwicklern, den virtuellen Fahrlehrer so zu trainieren, dass dieser verschiedene Fahrszenarien seiner Schüler genau und objektiv beurteilen kann. Gleichzeitig sollte er über Fähigkeiten verfügen und Feedback geben, das genauso gut und präzise ist wie das von echten Fahrlehrern. An den Übungssitzungen haben 21 Fahrschüler und sieben Fahrlehrer teilgenommen.

Richtig auf Elch reagieren

"Beim Training in einem Simulator ist es einfacher, den Lernprozess der angehenden Fahrer zu standardisieren und zu personalisieren. Gleichzeitig können alle Fahrer mit ungewöhnlichen und gefährlichen Situationen konfrontiert werden, die im realen Fahrunterricht unmöglich sind", so Gundersen.

In einer normalen Fahrstunde könne man nicht üben, wie man einem Elch oder einem quer auf einen zu rutschenden Lkw mitten auf der Straße begegnet. Mit einem Fahrsimulator sei das jedoch kein Problem. Zudem könne die virtuelle Umgebung beliebig geändert werden. Fahrten bei Regen gegen eine tiefstehende und damit blendende Sonne könne man einspielen, ebenfalls vereiste Straßen und kurvenreiche Strecken.

Der KI-Fahrlehrer "sieht", wo der Schüler noch unsicher ist und kann die entsprechenden Situationen mehrfach wiederholen. Die Forscher haben auch gezeigt, dass sich das Feedback des Fahrlehrers auf den Lernstil zuschneiden lässt, der am besten zum Fahrschüler passt. Die vom System vorgenommenen Bewertungen zeigen eine sehr starke Korrelation mit den Bewertungen professioneller Fahrlehrer, haben die Wissenschaftler festgestellt. Darüber hinaus erkenne und korrigiere der KI-Fahrlehrer gute und schlechte Entscheidungen der Fahrschüler ebenso gut wie ein echter Fahrlehrer.

(Ende)
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