pte20241015035 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Krise setzt deutschen Mittelstand unter Druck

"Mittelstandspanel" der KfW: Gesamtumsatz seit 2023 nominal um 246 Mrd. Euro eingebrochen


Buchhaltung: Immer mehr deutsche Mittelständler müssen rechnen (Foto: pixabay.com, Tumisu)
Buchhaltung: Immer mehr deutsche Mittelständler müssen rechnen (Foto: pixabay.com, Tumisu)

Frankfurt am Main (pte035/15.10.2024/13:59)

Laut dem aktuellen "Mittelstandspanel" der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat sich der Gesamtumsatz kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland seit 2023 nominal um 246 Mrd. Euro oder 4,6 Prozent reduziert. Auch Preiserhöhungen konnten den Rückgang nicht abfedern, so die Wirtschaftsexperten: Real lag das Umsatzminus sogar bei zehn Prozent.

Sinkende Umsätze erwartet

Angesichts der Rezession rechnen inzwischen 35 Prozent der befragten Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 500 Mio. Euro für das laufende Geschäftsjahr mit rückläufigen Zahlen. Nur rund 15 Prozent erwarten anziehende Umsätze.

Eine Änderung ist derzeit nicht zu erwarten. Die mittelfristigen Erwartungen bis 2026 sind getrübt: Mit 29 Prozent gehen so viele Unternehmen wie nie zuvor davon aus, dass ihr Umsatz in den kommenden drei Jahren sinken wird. 24 Prozent rechnen mit Umsatzsteigerungen.

Investitionsneigung gefallen

Wenngleich die Umsatzrendite mit sieben Prozent im Schnitt recht stabil bleibt, wächst die Kluft zwischen den Unternehmen: Insbesondere Kleinstunternehmen kämpfen mit rückläufigen Renditen. Die Großen kämen mit einer lahmenden Konjunktur aktuell besser zurecht.

Die durchschnittliche Eigenkapitalquote ist um 0,6 Prozentpunkte auf 30,6 Prozent gefallen. Im historischen Vergleich ist das weiterhin ein sehr guter Wert, heißt es. Der Anteil der Firmen mit einer niedrigen Eigenkapitalquote von unter zehn Prozent ist jedoch gestiegen - von 25,1 Prozent auf 33,6 Prozent. Und zwölf Prozent weisen eine negative Eigenkapitalquote aus.

Problematisch ist auch die sinkende Investitionsneigung. Der Anteil von Unternehmen mit Investitionsprojekten ist um vier Prozentpunkte auf 39 Prozent gefallen. Der Anteil der Betriebe, die ihre Investitionsvorhaben am Ende wie geplant umsetzten, lag 2023 zudem bei unterdurchschnittlichen 60 Prozent, weist das Mittelstandspanel abschließend aus.

(Ende)
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