pte20240909001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Lichtverschmutzung erhöht Alzheimer-Risiko

Vor allem die Belastung in der Nacht ist gefährlicher als alle anderen möglichen Gefahrenlagen


Lichtverschmutzung: Körper reagiert sehr empfindlich darauf (Foto: pixabay.com, StockSnap)
Lichtverschmutzung: Körper reagiert sehr empfindlich darauf (Foto: pixabay.com, StockSnap)

Chicago (pte001/09.09.2024/06:00)

Zu viel Licht in der Nacht steht mit Alzheimer in Verbindung, wie einer Studie von Erstautorin Robin Voigt-Zuwala vom Rush University Medical Center zeigt. Vor allem Personen unter 65 Jahren sollen davon betroffen sein. Die Forscher haben die "Light Pollution Maps" der 48 unteren US-Bundesstaaten analysiert und sie mit medizinischen Daten der Variablen verbunden, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie Risikofaktoren für diese Erkrankung sind.

Jüngere besonders sensibel

In einem nächsten Schritt hat das Team für jeden Bundesstaat Daten zur nächtlichen Intensität der Lichtverschmutzung erstellt und sie in fünf Gruppen aufgeteilt. Sie reichten von der geringsten bis zur höchsten Belastung. Die Analyse zeigt, dass bei Menschen mit 65 Jahren oder älter das Auftreten von Alzheimer stärker mit einer hohen Lichtverschmutzung korreliert als andere Krankheitsfaktoren wie Alkoholmissbrauch, chronische Erkrankungen der Niere, Depressionen oder Fettleibigkeit.

Andere Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck und Schlaganfälle stehen hingegen mit Alzheimer in einer engeren Verbindung als die Lichtverschmutzung. Bei Personen unter 65 Jahren steht eine größere Lichtbelastung während der Nacht mit einer größeren Verbreitung von Alzheimer in Zusammenhang - im Vergleich zu allen anderen untersuchten Risikofaktoren. Die Ergebnisse legen nahe, dass Jüngere besonders empfindlich auf die Auswirkungen nächtlicher Lichtbelastung reagieren.

Genaue Erklärung fehlt noch

Unklar ist, warum jüngere Menschen stärker gefährdet sind. Eine mögliche Erklärung sind individuelle Unterschiede bei der Lichtempfindlichkeit. Voigt-Zuwala glaubt, dass sich bestimmte Gentypen, die eine frühe Alzheimer-Erkrankung beeinflussen, auf die Reaktion gegenüber biologischen Stressoren auswirken, die ihrerseits für eine erhöhte Verletzlichkeit bei den Auswirkungen der nächtlichen Lichtbelastung sorgen.

Der Wissenschaftlerin zufolge gibt es aber einfache Maßnahmen, die vor der Lichtverschmutzung schützen können. Dazu gehören Verdunkelungsvorhänge und Gesichtsmasken. Zudem sollte im Inneren von Gebäuden darauf geachtet werden, dass die Menge an blauem Licht verringert und auch auf ein warmes Licht geachtet wird. Details sind in "Frontiers in Neuroscience" veröffentlicht.

(Ende)
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