pte20241008001 Umwelt/Energie, Medizin/Wellness

Luftverschmutzung gefährdet Kindergehirne

Selbst Vorboten von Alzheimer lassen sich laut University of California Davis nachweisen


Sport: Luftverschmutzung gefährdet Gehirne spielender Kinder (Foto: Christo Anestev, pixabay.com)
Sport: Luftverschmutzung gefährdet Gehirne spielender Kinder (Foto: Christo Anestev, pixabay.com)

Davis (pte001/08.10.2024/06:00)

Schadstoffe in der Luft beeinträchtigen die Entwicklung kindlicher Gehirne. Das haben Studien auf vier Kontinenten gezeigt, wie Forscher der University of California Davis berichten. Sie haben 40 empirische Studien aus Amerika, Europa, Asien und Australien analysiert. Diese kommen überwiegend zu dem Ergebnis, dass kindliche Gehirne unter Umweltverschmutzung leiden. Zu den Unterschieden zwischen den Gehirnen von Kindern, die unbelastet aufwuchsen, und denen, die Schadstoffen ausgesetzt waren, gehören das Volumen der weißen Substanz, die mit der kognitiven Funktion in Verbindung gebracht wird, Verbindungen im gesamten Gehirn und sogar frühe Anzeichen für Alzheimer.

Kinder sehr anfällig

"Wir sehen Unterschiede in den Gehirnleistungen zwischen Kindern mit höherer und niedrigerer Schadstoffbelastung", sagt Expertin Camelia Hostinar. Kinder und Jugendliche seien besonders anfällig für Luftverschmutzung, da sich ihre Gehirne und ihr Körper noch in der Entwicklung befänden. Sie verbrächten tendenziell mehr Zeit im Freien und ihre Körper nehmen im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Schadstoffe auf als die von Erwachsenen.

Die Studien unterscheiden sich in den Methoden. Einige verwenden fortschrittliche Scan-Methoden wie MRT. Andere untersuchen Veränderungen bei chemischen Verbindungen, die die Gehirnfunktion und -gesundheit unterstützen. Wieder andere suchen nach Tumoren im Gehirn oder im zentralen Nervensystem. Gemeinsam haben die Studien, dass sie die Luftverschmutzung in Verbindung mit der Adresse oder der Nachbarschaft des Kindes erfasst. Berücksichtigt wurden Regionen mit hoher Luftverschmutzung, solche, die die lokalen Luftverschmutzungsstandards erfüllten, und Reinluftgebiete.

Luft in Schulen filtern

"Viele Forscher, die sich mit der Entwicklung des Gehirns befassen, ob es nun um Autismus, Alzheimer oder etwas anderes geht, haben Umweltfaktoren lange Zeit vernachlässigt. Sie argumentierten, dass sie genetisch bedingt sei oder andere Faktoren als die Exposition gegenüber Luftverschmutzung eine Rolle spielen. Das hat sich in letzter Zeit stark verändert", so Anthony Wexler. Die Forscher schlagen als Sofortmaßnahme vor, die Luft in den Klassenräumen von belasteten Schulen durch Filter zu verbessern, um zumindest in der Unterrichtszeit die kindlichen Gehirne zu schützen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|