Manager trotz Krise optimistischer als gedacht
Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung: "SAFE-Index" zeigt mit minus 0,08 leichte Erholung
"SAFE-Index" zeigt trotz Krise leichte positive Ausschläge (Illustration: safe-frankfurt.de) |
Frankfurt am Main (pte004/14.01.2025/06:15)
Der "SAFE-Index" zur Manager-Stimmung in Deutschland, der seit März 2024 fast kontinuierlich von plus 0,66 auf minus 0,25 gesunken ist, hat sich im Januar dieses Jahres überraschend erholt. Er ist zwar nur leicht auf minus 0,08 gestiegen, doch die Stimmung ist "optimistischer, als man das angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage in Deutschland erwarten könnte", so Florian Heider, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung, das den Index jeden Monat ermittelt. SAFE steht für "Sustainable Architecture for Finance in Europe" und ist der Goethe-Universität angegliedert. Heider macht für den Anstieg die Exportorientierung der deutschen DAX-Unternehmen verantwortlich.
Trends bei Aktienrenditen
Der Index-Wert zeigt an, wie optimistisch oder pessimistisch sich Vorstände und Finanzverantwortliche von Unternehmen, die in den Börsenindizes der DAX-Familie notiert sind, in aktuellen Jahres- und Quartalsberichten sowie Analystenkonferenzen äußern. Alexander Hillert hat den SAFE-Index entwickelt. Mit seinem Team und modernen Textanalyseverfahren sammelt und bewertet er positive und negative Aussagen in den Berichten und Konferenztranskripten der Unternehmen. Die Ergebnisse geben Einblick in die aktuelle Investitionsbereitschaft der Führungsetage und erlauben zudem Rückschlüsse auf mittel- und langfristige Trends bei Aktienrenditen.
"Weil der Index Äußerungen direkt aus der Chefetage von großen, international agierenden Unternehmen berücksichtigt, entsteht ein besonders genaues Bild der wirtschaftlichen Lage", sagt Heider. Der Indexwert basiert auf dem Verhältnis zwischen Wörtern mit negativer Bedeutung wie "Abbau" und "schwerwiegend" und positiven Begriffen wie "Zuwachs" und "profitabel" in den Texten der letzten drei Monate. Die Wörter werden nach wissenschaftlich etablierten Wortlisten als positiv oder negativ eingeordnet. Die Textanalysemethodik filtert somit gewissermaßen den jeweils aktuellen "Netto-Optimismus" aus den aktuellen Manager-Äußerungen heraus.
Folgen optimistischer Aussagen
Die Konzeption des SAFE-Index basiert auf einer Studie, die 2019 im "Journal of Financial Economics" veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass optimistische Aussagen in US-Unternehmensberichten und Analystenkonferenzen kurzfristig mit höheren Investitionen, jedoch langfristig mit geringeren Aktienrenditen und Gewinnen verbunden sind.
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