Milchprodukte schützen Ältere vor Stürzen
Versuchsreihe in Pflegeheimen - Empfohlene Mengen an Kalzium und Protein selten erreicht
Pflegeheimbewohnerin: hohes Risiko von Stürzen (Foto: pixabay.de, Gerd Altmann) |
Melbourne (pte021/21.10.2021/13:41)
Das Erhöhen des Konsums von Nahrungsmitteln, die wie Milch, Joghurt und Käse, reich an Kalzium und Protein sind, verringert die Stürze und Knochenbrüche bei älteren Menschen, die in einem Pflegeheim leben. Zu diesem Ergebnis ist eine randomisierte kontrollierte Studie unter der Leitung der University of Melbourne https://www.unimelb.edu.au gekommen. Dabei handelt es sich um eine der wenigen Studien, die untersucht hat, ob die Aufnahme dieser Nährstoffe aus Nahrungsmitteln anstatt über Nahrungsergänzungsmittel wirksam und sicher ist. Die Forscher betonen, dass dieser Ansatz als Maßnahme der öffentlichen Gesundheit weitreichende Auswirkungen für die Prävention von Knochenbrüchen hat. An der Studie waren Wissenschaftler aus Australien, den Niederlanden und den USA beteiligt.
Ältere Erwachsene, die in Pflegeheimen leben, verfügen häufig über eine nur geringe Zufuhr an Kalzium und Protein. Die Folge können schwache Knochen und ein erhöhtes Risiko von Stürzen und Knochenbrüchen sein. Schätzungen gehen davon aus, dass auf ältere Erwachsene in Altenpflegheimen rund 30 Prozent aller Hüftfrakturen entfallen. Es ist allgemein bekannt, dass Nahrungsmittel, die wie Milch, Joghurt und Käse reich an Kalzium und Proteinen sind, dabei helfen die Knochenbrüchigkeit zu verhindern. Wenige Studien haben jedoch untersucht, ob eine erhöhte tägliche Aufnahme dieser Nahrungsmittel eine wirksame und sichere Möglichkeit ist, das Frakturrisiko bei älteren Menschen zu senken.
[b]60 Pflegereinrichtungen beteiligt[/b]
Die Forscher untersuchten, ob das Erreichen der täglich empfohlenen Menge von 1.300 mg Kalzium und 1 Gramm Protein pro Kilo Körpergewicht aus Nahrungsquellen das Risiko von Fragilitätsfrakturen und Stürzen bei älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen verringern würde. An der Studie mit einer Laufzeit von zwei Jahren nahmen 60 australische Pflegeeinrichtungen teil. Dort waren 7.195 Personen untergebracht. Der Anteil von Frauen mit einem Durchschnittsalter von 86 Jahren lag bei 72 Prozent. Die Vitamin D Werte waren erfüllt. Die tägliche Aufnahme an Kalzium und Protein lag jedoch unter den empfohlenen Werten.
30 Einrichtungen wurden nach dem Zufallsprinzip dafür ausgewählt, dass sie die Bewohner zusätzlich mit Milch, Joghurt und Käse versorgten, damit täglich Werte von 1.142 mg Kalzium und 1,1 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht erreicht wurden. Die verbleibenden Kontrolleinrichtungen blieben bei 700 mg Kalzium und 0,9 Gramm Protein pro Kilo Körpergewicht. Die Daten von 27 Interventionseinrichtungen und 29 Kontrolleinrichtungen wurden analysiert. Während der Laufzeit der Studie kam es zu 324 Knochenbrüchen (135 Hüftfrakturen), 4.302 Stürzen und 1.974 Todesfällen.
[b]33 Prozent weniger Knochenbrüche[/b]
Die ergriffenen Maßnahmen mit einer Risikoverringerung von 33 Prozent bei allen Knochenbrüchen in Zusammenhang. Bei Hüftfrakturen verringerte sich as Risiko um 46 Prozent und bei Stürzen um 11 Prozent. Bei den Todesfällen aufgrund von allen Ursachen konnte bei den beiden Gruppen kein Unterschied festgestellt werden. Die relative Risikoverringerung bei Knochenbrüchen war ähnlich wie bei Studien, bei denen bei Patienten mit Osteoporose eine hochwirksame Arzneimitteltherapie zur Verbesserung der Knochenstärke durchgeführt worden war. Die Forschungsergebnisse wurden in BMJ veröffentlicht.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Moritz Bergmann |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | bergmann@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |