pts19990927023 Politik/Recht, Umwelt/Energie

Präventivmaßnahmen gegen Gewalt und sexuelle Gewalt

BEKO sponsert Aufklärungsveranstaltung


Wien (pts023/27.09.1999/12:37) Über Initiative von Frau Edith Bernhart fand vorige Woche in den Räumen der Firma BEKO http://www.beko.at/ als Sponsor eine Podiumsdiskussion mit dem Thema "Präventivmaßnahmen gegen Gewalt und sexuelle Gewalt" statt. Es waren Gäste aus den Bereichen Politik, Schule, sowie einschlägige Vereine und Ärzte geladen.

Univ.Doz. Prim. Dr. G. Spiel (LKH-Klagenfurt, Kinderneurologie und -psychiatrie) erklärte, dass der Anteil der in der psychiatrischen Behandlung befindlichen Patienten auf Grund sozialer Vernachlässigung nicht wachse. Aus diesem Bereich ergäbe sich ein zehnprozentiger Anteil an "Unfallopfern". Die Zahl der Missbrauchsopfer liege bei den Buben um etwa zehn, bei den Mädchen rund zwanzig Prozent. Das Ziel der Psychiatrie liege vor allem in der raschen Stabilisierungsphase der Kinder.

Spiel, sowie Sektionschef Dr. Roland Miklau, Justizministerium, hoben hervor, dass bei der juristischen Aufklärung von Gewalt- oder Missbrauchsfällen auf die seelische Verfassung und Würde der Opfer besondere Rücksicht genommen werden müsse. Sektionschef Dr. Roland Miklau betonte, dass die kontradiktorische Vernehmung sowie die Verkürzung der Vorerhebungen zwar einen wesentlichen Schritt zur Verbesserung der Situation der Betroffenen gebracht hätten, die Bemühungen der Justiz seien jedoch noch nicht abgeschlossen, Modellprojekte sollten gemeinsam erstellt werden, und einander nicht zum Nachteil der Kinder behindern.

Nationalratsabgeordneter Dr. Johannes Jarolim, SPÖ, prangerte an, dass wir den Kindern durch übermäßigen Zuspruch zur Stärkung des Selbstbewusstseins die Verantwortung für sich selbst zuschieben und sie oftmals viel zu lange in ihrer Konfliktsituation belassen. Dr. Jarolim: "Das kann so nicht funktionieren!"

Über einen der Punkte der Initiatorin, nämlich den Einbau von "Lebens- und Konfliktbewältigung" in den Deutschunterricht, wurde heftig diskutiert. Die anwesenden Pädagogen stimmten der Idee generell zu. Stadträtin Karin Landauer, FPÖ, will in ihrem Bereich die Idee aufgreifen und weiter diskutieren.

Als weitere Punkte von Präventivmaßnahmen gegen Gewalt wurde auch die strenge Anwendung der bestehenden Jugendschutzbestimmungen gefordert, wobei auf den Bereiche Alkoholausschank im Zusammenhang mit den daraus resultierenden Folgen verwiesen wurde. Weiters waren sich alle Beteiligten einig, dass bei Wahrnehmung der elterlichen Pflichten viele Gewaltakte verhindert werden könnten.

(Ende)
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