pts20001127021 Kultur/Lifestyle

Haydn-Gesellschaft Wien präsentiert Konzertprogramm für 2000/2001

Werke der Brüder Haydn und Joseph Lanners 200. Geburtstag


Wien (pts021/27.11.2000/12:08) Das Concilium musicum Wien musiziert Werke der Brüder Haydn und ihrer Zeitgenossen - und feiert Joseph Lanners 200. Geburtstag.

Die vier Abonnementkonzerte finden am 5. Dezember 2000, 7. Februar, 26. April und 27. Juni 2001 im Festsaal des Hauses der Industrie statt. Es musiziert das Ensemble Concilium musicum Wien auf Originalinstrumenten unter der Leitung von Professor Paul Angerer. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.

Die Haydn-Gesellschaft Wien http://www.user.xpoint.at/cmw hat sich zum Ziel gesetzt, in ihren Konzerten besonders die eher selten gespielten Werke der Brüder Joseph und Johann Michael Haydn aufzuführen. In den Programmen werden diese Werke mit Kompositionen ihrer - heute zum Teil vergessenen - Zeitgenossen kombiniert.

Im 1. Konzert gibt es ein Divertimento für Streicher und zwei Hörner von J. Michael Haydn (1737-1806), ein Streichquintett von Ignaz Pleyel, die Kleine Freimaurer-Kantate für Tenor von Wolfgang A. Mozart (1756-1791) und Lieder von Johann Holzer zu hören. Ignaz Pleyel (1757-1831) wurde in Ruppersthal in Niederösterreich geboren und starb in Paris. Er ist der Gründer der bekannten Klaviermanufaktur Pleyel. Frederic Chopin schätze seine Klaviere sehr. In Paris gibt es heute noch die Salle Pleyel, einen berühmten Konzertsaal. Johann Holzer (1753-1818) war Musikmeister der Freimaurerloge Zur Wahren Eintracht, in der Mozart 1785 zum Gesellen befördert wurde, und der auch Joseph Haydn angehörte.

Solist dieses Konzerts ist der Tenor Alexander Kaimbacher, geboren in Villach. Er studierte Sologesang bei KS Hilde Rössel-Majdan, KS Artur Korn und in Meisterkursen bei KS Dietrich Fischer-Dieskau. In Wien ist Alexander Kaimbacher oft Produktionen der Neuen Oper Wien zu hören, wie etwa kürzlich im Odeon in Candide von Leonard Bernstein.

Im 2. Konzert feiert das Concilium musicum Wien den 200. Geburtstag von Joseph Lanner mit dessen Favorit-Polka und dem Walzer Die Schönbrunner, aber auch mit einer unbekannten Komposition für Streichquartett. Außerdem wird es Werke zweier anderer Zweihundertjähriger zu hören geben: Adolf Müller sen. und Johann Nestroy.

Im 3. Konzert musiziert das Concilium musicum Wien u.a. Wolfgang A. Mozarts bekannte Serenade "Eine kleine Nachtmusik", allerdings in der selten zu hörenden, originalen Besetzung für 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabaß. In diesem Konzert wird auch ein sehr selten zu hörendes Instrument erklingen: Das Chalumeau, das ein Vorläufer der Klarinette ist.

Das 4. Konzert bringt zwei Quartette für Traversflöte und Streicher in D-dur: Eines ist von Joseph Haydn, das andere - sehr bekannte - von Wolfgang A. Mozart. Dazu kommen wieder zwei Werke unbekannterer Komponisten: Johann Baptist Fuß (1770-1819) und Johann Baptist Gänsbacher (1778-1844) haben für die im klassischen Konzert selten zu hörende Gitarre komponiert. Der Solist Michael Freimuth wird auf einem originalen Instrument aus dem Jahre 1810 spielen.

Das Concilium musicum Wien wurde 1982 von Paul Angerer und seinem Sohn Christoph gegründet, um zu Unrecht vergessene Musik des 18. Jahrhunderts mit den stilistischen Erkenntnissen der Aufführungspraxis unserer Zeit aufzuführen. Das Ensemble spielt auf wertvollen historisch-originalen und authentischen Instrumenten aus der Zeit vor und um 1800.

Paul Angerer, der Leiter des Ensembles, wurde 1927 in Wien geboren. Er war Solobratschist der Wiener Symphoniker, Chefdirigent des Kammerorchesters der Wiener Konzerthausgesellschaft und danach jahrelang als Opernchef und Orchesterleiter in Deutschland tätig. Seit 1947 komponierte er Bühnen- und Orchesterwerke, Kammermusik sowie Theatermusik u.a. für die Salzburger und Bregenzer Festspiele, für das Wiener Burgtheater und für das Fernsehen.
Angerer erhielt Preise in Genf, Haarlem und Salzburg, den Österreichischen Staatspreis, den Theodor Körner-Preis, die Kulturpreise der Stadt Wien und des Landes Niederösterreich und den Johann-Nestroy-Ring der Stadt Wien. Seine musikalische Vielseitigkeit als Instrumentalist (Violine, Viola, Viola d'amore, Blockflöte, Pianoforte und Cembalo) und als Dirigent belegen zahlreiche Schallplatten- und CD-Produktionen. Paul Angerer ist auch bekannt durch seine Moderationen der Morgensendung Pasticcio auf Ö1.

Die Haydn-Gesellschaft wurde 1969 als Joseph Haydn Gesellschaft gegründet. Mit der Übernahme der Präsidentschaft durch Paul Angerer im Jahre 1988 wurde sie in Haydn-Gesellschaft Wien umbenannt, da auch besonders die Werke von Johann Michael Haydn wieder vermehrt aufgeführt werden sollten. Zu Unrecht steht er im Schatten seines älteren, berühmteren Bruders Joseph. Seit 1997 finden die Konzerte der Haydn-Gesellschaft Wien im Festsaal des Hauses der Industrie am Schwarzenbergplatz in Wien statt.

Eine Kartenreservierung ist über die Website http://www.user.xpoint.at/cmw/ möglich. Auf der Website gibt es auch Photos von Paul Angerer und dem Concilium musicum Wien zum Herunterladen.

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Aussender: pts - Presseinformation (A)
Ansprechpartner: Haydn-Gesellschaft Wien /Christa Angerer
Tel.: +43/1/714 12 71
E-Mail: cmw@xpoint.at
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