pts20021119009 in Business

Telekom Austria will Preiserhöhung im Breitbandbereich erzwingen

Kündigungswelle bei der TA im Wholesale-Bereich als Folge


Wien (pts009/19.11.2002/09:32) Die Telekom Austria behauptete gestern in einer APA-Aussendung, dass Mitbewerber gemietete Übertragungswege missbräuchlich verwenden. Es wird unterstellt, dass so genannte S0-Verbindungen zu hochbitratig betrieben werden und deshalb Netzeinrichtungen der Telekom gestört werden können.

Dabei handelt es sich schlichtweg um eine Falschaussage, da in den Leistungsbeschreibungen für S0-Verbindungen (LB-S0-Verbindung) nicht nur die Übertragungsnorm (ETSI TS 102 080) sondern auch die maximale Sendefrequenz der Endgeräte mit 100 KHz definiert ist.

Genau auf diese 100KHz werden die S0-Leitungen von der Telekom bereits seit Markteinführung im Jahr 1997 (also seit knapp 5 Jahren) mittels Filter beschränkt.

Es ist schon sehr auffällig, wenn die Telekom Austria nach 5 Jahren problemlosen Betriebes behauptet, dass ihr Mitbewerb diese Leitungen missbräuchlich verwendet, obwohl jener sie innerhalb des erlaubten Bandes von 100KHz betreibt.

Es ist weiters auffällig, dass die Telekom kurz nach Markteinführung neuer, breitbandiger ADSL-Produkte mit 1Mbit und 2MBit, den Mitbewerb, und infolgedessen alle Konsumenten dazu zwingen will, von den kostengünstigen und stabilen S0-Leitungen auf teure und instabile ADSL-Leitungen umzusteigen, obwohl es jetzt 5 Jahre lang kein Problem mit den S0-Leitungen gab.

Sogar bei einem offiziellen Meeting in TA-Räumlichkeiten im Arsenal im Sommer diesen Jahres haben TA-Vertreter gemeint, dass es kein Problem gäbe höherbitratige Dienste auf S0-Leitungen zu betreiben, solange die 100KHz eingehalten werden (die ohnehin durch einen eingebauten Filter erzwungen werden).

Als Konsequenz auf die gestrige Pressemitteilung der TA haben INODE, Silverserver und einige andere alternativen ISPs jedenfalls beschlossen, insgesamt mehrere tausend S0- und ATM-Leitungen bei der TA zu kündigen und die Dienste in Zukunft durch entbündelte Leitungen zu ersetzen, auf denen hochbitratige Nutzung kein Problem darstellt.

(Ende)
Aussender: Inode Telekommunikations- und Dienstleistungs GmbH.
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