0,5 Prozent aller Männer mit Dschingis Khan verwandt
Genstudie impliziert: Mongolenführer war produktiver Liebhaber
Washington (pte041/19.02.2003/16:01) Dschingis Khan (1155 - 1227), mächtiger und grausamer Herrscher der Mongolen und einer der erfolgreichsten Eroberer, scheint mehr als das größte Reich, das je in der Lebensspanne eines einzelnen Menschen entstand ist, regiert zu haben. Eine aktuelle Genstudie macht Dschingis Khan zu einem fruchtbaren Liebhaber. Eine Untersuchung von Y-Chromosom-Daten ergab, dass beinahe acht Prozent der in den Regionen der ehemaligen Mongolei lebenden Männer Y-Chromosome tragen, die nahezu ident sind. Umgerechnet bedeutet dies, dass heute 0,5 Prozent der männlichen Weltbevölkerung, rund 16 Mio. Männer, Nachfahren von Dschingis Khan sind.
Um eine derart verblüffende Auswirkung auf eine Population zu haben, sind bestimmte Voraussetzungen nötig, die Dschingis Khan und seine männlichen Verwandten wohl erfüllt haben, berichtet National Geographic http://news.nationalgeographic.com unter Berufung auf die im American Journal of Human Genetics veröffentlichte Studie. So waren in diesen Zeiten nicht nur Harems und Konkubinen die Norm, die Männer waren auch sehr fruchtbar. Berichten zufolge hatte Khans ältester Sohn Tushi 40 Söhne. Sein Enkel Kubilai Khan hatte wiederum 22 rechtmäßige Söhne und laut Überlieferungen stockte er jedes Jahr seinen Harem mit 30 Jungfrauen auf. "Diese historisch dokumentierten Vorgänge, die die Errichtung des Mongolenreichs begleiten, haben direkt zur Ausdehnung dieser Abstammung beigetragen", schließen die insgesamt 23 Autoren.
Sie untersuchten über einen Zeitraum von zehn Jahren Blutproben von mehr als 40 in und um das ehemalige mongolische Reich lebenden Volkgruppen. Im Visier stand das Y-Chromosom, Das als Chunk-DNA vom Vater zum Sohn übertragen wird. Dies prinzipiell über Generationen hinweg unverändert. Ausnahmen können zufällige Mutationen sein. Für gewöhnlich sind diese Mutationen harmlos und werden als "Marker" bezeichnet. Kennt man diese Marker, können sie Genetiker zeitlich bis zu ihrem ersten Auftritt zurückverfolgen und eine eigene Abstammungslinie bestimmen. In diesem besonderen Beispiel entsprang die Linie vor 1.000 Jahren, wobei die Autoren nicht behaupten, dass die die Abstammungslinie bestimmenden genetischen Mutationen mit Khan begannen. Viel eher wahrscheinlich gehen sie auf seinen Ur-Urgroßvater zurück. Tatsache ist, dass die Verbindungen zu Dschingis Khan so lange nicht gewiss sind, bis nicht sein Grab gefunden und seine DNA extrahiert wurde.
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