pts20030703007 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Europäischer Think Tank für mehr soziale Verantwortung


Augsburg (pts007/03.07.2003/09:45) Das "European Multistakeholder Forum" fördert den Erfahrungsaustausch zwischen Interessengruppen im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) und bildet die Grundlage für eine stärkere Etablierung des Themas in Europa. Als einziges deutsches Unternehmen präsentierte sich die betapharm Arzneimittel GmbH vom 30. Juni bis 1. Juli 2003 auf dem aktuellen Roundtable des von der Europäischen Kommission initiierten Forums in Brüssel.

Welche politischen Rahmenbedingungen in Europa bringen Unternehmen dazu, soziale Verantwortung zu übernehmen? Zur Klärung dieser Frage gründete die Europäische Kommission 2002 das European Multistakeholder Forum, eine von langer Hand konzipierte Plattform, die zum einen dem Erfahrungsaustausch, zum anderen der Suche nach gemeinsamen Ansatzpunkten für die Förderung sozialer Verantwortung in Europa dienen soll. Als einziges deutsches Unternehmen präsentierte die betapharm Arzneimittel GmbH, Augsburg, ihr soziales Engagement bei dem aktuellen Roundtable des Forums am 30.06./01.07. in Brüssel. Behandelt wurde der Schwerpunkt "CSR in kleinen und mittleren Unternehmen". Ein wichtiges Thema vor allem für Deutschland, wo 99 Prozent aller Unternehmen zum Mittelstand gehören. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) produzieren nicht nur knapp die Hälfte der unternehmerischen Bruttowertschöpfung, sondern übernehmen auch überdurchschnittlich viel soziale Verantwortung: Unternehmen bis zu 100 Mitarbeitern investieren gemessen am Umsatz viermal so viel in gesellschaftliche Anliegen wie Großunternehmen.

Das soziale Engagement von betapharm gilt als beispielhaft für mittelständische Unternehmen: Seit 1998 investiert der Spezialist für Generika jährlich eine Mio. Euro in soziale Einrichtungen und Forschungsprojekte im Gesundheitswesen - ein Engagement, das 2002 mit dem ersten Preis beim Wettbewerb der Initiative "Freiheit und Verantwortung" honoriert wurde. Auf dem Roundtable beschrieb Geschäftsführer Peter Walter die Entwicklung seines Unternehmens vom klassischen Sponsor zum strategisch aufgestellten "Corporate Citizen". Mit dabei auch Horst Erhardt, Geschäftsführer des "beta Institut", einer von betapharm gegründeten, in Fachkreisen höchst renommierten Einrichtung für sozialmedizinische Forschung und Entwicklung.

"Eines steht fest, die Diskussion um eine allgemein gültige Definition von Corporate Social Responsibility ist noch nicht abgeschlossen", erklärt Peter Walter. "Zur Sinnhaftigkeit verbindlicher Leitlinien gibt es verschiedene Positionen", so Walter weiter. Bereits heute gibt es Länder, die Standards zur Offenlegung von Informationen und zur Ausarbeitung von Sozialberichten definiert haben. So hat das dänische Ministerium für soziale Angelegenheiten beispielsweise einen Sozialindex entwickelt, mit dessen Hilfe ermittelt wird, in welchem Umfang ein Unternehmen seiner sozialen Verantwortung gerecht wird. Artikel 64 des französischen Gesetzes über die neue Wirtschaftsordnung macht es Unternehmen zur Auflage, in ihrem Jahresbericht die "sozialen und ökologischen Konsequenzen" ihrer Unternehmenstätigkeit offen zu legen. Anlässlich dieser Beispiele gibt Walter zu bedenken, "dass Unternehmen durch die Schaffung von Richtlinien nicht automatisch motiviert werden, sich sozial zu engagieren. Denn Corporate Citizenship ist ein Thema, auf das sich Unternehmen aus Überzeugung einlassen müssen."

In Deutschland wird die Debatte um die soziale Verantwortung von Unternehmen noch nicht lange geführt. Eine neue Erwartungshaltung von Bürgern, Verbrauchern, Behörden und Investoren veranlasst Unternehmen dazu, sich Gedanken über ihre gesellschaftliche Verantwortung zu machen. Soziale Kriterien nehmen zunehmend Einfluss auf die Investitionsentscheidungen von Einzelpersonen und Organisationen, während Medien und moderne Kommunikationstechnologie die Wirtschaftstätigkeit immer öffentlicher machen. Doch nicht nur Druck von außen führt zu einem verstärkten Engagement der Unternehmer. Entscheidend sind laut Walter die greifbaren Vorteile von Corporate Citizenship: "Gesellschaftliches Engagement bringt Imagegewinn und somit eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Standortvorteile und eine lebendige Unternehmenskultur. Mitarbeiter werden durch Corporate Citizenship-Aktivitäten nachweislich motiviert und erwerben überdies wichtige Kenntnisse und Kompetenzen", so der Geschäftsführer.

Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship
Im Kontext der aktuellen strukturellen Probleme gewinnt die Idee der "Corporate Social Responsibility" (CSR) bzw. des "Corporate Citizenship" (CC) auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Unternehmen investieren langfristig in ihr gesellschaftliches Umfeld und übernehmen ordnungspolitische Mitverantwortung. Anders als beim Sponsoring wird darauf geachtet, dass das Engagement zum Unternehmen passt, dass nicht nur Spenden fließen, sondern auch die unternehmensspezifische Kompetenz zum Tragen kommt. Im Idealfall sind alle Unternehmensbereiche in die Aktivitäten eingebunden. Mit dem Begriff "Corporate Social Responsibility" wird die Idee oder die Theorie der unternehmerischen Verantwortung definiert. Das konkrete bürgerschaftliche Engagement wird als "Corporate Citizenship" bezeichnet.

Die Europäische Kommission und das Thema CSR
Bereits 1995 startete die Europäische Kommission die Initiative "CSR Europe", die zahlreiche Studien und Kampagnen zum Thema durchführt. 2001 veröffentlichte die Kommission ein Grünbuch mit dem Titel "Promoting a European Framework", das sich mit der Förderung von CSR in den Mitgliedsstaaten befasst. Das European Multistakeholder Forum wurde 2002 ins Leben gerufen. Die Mitglieder des Forums setzen sich aus europäischen Vereinigungen wie ETUC oder Eurochambres sowie aus gemeinnützigen Organisationen wie Amnesty International und Oxfam zusammen. "Beobachter" wie das Europäische Parlament oder die OECD verfolgen die Debatte. Insgesamt werden vier Themen an den Roundtables des Forums diskutiert, die im Laufe dieses Jahres in Brüssel stattfinden und deren Ergebnisse Mitte 2004 in einem offiziellen Bericht veröffentlicht werden sollen.

Die betapharm Arzneimittel GmbH
Die betapharm Arzneimittel GmbH wurde 1993 in Augsburg gegründet. Das pharmazeutische Unternehmen vertreibt Generika (patentfreie Arzneimittel). Mit einem Sortiment von 126 Wirkstoffen in 650 verschiedenen Handelsformen deckt betapharm alle wesentlichen Indikationen von der einfachen Erkältung bis zur schweren Herz-Kreislauferkrankung ab. Das Unternehmen beschäftigt heute 314 Mitarbeiter und erzielte 2002 einen Umsatz von 75 Mio. Euro. Im Dezember 2002 gewann betapharm beim Corporate-Citizenship-Wettbewerb "Freiheit und Verantwortung" den ersten Preis.

Für weitere Informationen:

betapharm Arzneimittel GmbH
Petra Kinzl, Mitglied der Geschäftsleitung
Kobelweg 95, 86156 Augsburg
Telefon: 08 21 / 74 88 10, Email: Pkinzl@betapharm.de
http://www.betapharm.de

Brandevent
Agentur für Event, PR und neue Medien GmbH & Co. KG
Susan Lange, Brienner Str. 45 a-d, 80333 München
Telefon: 089 / 20 50-41 53, Email: s.lange@brandevent.de

(Ende)
Aussender: pts - Presseinformation (D)
Ansprechpartner: Petra Kinzl
Tel.: +49-821-74 88 10
E-Mail: Pkinzl@betapharm.de
|