pts20040129021 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Österreicher haben ein Recht auf neue Medikamente

USA beschleunigt den Zugang zu neuen Arzneien - Österreich hinkt hinten nach


Wien (pts021/29.01.2004/12:37) "Es ist nach wie vor so, dass die Österreicher viel zu lange auf neue Medikamente warten müssen", kritisiert Erhard P. Geisler, Geschäftsführer der Pharmig, der Vereinigung pharmazeutischer Unternehmen. Im Durchschnitt, so Geisler, dauere es zwei Jahre, bis neue Medikamente ins sogenannte Heilmittelverzeichnis, der Liste der frei verschreibbaren Präparate, aufgenommen würden. In dieser Zeit werde das Leiden der österreichischen Patienten unnötig verlängert - falls sie die neuen Medikamenten überhaupt je auf Kosten der Krankenkassen bekommen, was keineswegs sicher sei. Immerhin, schätzt der Pharmig-Chef, gebe es rund 300 neue Arzneien, die in so gut wie allen EU-Staaten von den Krankenkassen erstattet würden - nur in Österreich nicht. Geisler: "Damit können und dürfen wir uns einfach nicht abfinden! Denn nur ein rascher und unbürokratischer Zugang zu innovativen Arzneien garantiert den Österreichern auch die beste Therapie."

Ins Bild passe auch der heutige Aufschrei der österreichischen Ärztekammer, dass Influenza-Mittel nur noch eingeschränkt verschreibbar seien. "Zu Recht wehrt sich Ärztekammerpräsident Brettenthaler dagegen, dass, wie er sagt, der Hauptverband offenbar nur noch eine Versorgung auf niedrigem Niveau zulassen möchte."

Andere Länder haben hingegen die Zeichen der Zeit erkannt und gehen längst andere Wege, zum Beispiel die USA. Dort hat sich die Regierung das erklärte Ziel gesetzt, die Versorgung der Patienten mit neuen, innovativen Arzneimitteln zu beschleunigen. 2002 sind exakt 17 neue Medikamente in den USA zugelassen worden, 2003 waren es 21. Zum Vergleich: Der österreichische Hauptverband hat 2003 nur ein einziges innovatives Präparat ins Heilmittelverzeichnis aufgenommen, während 97 Präparate sogar gestrichen worden sind. Laut Geisler hat das dramatische Folgen: "Eine solche restriktive Aufnahmepolitik geht zu Lasten der Patienten. Und für die österreichische Pharma-Industrie heißt es, dass sich der Abstand zu den USA weiterhin vergrößern wird. Beides kann nicht im Interesse der Verantwortlichen sein."

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