pts20040325026 in Leben

Aktion "scharf" gegen Raubkopierer

Am letzten Samstag startete der VAP eine Razzia am Wiener Flohmarkt


wien (pts026/25.03.2004/13:35) Der VAP (Verein für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche) begann seine Schwerpunktaktion mit einer Razzia am Flohmarkt im Bereich des Wiener Naschmarkts, auf dem seit einigen Wochen verstärkt Raubkopien von aktuellen Spielfilmen zum Kauf angeboten wurden. Unterstützt von einem privaten Sicherheitsdienst wurden fast 700 Raubkopien auf insgesamt vier Verkaufsständen beschlagnahmt, darunter zahlreiche Titel, die gerade erst in den Kinos angelaufen sind, wie "Die Passion Christi" oder "Master and Commander". Trotz des üblichen großen Gedränges erregte die Aktion wenig Aufsehen. Die meist asiatischen Verkäufer (darunter zahlreiche Frauen) haben die Beschlagnahme widerstandslos akzeptiert und versuchten gar nicht erst zu flüchten. Ihnen droht wegen gewerbsmäßiger Urheberrechtsverletzung eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren und die Abschiebung. Dr. Manak, Rechtsanwalt und Generalsekretär des VAP: "Mir ist bewusst, dass diese Frauen nur das schwächste Glied in einer Vertriebskette professionell organisierter Raubkopierer sind, aber wenn wir die Ware aus dem Verkehr ziehen, treffen wir auch die Bosse."

Bei den beschlagnahmten Kopien handelt es sich nicht um handelsübliche DVDs, sondern um qualitativ minderwertige Video-CDs, meist zwei CDs pro Film. An dem primitiven, einfärbigen Aufdruck auf den CDs und an den billigst hergestellten Farbkopien, die als Cover für die Plastik-Hülle dienen, sind die Raubkopien ganz leicht als solche zu erkennen. Sie wurden je nach Aktualität um einen Preis von Eur 5 bis Eur 8 angeboten. Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen wurden die am Naschmarkt beschlagnahmten CDs in Tschechien hergestellt und stammen aus der gleichen Quelle, wie diejenigen, die in der Excalibur City verkauft werden. Dieses Einkaufszentrum nahe dem Grenzübergang Klein-Haugsdorf liegt auf tschechischem Staatsgebiet und dient schon seit längerem als Umschlagplatz für illegale Waren. Diesem Treiben soll nun durch verstärkte Zusammenarbeit des VAP mit der tschechischen Anti-Piraterie-Organisation ein Ende gesetzt werden.

Die Aktion des VAP richtet sich aber nicht nur gegen ausländische Raubkopierer. "Wir haben in den letzten Monaten schon über 50 Strafverfahren gegen Internet-Piraten eingeleitet, die selbst hergestellte Raubkopien im Internet oder per Zeitungsinserat zum Verkauf anbieten." berichtet Dr. Manak. Die Piraten arbeiten zum Teil mit anonymen e-mail-Adressen oder Wertkarten-Handys, dennoch ist die Ausforschung der Täter nicht schwer. Nach dem e-commerce-Gesetz sind die Internet-Provider verpflichtet, die Identität derjenigen User offenzulegen, denen Rechtsverstöße nachgewiesen werden.

(Ende)
Aussender: Cinepromotion und Filmmarketing GmbH
Ansprechpartner: Dr. Andreas Manak
Tel.: +43 1 975 57
E-Mail: manak@manak.at
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