Normung: Einheit in Vielfalt
EU-Parlamentarier Paul Rübig bei Arbeitsgespräch im Normungsinstitut
Wien (pts049/08.06.2004/16:43) "Normung ist eine wichtige Grundlage für Einheit in Vielfalt, wie wir sie in Europa anstreben." Dies stellte EU-Parlamentarier Ing. Mag. Dr. Paul Rübig am Dienstag, 8. Juni 2004, bei einem Arbeitsfrühstück im Österreichischen Normungsinstitut ON in Wien fest.
Die Europäische Normung entlastet die europäische Gesetzgebung dadurch, dass Detailregelungen nicht mehr in den EU-Richtlinien festgelegt werden müssen. Der "New Approach" - nach diesem Prinzip werden in den EU-Richtlinien nur grundlegende Anforderungen festgelegt und zur praktischen Umsetzung auf Europäische Normen verwiesen - hat sich nach Meinung Dr. Rübigs bewährt und sollte "so umfassend wie möglich angewendet werden". Er unterstützt eine rasche und sachgerechte Lösung von Problemen.
Als "Anwalt" der Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) sieht Rübig - er ist ua. Präsident von "SME Global", einer KMU-Interessensvertretung der Europäischen Volkspartei - die Europäische Normung als Chance für die KMUs: "Wenn man Normen als Grundlage hat, braucht man über vieles nicht mehr zu diskutieren." Wichtig sei es hier, sich richtig zu organisieren und aktiv teilzunehmen.
Man könne aus dem System der Europäischen Normung nur dann etwas "herausholen", wenn man selbst auch etwas einbringe. In Europa gibt es rund 18 Millionen Betriebe mit weniger als 250 Mitarbeitern, die ein vitales Interesse an der Normung haben.
"Förderung der Normung ist sinnvoll"
Deshalb ist, so Dr. Rübig, auch die Förderung der Normung sinnvoll - auf europäischer Ebene ebenso wie auf nationaler. Auch wenn das Österreichische Normungsinstitut einen überdurchschnittlich hohen Selbstfinanzierungsgrad aufweist, so müsse dennoch auch die Wirtschaft durch ihre Interessensvertretung einen Beitrag zu diesem System leisten.
Rübig: "Als Betriebswirtschafter weiß ich: Normung ist ein wirtschaftspolitisches und ein betriebswirtschaftliches Instrument." Seine Funktionsfähigkeit müsse auch durch öffentliche Gelder gesichert werden. Als Mitglied des Haushaltsausschusses des Europäischen Parlaments setze er sich deshalb ua. auch für eine entsprechende Förderung der NORMAPME, der europäischen Interessensvertretung der KMUs in der Normung, ein.
"In Europa arbeiten"
Damit Österreich in einem erweiterten Europa erfolgreich bestehen kann, sei es notwendig, "in Europa zu arbeiten". Rübig: "Als gelernter Schmied sage ich: Hart arbeiten und präzise zuschlagen. So kann man etwas formen."
Pro Jahr werden im Europäischen Parlament rund 1000 Rechtsakte behandelt, die in sechs legislativen Ausschüssen bearbeitet werden. Hier sei es besonders wichtig, auf sachliche und fachkundige Informationen zurückgreifen zu können, betonte Abgeordneter Rübig. Das Österreichische Normungsinstitut habe sich hier in den vergangenen Jahren als kompetenter Ansprechpartner zu allen Fragen der Normung etabliert. Rübig: "Wir stehen natürlich in engem Kontakt zu den Europäischen Normungsorganisationen CEN und CENELEC, aber das ON ist das einzige nationale Normungsinstitut, das hier aktiv auf die EU-Abgeordneten zugeht."
Links zum Thema:
Information zu technischer Harmonisierung
http://europa.eu.int/business/de/topics/standards/
http://www.newapproach.org
http://www.normapme.com
http://www.cenorm.be
http://www.cenelec.org
Aussender: | Österreichisches Normungsinstitut |
Ansprechpartner: | Dr. Johannes Stern |
Tel.: | (+43 1) 213 00-317 |
E-Mail: | johannes.stern@on-norm.at |