Gewerbeverein: Max Walch hat Recht: 1000 EUR Lehrlingsprämie bleiben netto!
Da wurde im ÖGV bei der Recherche leider geschludert!
Wien (pts045/14.09.2004/20:31) Da hat man im Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) nur den ersten Halbsatz des § 108f EStG zur Lehrlingsausbildungsprämie gelesen. Die Folge war, dass wir den FP-Abgeordneten Max Walch bezichtigten, "wenig Kenntnis über das reale Leben zu haben". Nun im Fall der Lehrlingsausbildungsprämie stimmt dies sicher nicht - da wurde im ÖGV das reale Gesetzes-Leben missinterpretiert. Wir entschuldigen uns deswegen bei Abgeordneten Walch aber auch unserem treuen Leserpublikum, das ein Recht hat, recherchierte Fakten vorgesetzt zu erhalten.
Nun, wie die 1.000 EUR auch tatsächlich netto 1.000 EUR bleiben, hat uns Max Walch detailliert mitgeteilt:
"In der Finanzbuchhaltung wird die Prämie gebucht mit dem Buchungssatz "Kassa/Bank" bzw. "Forderungen gegenüber dem Finanzamt" an "sonstig betriebliche Erträge". In der steuerlichen Mehr-Weniger-Rechnung wird sie aufgrund der Steuerfreiheit wieder herausgerechnet, da sie ja erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung verbucht wurde und somit den steuerlichen Gewinn erhöht hat. Auch daraus folgt, dass die Lehrlingsausbildungsprämie steuerfreies Bargeld für den Unternehmer ist!"
Nicht folgen können wir allerdings der Walch'schen Ansicht, die Lehrlingsausbildungsprämie sei "ein schöner Anreiz für Unternehmer, Lehrlinge auszubilden". 1.000 EUR - auch netto - decken nicht einmal annähernd die monatlichen Kosten eines Auszubildenden.
Darüber hinaus wurde von jener VP-/FP-Regierungskoalition an der Walch noch nicht als Abgeordneter teilnahm, den Lehrlingen ein komfortabler Abfertigungsanspruch zugesichert und Walch selbst stimmte zu, dass aus dem ausschließlich von Unternehmern gespeisten Insolvenzgeldausgleichsfonds Ende 2003 für heuer vollkommen zweckwidrig 27 Mio EUR für die Aktion "JOBS FOR YOU(TH)" abgezweigt wurden. Eine Aktion, die Lehrlingsanwärtern die sozialen Fähigkeiten vermitteln soll, die diese in Schule und Elternhaus hätten mitbekommen müssten.
Entgegen der Aussage Walchs "Die Wirtschaft soll mehr Lehrlinge ausbilden", macht die Wirtschaft bereits das ihr Zumutbare für den beruflichen Nachwuchs. Allerdings stimmen die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht, um echte Anreize der Ausbildung zu schaffen.
Abgesehen davon: 1.000 EUR Lehrlingsprämie bleiben netto im Unternehmen und im Falle der Lehrlingsausbildungsprämie ist nicht Max Walch sondern der ÖGV massiv am realen Leben vorbeigeschrammt! Sorry!
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