Gewerbeverein: www.jobdumping.de ist die logische Folge von E-Tendering!
Wer nur mehr "Geiz ist geil" schreit, muss auch seine Arbeitskraft versteigern!
Wien (pts001/21.11.2004/22:16) Fassungslos stehen die deutschen Medien vor dem Faktum, dass ein vermeintlich schlauer Kopf im Internet unter www.jobdumping.de Arbeitsplätze versteigert. Was beim ersten Hinschauen wie ein rechtlich unsittliches Angebot aussieht, ist in Wahrheit nur die Folge einer logischen Entwicklung. Wer E-Tendering oder E-Procurement - also die Versteigerung von öffentlichen Aufträgen durch elektronisches Herunterbieten - fördert, wie die EU und deren nationale Regierungen, darf sich nicht wundern, dass sich das Ersteigern nicht nur auf Produkte sondern auch auf jene, die diese Produkte verarbeiten, ausdehnt - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Das Konzept von www.jobdumping.de steht auf drei Beinen:
+ Bei den "Jobofferten" gibt ein Auftraggeber den maximalen Betrag an, den er für eine Leistung zu zahlen bereit ist. Suchende, die den Job machen wollen, steigen in den Poker ein, indem sie den Preis nach unten schieben. Am Ende der Auktion erhält der Bieter mit dem niedrigsten Angebot den Zuschlag.
+ Bei der "Arbeitskraftofferte" läuft es umgekehrt: Der Anbieter offeriert seine Arbeitskraft für einen Minimalbetrag, der bis hinunter auf drei Euro für das Eingangsgebot gehen kann. Bieter, die sich den Arbeitnehmer sichern wollen, schrauben den Stundenlohn oder den Pauschalbetrag dann sukzessive nach oben.
+ Die dritte Säule nennt sich "Bewerbungsofferten": Wer einen Job zu vergeben hat, offeriert ihn, ähnlich einer Anzeige im Stellenmarkt von Tageszeitungen, und erhält eine Liste mit Bewerbern, die er zum Vorstellungsgespräch einladen kann.
Der ÖGV sieht in diesem Modell das unrühmliche Ende einer langen Kette, die beim Schnäppchenjäger und geizhals.at-Anhänger beginnt, über Einkaufswürgemethoden weitergeht und vorläufig beim - von der EU so hoch gepriesenen - E-Tendering oder E-Procurement endete. Der ÖGV und seine Partnerverbände können solchen Methoden nichts abgewinnen. Qualität hat ihren Preis. Und wer solchen Unsitten nicht Einhalt gebietet, landet letztlich bei der Versteigerung von Arbeitskraft wie im alten Rom!
Wäre wohl eine Umfrage wert, was die EU-Funktionäre und -Beamten, die E-Procurement in die EU-Vergaberechts-Richtlinie reklamierten, wohl sagen, wenn ihre Jobs an den Billigstbieter versteigert werden!
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