pts20041230003 Kultur/Lifestyle, Tourismus/Reisen

Karl Anton Fleck im Leopold Museum

Anthropologische Maschine - 18. Februar bis 30. Mai 2005


Wien (pts003/30.12.2004/09:38) Kuratorin: Romana Schuler

Die erste monografische Ausstellung des österreichischen Malers, Zeichners, Dichters und Jazzmusikers Karl Anton Fleck, der im Alter von 55 Jahren 1983 in Wien gestorben ist, bildet mit rund 220 Werken auch den bisher umfangreichsten Überblick des Künstlers.

Neben einer großen Anzahl von Porträts, Stadt- und Landschaften sowie Aktdarstellungen, die in seiner Gesamtschaffenszeit von 1950 bis 1983 entstanden sind, gewinnen ab Mitte der 60er Jahre die Themen über Strategien und das Konsumverhalten der westlichen Welt, Gedanken zur Identität sowie Fragen zur Umweltpolitik an Bedeutung, die Karl Anton Fleck in seinem Bilderuniversum zum künstlerischen Programm macht.
Er zeichnet grotesk mutierte Geschöpfe, wie Gehirnadapter, Industriehund, Observatorvampir, bei denen die Unschärfe der Grenzen zwischen menschlichen Wesen und einem technischen oder animalischen "Ding" lesbar wird. Anschaulich skizziert Fleck, wie fragil die biologische und künstliche Disposition bei Menschen zwischen Tierwelt oder Objektwelt sein kann. Seine Menschendarstellungen oder Landschaftsbilder werden im Sinne von Herbert Marshall McLuhan zu massenmedialen, urbanen, ökonomischen Körper-Objekt-Maschine. Sein Selbstbildnis dient meist als Ausgangsmotiv, um die verschiedenen Sequenzen der eigenen Verfremdung festzuhalten (Ich träume, Fleck und Flecker, Hundsfleck). Mit diesen visionären und utopisch anmutenden Darstellungen antizipiert der Künstler bereits ab 1966/67 eine Kritik an der Konzeption der heutigen Politik in der Biogenetik, wonach biologische artifizielle Mutationen weder ein Mensch noch ein Tier entstehen lassen, sondern "offen" bleiben oder nach Ansicht des Gegenwartsphilosophen Giorgio Agamben eine anthropologische Maschine mit Leerlauf erzeugen.

Karl Anton Fleck. Anthropologische Maschine. Katalog mit Beiträgen von Manfred Chobot, Andreas Felber, Elisabeth Samsonow, Dieter Schrage, Romana SchulerErscheint im Verlag Bibliothek der Provinz, 2005

(Ende)
Aussender: Leopold Museum
Ansprechpartner: Mag. Romana Schuler / Mag. Tina Achatz
Tel.: +43 / 1 / 525 70 - 1520
E-Mail: presse@leopoldmuseum.org
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