pts20050302031 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Wieviel Gesundheit können wir uns leisten?


Wien (pts031/02.03.2005/13:00) "Öffentliche Versorgung ist nicht mehr nachhaltig finanzierbar. Reformen und Harmonisierungen bieten immer geringere politisch-soziale Möglichkeiten zur Absicherung von Mensch und Existenz", sagt Mag. Wilhelm Hemerka, Fachgruppenobmann der Versicherungsmakler in Wien. Gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Marin hebt er anlässlich der Eröffnung zum "3. Informationstag" im Palais Auersperg die zwiespältige Einstellung der ÖsterreicherInnen zu Gesundheitsreformen hervor. Die Verknüpfung von rascher Alterung, weit verbreiteter Inaktivität und Berufsunfähigkeit sowie allgemein schwacher Erwerbsneigung wirken als Zeitbomben in der Gesundheitssicherung.

Im Rahmen des "3. Informationstages der Wiener Versicherungsmakler" im Palais Auersperg in Wien informiert Prof. Dr. Bernd Marin zum Motto "Gesund-Selbständig" speziell über die Gesundheitssicherung zwischen Individualisierung, Solidarität und nachhaltiger Finanzierbarkeit. "Wir wollen alle gerne gut, lange und gesund leben. Das heißt aber auch, dass wir unseren Beitrag dazu leisten müssen. Gesundheitsvorsorge ist ein lebensbegleitendes Projekt, das auch wesentlich aus Eigenverantwortung und individueller Vorsorge besteht", sagt Marin, der auch auf die Paradoxien individueller Langlebigkeit, gesellschaftlicher Alterung und sozial-kultureller Verjüngung hinweist. Marin weiter: "Dazu fordern wir technische Weiterentwicklungen auf höchstem Niveau und apparative Krankenhaus-Ausstattungen, die uns jederzeit die modernste medizinische Versorgung bieten. Das ist zwar für die Lebenserwartung und Lebensqualität wenig bedeutend, kostet aber viel Geld."

Geld, das - wie Fachgruppenobmann Mag. Hemerka betont - teilweise bereits jetzt von den öffentlichen Kassen nicht mehr zur Verfügung steht. "Wenn sie keine private Vorsorge getroffen haben, werden sie in England bei vielen Krankheiten über 65 nicht mehr operiert!" Eine Vorgabe, welche auch andere europäische Staaten bereits überdenken. "Es ist daher existentiell notwendig, dass der Konsument und Bürger zukünftig seine individuelle Lebensvorsorge vermehrt und bewusst selbst in die Hand nimmt", sagt Hemerka und betont kritisch: "Wenn am europäischen Markt durch Fusionen Produkte vereinfacht und als Unisex-Tarif wie ein Strickstrumpf allen passend gemacht werden, Information durch chip-cards oder im Internet stattfinden, dann kann es im speziellen Fall keine passende Absicherung für Mensch, Betrieb und Kapital geben". Laut Hemerka erreicht die allgemeine wirtschaftliche Beratung und auch die Beratung in der Versicherungsvermittlung ein immer schlechteres Niveau durch inkompetente, ungenügend ausgebildete Mitarbeiter. "Wir, die einzig unabhängigen und geprüften Berater am Markt, wünschen uns auch in Zeiten der Harmonisierung sozial-politische Verantwortung und wirtschaftliche Qualität bei allen Vorsorgeprodukten im Namen unserer Kunden". Immerhin werden in Österreich zukünftig 15 Milliarden Euro als Ergänzung zur öffentlichen Pensions- und Gesundheitsvorsorge bewegt werden.

"Wieviel Gesundheit können wir uns Leisten"?

Ab 2010, so Marin, sind Personen über 50 die stärkste Altersgruppe am Arbeitsmarkt - wobei Arbeitsleistung bis zum Alter 70 zwar meist problemlos möglich ist, wie viele andere Länder und viele selbständige Berufe auch bei uns zeigen, aber in Österreich schon unter 60 immer seltener angeboten und nachgefragt wird. Bereits heute verzeichnet die Wirtschaftskammer Wien über 80% Klein-und Mittelbetriebe. - Tendenz steigend. "Wir haben "Gesund-Selbständig" als Motto gewählt, weil nur gesunde Menschen selbständig agieren können - unabhängig ob als Privatperson oder als Unternehmer", so Hermerka, der auf eine medizinische Statistik verweist: 52 % aller Todesfälle sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein hoher Prozentsatz ist auf Gelenkserkrankungen zurückzuführen. Ein Übel der Zivilisation - nur durch mehr Bewegung reduzierbar. In den USA zählt beispielsweise sportliche Fitness bereits zum Einstellungskriterium. "Viele Versicherer unterstützen und bieten auch hier zu Lande bereits präventive Maßnahmen, welche sich als Bonus in den Prämien oder zusätzlichen Leistungen niederschlagen", so Hemerka. Er sieht auch die Ankäufe von Krankenhäusern durch private Versicherungsgesellschaften als ein interessantes sozial-ökonomisches Zeichen der Kundenbindung wie auch der Kostenoptimierung.

"Gesunde und fitte Mitarbeiter sind belastbarer, leistungsfähiger, weniger krank, kreativer und bei Entscheidungen konsequenter. Da zu investieren lohnt sich ebenso wie bei einer maßgeschneiderten Betriebsabsicherung", meint Hemerka, der aufgreift, dass leider über 50% der KMU´s keine oder eine unzureichende Versicherung für ihr Unternehmen und den persönlichen Betriebsausfall haben. Ein aktuelles Beispiel ist die Absage des geplanten Ehrengastes, dem ehemaligen Bundesminister Dr. Hans-Dietrich Genscher, der sich einer Operation unterziehen und daher den Wien-Aufenthalt absagen musste.

Die Verantwortung zur Sicherung des Gesundheitswesens tragen laut Ökonomen die drei Säulen "Versicherte, Krankenversicherer und Leistungserbringer". Das wichtigste für eine funktionierende Gesellschaft ist aber eine gesunde Gesellschaft und "Eine 'gesündere' Gesellschaft braucht nicht ständig mehr, sondern weniger Ärzte, Krankenhäuser, Unfallstationen, Sozialarbeiter, Drogenberater, Polizisten und Gefängnisse", unterstreicht Marin die Notwendigkeit von gesellschaftlichen Bestimmungsgrößen für Gesundheit und Gesundheitsnachfrage.

"Normalerweise regelt Angebot die Nachfrage. Nicht so im Gesundheitssystem", konstatiert Hemerka. "Ein versicherter Patient will, dass die Versicherung alle Leistungen übernimmt und er hat kein Interesse dass an seiner Gesundheit gespart wird. Ein nicht Privatversicherter muss heute oft schon froh sein, ein Bett am Gang zu erhalten oder überhaupt behandelt zu werden" - so Hemerka zum Abschluss. "Wenn keine nachhaltige Weichenstellung stattfindet, entsteht im Gesundheitswesen eine Zeitbombe mit der Entwicklung einer Zweiklassengesellschaft" mit der Frage: "Können Sie sich Ihre Gesundheit überhaupt noch leisten?"

Information: http://www.wiener-versicherungsmakler.at/presse
Abgerundet wird die öffentliche Tagesveranstaltung am 2.März im Palais Auersperg mit Fachvorträgen, einer Informationsbibliothek, individueller Unternehmens-Beratung, stündlichen Gewinnspielen sowie einem persönlichen Fitness-Check in der interaktiven Merkur-Gesundheitsstraße.
Referenten: Prof. Dr. Marin, Prof. Dr. Vogt, DI Sinreich, Frau Stadler-Schauer, Prof. Rohrbach
Gäste-Auszug: Vzbgm. Grete Laska, WKW-Präs. Brigitte Jank, GD Helmut Geil, GD Günter Friedl, GD Helmut Geier, GD Johannes Coreth, GD Karl Stoss, GD Christoph Gelbmann, GD Hans Peer, VD Robert Lasshofer, VD Franz Kronsteiner, VD Bruno Friedl, Dir. Johannes Weniger, Dir. Martin Sturzlbaum, BMWA-SC Preglau, WKO-VP Hans-Jörg Schelling, WKW-VP Karlheinz Ramharter, WK-Spartenobmann Wolfgang Göltl, WKO-FVO Michael Drechsler, Prof. Heinrich Stremitzer, Prof. Attila Fenyves uvm.

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