pts20050703001 Politik/Recht

Gewerbeverein: Wir haben fast die höchste Pro-Kopf-Staatsverschuldung in der EU

und trotzdem räumt jeder Österreicher den Briten noch knapp 6 EUR Rabatt ein!


Wien (pts001/03.07.2005/22:10) Unsere Staatsschulden sind ordentlich hoch - sowohl auf das BIP bezogen - und noch eklatanter je Kopf der Bevölkerung. Da schlagen wir mit stolzen 18.831 EUR fast alle EU-Länder außer die Italiener. Trotzdem schenken wir pro Kopf den Briten fast sechs EUR jährlich durch den berühmten EU-Rabatt. Diese haben eine vergleichsweise sehr moderate Staatsverschuldung: Gerade einmal 11.915 EUR. Dass ein Großteil unserer Schulden, die die Maastricht-Kriterien sprengen unter SP-Kanzlern angehäuft wurde, ist evident - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Selbst die als Schuldenkramer verschrienen Amerikaner bringen mit 20.363 EUR pro Kopf gerade einmal einen acht Prozent höheren Schuldenberg zu Stande, wie wir Österreicher. Die Tschechen rangieren am unteren Ende der Skala mit 3.160 EUR/Kopf, gefolgt von den Spaniern mit 9.514 EUR.

Der ÖGV meint, dass ein Rückbau der Staatsschulden nur sehr schwer zu machen ist. Mittelfristig kann er hauptsächlich über einen massiven Bürokratieabbau betrieben werden - eine ÖGV-Forderung, die seit Jahren unbeachtet bleibt. Lieber mehr Bürokraten und damit kurzfristig weniger Arbeitslose.
Staatsschulden pro Kopf auszudrücken, ist aussagekräftiger, als auf das BIP zu beziehen. Noch aussagekräftiger wäre es, sie auf Beschäftigte zu beziehen. Das BIP kann schwanken, die Bevölkerung bleibt mittelfristig nahezu konstant. Nur innerhalb dieser Gruppe verschiebt sich die Relation Pensionszahler und Pensionsempfänger in nächster Zeit gewaltig.

Staatsschulden sind Hypotheken für kommende Generationen. Sie sind dort sinnvoll, wo Investitionen in die Zukunft gemacht werden. Das bezieht sich auf Infrastruktur im weitesten Sinn und natürlich auf Forschung und Bildung. Unsere Nachkommen blechen einmal unsere Pensionen im Umlageverfahren in einem Zahlenverhältnis, das künftig ein Horror sein wird.

Bisher waren wir mit unseren Staatsschulden immer sehr locker - 65,2 Prozent vom BIP, was ist das schon. Die Zahlen pro Kopf aber rücken uns ins Spitzenfeld. Da sollte wohl ein massiver Abbau unserer unnötigen Ausgaben vorgenommen werden!
Und den Briten - EU-akkordiert - der Rabatt verweigert werden!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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