"Die Kirche am Steinhof"
Otto Wagners Kirche glänzt auf der neuen 100-Euro-Goldmünze
Wien (pts041/08.11.2005/14:17) Nach mehreren Jahren der Renovierung wird die Kirche am Steinhof im Mai 2006 neu eröffnet. Schon jetzt gibt es die "Kirche am Steinhof" in Gold geprägt auf dem neuen gleichnamigen 100-Euro-Stück, das als zweite Münze der Reihe "Der Wiener Jugendstil" ab 9. November 2005 erhältlich ist. Das neue Sammlerstück besteht aus 16 Gramm Gold, ist mit 30.000 Stück limitiert und in der besonderen Prägequalität "Proof" gefertigt.
Die "Kirche am Steinhof" ist ab 9. November erhältlich
Die neue Goldmünze zeigt Otto Wagners Kirche in ihrer schlichten kubischen Form. Auf den Ecktürmen über dem Portal stehen links die Skulptur des hl. Leopold, Schutzpatron von Wien und Niederösterreich, sowie rechts die Figur des hl. Severin. Dahinter erhebt sich die nach der Renovierung nun wieder im ursprünglichen Zustand weithin sichtbare vergoldete Kuppel der Kirche. Für den Jugendstil typisch, sind auch auf der Münze die Buchstaben der Rundschrift durch Punkte getrennt. Die zweite Münzseite ist den kunstvollen Fenstern der Kirche gewidmet, die Koloman Moser, Mitbegründer der "Wiener Werkstätte", entworfen hat. Dargestellt ist der Mittelteil des Glasfensters "Der Sündenfall im Paradies". Zu sehen ist Gottvater, der Adam und Eva aus dem Paradies verbannt. Zu seinen beiden Seiten sind Engelsfiguren dargestellt. Die neue 100-Euro-Goldmünze enthält 16 Gramm reines Gold, sie ist in der besonderen Prägequalität "Proof" gefertigt. Die Auflage ist mit 30.000 Stück limitiert.
Erhältlich ist "Die Kirche am Steinhof"-Münze in allen Geldinstituten, im Münzhandel sowie in den Shops der Münze Österreich. Alle Münzen werden mehrwertsteuerfrei mit Echtheitszertifikat und Etui ausgegeben. Der empfohlene Verkaufspreis beträgt 282 Euro.
Die vier Münzen der Serie "Der Wiener Jugendstil"
Bis 2007 präsentieren vier 100-Euro-Münzen in Gold herausragende Werke des Wiener Jugendstils. Der "Wiener Secession" im Vorjahr und der neuen "Kirche am Steinhof" folgt im nächsten Jahr die Münze "Wienflussportal", die ein weiteres Paradestück der Wiener Baukunst der Jahrhundertwende, nämlich die besonders kunstvoll gefertigte Wienflussverbauung beim Stadtpark, würdigen wird. Die Münze des Jahres 2007 wird dann wieder einem Meisterwerk Otto Wagners, dem Wohnhaus auf der Linken Wienzeile Nr. 38, gewidmet sein.
Otto Wagners letzter Auftrag aus dem Kaiserhaus
Die Kirche "Zum heiligen Leopold", wie die Kirche eigentlich heißt, mit ihrer markanten goldenen Kuppel wurde in den Jahren 1904-1907 als Krönung des Anstaltsgeländes der psychiatrischen Kliniken auf der Baumgartner Höhe erbaut. Sie gilt als bedeutendste sakrale Bauschöpfung des Jugendstils und ist eines der Hauptwerke des Wiener Architekten Otto Wagner (1841-1918). Mit 63 Jahren schuf er dieses erste moderne Gotteshaus und wies damit dem Kirchenbau neue Wege. Für Wagner hatte Kunst stets auch zweckmäßig zu sein. "Schön ist, was praktisch ist", war sein Motto, und so legte er auch bei der Planung der Kirche wert darauf, in der Funktionalität der Architektur den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. Bei der Eröffnung 1907 waren Wagner und seine Kirche mit Kritik konfrontiert. Nicht nur die Wiener Bevölkerung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts nie zugelassen hätte, dass solch eine moderne Kirche mit "gottlosem" Material wie Beton und Eisen in der Stadt errichtet worden wäre, lehnte den modernen Sakralbau zunächst ab. Wie der heutige Kustos der Otto-Wagner-Kirche Paul Keiblinger in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "Die Münze" berichtet, "verspielte" Otto Wagner mit der Kirche am Steinhof auch die Gunst des Kaiserhauses. Denn bei seiner Eröffnungsrede am 8. Oktober 1907 meinte Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand - der Kaiser ließ sich krankheitshalber entschuldigen -, dass ihm der Maria Theresianische Stil weit besser gefalle als der Jugendstil. Otto Wagners Antwort unter Hinweis auf den Vorrang der Zweckmäßigkeit wurde als wenig respektvoll empfunden, und er erhielt nie mehr einen Auftrag aus dem Kaiserhaus.
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