Studie zum Thema "Bewerbungen im Alter 50plus"
Schwierig, aber Chancen sind intakt
Stäfa (pts047/24.11.2005/17:27) In den vergangenen Wochen wurden im Raum Ostschweiz total vierzig Fragebogen, je zur Hälfte an externe Stellenvermittler und an Personalverantwortliche von KMU-Betrieben verschickt. Die Umfrage wurde vorgehend telefonisch angekündigt und so kamen 27 Fragebogen zurück und konnten ausgewertet werden. Die beiden Gruppen von Personalfachleuten sind sich in ihren Aussagen nahezu einig. Die Auswertung zeigt auf, welche Ansprüche sie Bewerbungen und Bewerbende stellen.
Übersichtlich, strukturiert und nachvollziehbar
Die perfekte Bewerbung beinhaltet ein lückenloser und nachvollziehbarer Lebenslauf, vollständige Zeugnisse und ein individuelles, auf die ausgeschriebenen Stelle verfasstes Bewerbungsschreiben, das die Stärken und Erfahrungen aufzeigt. Weiter erwarten die Personalverantwortlichen, dass die Bewerber genaue Vorstellungen über die gesuchte Tätigkeit äussern. Die Gestaltung der Bewerbung bewerten die Personalverantwortlichen als wichtig. Ein strukturierter Aufbau, eine fehlerfreier und gewandter Sprachstil sowie sauber kopierte/gescannte Dokumente sind die Kriterien, die am höchsten bewertet wurden. Die Individualität des Bewerbers oder der Bewerberin soll dabei klar zum Ausdruck kommen, ein sympathisches Foto unterstreicht dies. Ein telefonisches Gespräch, vorgängig einer Bewerbung, bewerten die Spezialisten als sehr positiv. Darin können im persönlichen Gespräch erste Fragen geklärt werden. Ausserdem hat der Bewerber eine gute, erste Möglichkeit, sich positiv darzustellen. Im Begleitschreiben kann er dann auf dieses Gespräch Bezug nehmen und auf besprochene Punkte eingehen.
Killerkriterien von Bewerbungen
Unübersichtliche und unstrukturierte Unterlagen, Schreib- und Flüchtigkeitsfehler sowie nicht erfüllte Anforderungen sind die wichtigsten Killerkriterien einer Bewerbung. Ebenfalls negativ bewertet wurden unkorrekte Adressen sowie in Folge Mehrfachverwendung abgenutzte und schmuddelige Dossiers. Nicht Inhalt der Studie, aber aus der praktischen Tätigkeit wissen wir, dass Nichtrauchen im Büro heute zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Dementsprechend haben Dossiers, die von rauchenden Personen in rauchiger Umgebung zusammengestellt wurden und nach dem Postweg immer noch nach Rauch stinken, praktisch keine Chance.
Auch mit 50plus sind die Chancen intakt
Laut unserer Umfrage spielt das Geschlecht der sich bewerbenden Person keine Rolle. Beim Alter sind sich die Personalfachleute nicht einig. Für einige kommen Bewerber 50plus nicht in Frage, bei anderen spielt ausschliesslich die Qualifikation und die Erfahrung eine Rolle. Von Bewerbenden mit Alter 50plus werden allgemein die Lebenserfahrung, die erworbenen Branchen-, Fach- und Spezialkenntnisse sowie eine stete und gezielte Weiterbildung geschätzt. Je nach Qualifikation und Hierarchiestufe kann es von Vorteil sein, dass ein 50plus-Bewerber einem potenziellen Arbeitgeber im Hinblick auf seine Lohnvorstellungen und seine zukünftige Tätigkeit eine gewisse Flexibilität signalisiert.
Selbständigkeit als Chance - aber nicht nur
Auf die Frage "Was würden Sie selber tun, wenn Sie mit 50plus eine Stelle suchen müssten?" antworteten viele Personalfachleute mit Unsicherheit. Die häufigste Antwort war dann "möglichst viele Bewerbungen schreiben", "sein Netzwerk aktivieren" sowie "eine selbständige Tätigkeit ins Auge fassen". Die Umfrage zeigt, dass Bewerbende mit Alter 50plus einen eher schweren Stand haben, einen neuen Arbeitgeber zu finden. Eine Selbständige Tätigkeit ist zwar eine Alternative - ist aber nicht jedermanns Sache. Ein Trend scheint dahin zu gehen, dass immer mehr Unternehmen 50plus-Arbeitnehmer sowie deren Fach- und Sozialkompetenz schätzen lernen und somit ein brach liegendes Potenzial endlich wieder genutzt wird.
Weitere Infos unter: http://www.scoremarketing.ch/studien/studie_bewerbungen50plus.htm
(Ende)Aussender: | Score Marketing in Stäfa |
Ansprechpartner: | Christoph Portmann |
Tel.: | 044 928 32 00 |
E-Mail: | chportmann@scoremarketing.ch |