pts20060516044 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

ZAMG speichert ihre Daten mit DRBD+

DRBD Storage System im Terabyte-Bereich von LINBIT


Wien (pts044/16.05.2006/14:25) Erdbebensicher müssen die Erdbebendaten der ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik - abgespeichert werden. Ein DRBD-Cluster war die Lösung für diese Aufgabe. Damit werden nun Daten im Terabyte-Bereich sicher, und auch für alle Zeiten, aufbewahrt.

Die Wetterberichte von der Hohen Warte bekommen TV- und Radiokonsumenten mehrfach täglich in die Wohnung und ins Büro geliefert. Die Hohe Warte kennt jedes Schulkind und ist in der Alpenrepublik längst Synonym für Meteorologie schlechthin. Weniger bekannt ist, dass sich auf der Hohen Warte auch eine geophysikalische Abteilung befindet, obwohl die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik bereits im Jahre 1851 von Kaiser Franz Josef aus der Taufe gehoben wurde.

Seit den 1980er Jahren werden hier alle seismischen Daten digital aufgezeichnet und auf Magnetbändern gespeichert. Das Problem: Alte Daten müssen für zahlreiche internationale Anfragen umständlich gesucht werden und wenn sie endlich gefunden wurden, gibt es kaum noch Dos-Rechner, mit denen sie gelesen werden können. Nun hat die ZAMG - so die etwas spröde Abkürzung der Zentralanstalt - diese Daten auf moderne Plattensysteme portiert. Aber der große Brocken kommt noch, denn die analogen Aufzeichnungen - Papierstreifen, die langsam zerfallen - müssen digital fotografiert und hochauflösend mit einem entsprechend Datenvolumen zukunftssicher gemacht werden. Und ganz nebenbei müssen täglich mehr als ein GB neuer Daten aufgezeichnet und gespeichert werden.

Verantwortlich für die Datensicherung ist Nikolaus Horn, der sich seit einem Jahr dieser historischen Herausforderung stellt. Um den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen hat Horn die Open Source Experten von LINBIT engagiert, die mit ihrer Clusterlösung die Sicherheits- und Transferprobleme für alle Zeiten - naja, aber zumindest immerwährend - aus der Welt schaffen konnten. Die digitalen Daten konnten bereits auf die riesigen Server mit je 16 Festplatteneinheiten und acht TB Speicherkapazität übertragen werden, die alten Magnetbänder können damit langsam entsorgt werden.

Mit einem lokalen Cluster auf der Hohen Warte wurde sicher gestellt, dass beim Ausfall eines Servers der zweite Server sofort verfügbar ist. Dahinter steht die von LINBIT entwickelte Hochverfügbarkeitslösung DRBD (Distributed Replicated Block Device). DRBD ermöglicht die Replikation von Platteninhalten wie Filesystemen und Datenbanken in Echtzeit. DRBD ist in den Cluster Service Manager Heartbeat transparent integriert, das bedeutet, dass es keinen Einfluss auf die Applikation nimmt und daher mit fast allen Programmen kompatibel ist. DRBD verwendet für die Replikation günstige Industrie Standardhardware, so können interne Plattensysteme jeder Art zum Einsatz kommen, vorausgesetzt sie werden von Linux unterstützt.

LINBIT hat die laufende Synchronisation zwischen den beiden Servern aufgesetzt und die Einbindung in das Netzwerk sowie die Einrichtung der Verzeichnis- und Berechtigungsstruktur der Datenfreigaben zusammen mit ZAMG Mitarbeitern vor Ort durchgeführt. Weiters wurden die bestehenden Daten vom Speicher- und Archivierungssystem für Seismikdaten des Österreichischen Erdbebenwarndienstes - ÖEW übernommen und die Integrität getestet. Das Monitoringsystem von LINBIT überwacht sämtliche für den Betrieb der Systeme wichtigen Parameter (z.B. Speicherauslastung, Belegung der Filesysteme, CPU- Temperatur und Auslastung). Diese Parameter werden sowohl für die sofortige Alarmierung erfasst, als auch für die graphische Darstellung über Tag, Woche, Monat und Jahr.

"Der Hauptgrund für den Einsatz von DRBD war der, dass wir damit eine Technologie integrieren konnten, die ich auch verstehe und nachvollziehen kann. Damit ist für die Zukunft sicher gestellt, dass wir uns nicht in zu große Abhängigkeit von einem Hersteller begeben, oder dass wir ohne Hilfe dastehen, wenn eine Firma ihr Interesse an dieser Produktschiene verliert", begründet Horn die Entscheidung für die OSS-Lösung von LINBIT.

Nun ist es für die Seismologen der ZAMG Ehrensache, alle Daten auch erdbebensicher aufzubewahren und überhaupt Vorsorge für jede mögliche Katastrophe zu treffen. Das Speichern der Daten auf der Hohen Warte war somit für den geforderten Sicherheitslevel nicht ausreichend. Ein dritter Server wird deshalb zurzeit am Conrad-Observatorium auf dem Traffelberg (Niederösterreich) aufgestellt. Dafür hat der Technik-Chef von LINBIT, Philipp Reisner, eine Lösung entwickelt, die bestehende synchrone Spiegelung nochmals asynchron zur externen Datenzentrale zu übertragen.

Die Dreiweg-Spiegelung zählt mittlerweile zum Standard von DRBD+, der lizenzpflichtigen Highend-Version der OS Software DRBD. "DRBD bleibt weiterhin unter der GPL (General Public License) verfügbar und ist für die meisten Anwendungen ausreichend. Mit DRBD+ haben aber nun auch die Gipfelstürmer der Hochverfügbarkeit, die außerordentlich hohe Sicherheitsanforderungen und ein extrem hohes Datenaufkommen haben, ein passendes Produkt", erklärt Philipp Reisner, der Autor von DRBD.

DRBD+ wurde nicht nur technisch aufgerüstet, sondern bietet den Kunden auch einen wirtschaftlichen Mehrwert. Reisner: "Das Datenvolumen wächst unaufhaltsam. DRBD+ ist bereits auf die kommende 64-bit-Architektur und 16 TB Speichervolumen pro Devices ausgelegt. Damit sind Certified Partner von DRBD+ den Mitbewerbern einen großen Schritt voraus, denn sie können Hochverfügbarkeitslösungen anbieten, die technologisch neue Standards setzen und dabei konkurrenzlos günstig sind. Am Markt gibt es viele HA-Lösungen, die gut und teuer sind. Gut und kostengünstig sind hingegen Clusterlösungen auf Basis von DRBD+."

Über DRBD und DRBD+
http://www.linbit.com/de/drbd

Über die LINBIT Information Technologies GmbH
http://www.linbit.com/de/company/

(Ende)
Aussender: LINBIT Information Technologies GmbH
Ansprechpartner: GF Gerhard Sternath
Tel.: +43 1 817 82 92 0
E-Mail: gerhard.sternath@linbit.com
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