"ReProTect": Alternativen zur tierversuchsfreien Forschung
Menschen für Tierrechte schlagen Politik konkrete Maßnahmen vor
Aachen (pts021/21.11.2006/12:15) Auf überwiegende Zustimmung bei den tierschutzpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen stieß der Bundesverband Menschen für Tierrechte bei einer von ihm durchgeführten Anhörung am Montag, den 20.11.2006 in Berlin. Thema war die Förderung tierversuchsfreier Forschung. Der Bundesverband präsentierte dazu ein Konzept mit konkreten und umsetzbaren Vorschlägen.
So hielten Dr. Peter Jahr (CDU) und Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) die vom Bundesverband vorgeschlagene Maßnahme der Förderung des Projektes "ReProTect" auch über 2007 hinaus für notwendig. An diesem bislang von der EU geförderten Projekt arbeiten Wissenschaftler an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover erfolgreich zum Ersatz von Tierversuchen in der Reproduktionstoxikologie. Die bereits von den Wissenschaftlern gestellten Anträge zur weiteren Finanzierung durch die Bundesregierung seien schnellstens zu genehmigen, forderte der Bundesverband.
Im Hinblick auf Tierversuche und Tierverbrauch in der studentischen Ausbildung - insbesondere der Biologie, Human- und Tiermedizin - bestand Übereinstimmung, dass genügend Alternativen zur Verfügung stehen. Tierverbrauchende Übungen, die altbekanntes Lehrbuchwissen vermitteln, sollten der Vergangenheit angehören, meinten auch die Vertreter der Fraktionen. Dazu schlug der Bundesverband eine entsprechende Änderung des Tierschutzgesetzes vor. Dass im Rahmen dieser Änderung auch ein Verbot von Tierversuchen an Affen diskutiert werden müsse, unterstützte insbesondere Dr. Priesmeier. Nach Ansicht des Bundesverbandes gebiete dies schon das seit 2002 im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz.
Einigkeit bestand auch darüber, die gesellschaftliche Akzeptanz von tierversuchsfreien Testverfahren in der Bevölkerung zu erhöhen. Der Bundesverband schlug hier eine gezielte Werbekampagne der Bundesregierung vor, die u. a. eine umfassende und allgemein verständliche Internet-Website sowie Anzeigen und Werbespots vorsieht. "Wenn die Bundesregierung knapp 2,5 Millionen für eine Anzeigenkampagne zur Gesundheitsreform ausgibt, haben dies die tierversuchsfreien Verfahren auch verdient", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte wird diese Ziele im kommenden Jahr weiter verfolgen und auch die Politiker in die Pflicht nehmen, damit die bei der Anhörung gemachten Aussagen nicht bloße Lippenbekenntnisse bleiben. Darüber hinaus wird sich der Bundesverband auch für die Einrichtung von Lehrstühlen für tierversuchsfreie Verfahren an den Universitäten einsetzen. Dies sei von besonderer Wichtigkeit, da sie Forschung und Lehre abdeckten sowie zur Erhöhung der gesellschaftlichen Akzeptanz beitrügen.
Kontakt:
Pressestelle - Stephanie Elsner, Tel.: 05207 - 929263, E-Mail: elsner@tierrechte.de, http://www.tierrechte.de
Dort kann auch das gestern vorgestellte Konzept des Bundesverbandes als PDF angefordert werden.
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