pts20061201035 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

94 % der Deutschen gegen die Mehrwertsteuer-Erhöhung auf 19 %

Direkte Demokratie wie in der Schweiz würde Erhöhung kippen


Lenzburg (pts035/01.12.2006/13:40) Der Schweizer Verleger Alex S. Rusch, dessen fünf Firmen den grössten Teil des Umsatzes in Deutschland erzielen und daher stark von der Mehrwertsteuer-Erhöhung betroffen sind, war erstaunt darüber, dass es in Deutschland keine Volksabstimmung über die grosse Mehrwertsteuer-Erhöhung gab, sondern dass die Regierung sozusagen von einem Tag auf den anderen darüber entscheiden kann, die Mehrwertsteuer um volle drei Prozentpunkte zu erhöhen. "So etwas ist in der Schweiz nicht möglich", sagt er. "In der Schweiz gibt es eine direkte Demokratie. Deshalb hat das Volk vor zwei Jahren eine Mehrwertsteuer-Erhöhung von 7.6 % auf 8.6 % abgelehnt." Rusch veranlasste kürzlich für Deutschland eine virtuelle Abstimmung auf http://www.mehrwertsteuer-umfrage.de. Der bisherige Stand der Abstimmung: 94 % der Deutschen sind dagegen!

Der Unternehmer Alex S. Rusch, der auch "Mr. Erfolg" genannt wird und vor allem als Hörbuch-Pionier im deutschen Sprachraum bekannt wurde, beschreitet regelmässig ungewöhnliche Wege. So auch dieses Mal. Ihn liess die Frage, ob das deutsche Stimmvolk bei einer "direkten Demokratie" diese Mehrwertsteuer-Erhöhung auch akzeptiert hätte, nicht mehr los. Deshalb veranstaltet er diese virtuelle Abstimmung.

Unter http://www.mehrwertsteuer-umfrage.de hat man folgende Auswahl-Möglichkeiten:
a) Ich bin für eine Mehrwertsteuer-Erhöhung auf 19 %.
b) Ich finde, dass der Mehrwertsteuer-Satz bei 16 % bleiben soll.
c) Ich bin der Meinung, dass man die MwSt. auf 8 % reduzieren sollte in Angleichung an die "Sales Tax" in Amerika und an die Schweizer MwSt.

Bisher haben 1373 der Leser des Rusch Internet-Briefes daran teilgenommen. 95 (= 6 % der Befragten) sind für eine Erhöhung der MWSt. auf 19 %, 394 (= 28% der Befragten) möchten, dass die Mehrwertsteuer so bleibt wie bisher, und ganze 66 % wünschen, dass die Mehrwertsteuer auf 8 % reduziert wird.

Verleger Alex S. Rusch meint dazu: "Das ist eine ziemlich klare Sprache. Die Zahlen sind zwar noch nicht repräsentativ, aber ich kann mir vorstellen, dass die Prozentzahlen auch bei einer grösseren Wahlbeteiligung ähnlich bleiben werden."

Fragen und Antworten

Herr Rusch, was hat Sie dazu bewogen, diese Mehrwertsteuer-Umfrage zu initiieren?
Vor etwa zwei Jahren gab es in der Schweiz eine Volksabstimmung. Die Mehrheit der Politiker war sich einig: Sie wollten die MwSt. von 7.6% auf 8.6% erhöhen. Das Volk lehnte jedoch mit einer klaren Mehrheit ab. Trotz dieser relativ niedrigen MwSt. sowie der ausserdem geringen Einkommenssteuer hatte die Schweiz für 2005 einen Budget-Überschuss von über einer Milliarde Euro, also kein Defizit wie in Deutschland! Ich frage mich, ob in Deutschland die Mehrwertsteuer auch erhöht würde, wenn es hier eine "direkte Demokratie" gäbe. Um diesen Fall zu simulieren, habe ich diese virtuelle Abstimmung initiiert. Das bisherige Resultat hat selbst mich verblüfft.

Wie gehen Sie bei dieser Umfrage bzw. virtuellen Abstimmung vor?
Ich konzipierte eine Website und liess sie dann durch unsere Grafik-Abteilung gestalten. Dann sicherten wir uns die leicht zu merkende Domain http://www.mehrwertsteuer-umfrage.de und richteten die Website ein. Je Computer-IP kann man nur einmal abstimmen. Nachdem man selbst abgestimmt hat, sieht man den Stand der Umfrage. Die Abstimmung erfolgt selbstverständlich anonym, damit möglichst viele deutsche Bürger bereit sind, daran teilzunehmen. Es dauert nur etwa 10 Sekunden für jeden Bürger. Als Verleger der Rusch Verlag AG gebe ich den Rusch Internet-Brief heraus, der über 30 000 Abonnenten hat. Ich schrieb sie alle an, um den Ball ins Rollen zu bringen. Zudem mache ich nun aktive Pressearbeit und stehe für sämtliche Interviews zur Verfügung.

Was schätzen Sie? Was wird bei einer Mehrwertsteuer-Erhöhung auf 19% in Deutschland passieren?
Ich denke, bis Ende 2006 wird noch unglaublich viel konsumiert. Es gibt einen regelrechten Boom, vor allem bei hochpreisigen Produkten (jetzt sollte man Autohändler sein...). Deshalb ging in den letzten Monaten die Arbeitslosigkeit stark zurück; das ist meiner Meinung nach jedoch nur kurzfristig. Im Januar 2007 sinkt dann die Nachfrage nach Produkten rapide. Ab März 2007 wird es Massenentlassungen geben, und schon bald gibt es in Deutschland 6 Millionen Arbeitslose. Warum? Die Firmen können nicht die volle Steigerung um 3 Prozentpunkte auf die Käufer abwälzen, weil ihnen sonst die Kunden wegbleiben. Das heisst also, dass die Firmen diese 3 % teilweise selbst tragen müssen, was jedoch viele Firmen nicht so leicht verkraften können. Sie müssen also Einsparungen machen, und zwar bei den Lohnkosten wie auch beim Einkauf (also indirekt bei den Lohnkosten der Lieferanten). Das führt zum Stellenabbau. Ein gutes Beispiel ist OTTO. Laut Werner Otto gibt es keine Preiserhöhung. OTTO muss also die vollen 3% schlucken. Im Versandhandel ist eine Nettomarge von 3 % branchenüblich. Damit der Gewinn nicht auf 0 absinkt, muss OTTO bei Lieferanten die Preise drücken und kann wohl auch natürliche Abgänge bei der Belegschaft nicht ersetzen.

Was wäre Ihr Erfolgsrezept für Deutschland?
Es gibt unglaublich viel, das getan werden müsste. Und zwar schnell! Sonst wird Deutschland bald das Schlusslicht von Europa sein, was ich sehr bedauern würde. Ich mag Deutschland. Das Hauptaugenmerk sollte der Senkung der Einkommenssteuer gelten, damit es sich wieder lohnt, in Deutschland zu arbeiten und erfolgreich zu sein. Eine Senkung der MwSt. würde zu mehr Konsum führen - zudem würden weniger Handwerker Schwarzarbeit leisten. Zudem muss unbedingt die Bürokratie abgebaut werden, da sie das Land lähmt und jedes Jahr viele Milliarden Euro vernichtet. Und die Arbeitnehmergesetze müssen entschärft werden, damit die Firmen sich wieder trauen, neue Arbeitsplätze zu schaffen - Kündigungsschutz gibt es in der Schweiz gar nicht, so dass man ohne Risiko Stellen schaffen kann, was wir im Rusch Verlag dieses Jahr getan haben.

Alex S. Rusch (Jahrgang 1969) ist Gründer des Rusch Verlages, der Noch erfolgreicher! AG und von drei weiteren Firmen. Zudem ist er Autor von acht Hörbüchern und zwei Büchern. Er hält regelmässig Vorträge und Seminare mit den Schwerpunkten "praktische, leicht anwendbare Erfolgstipps" und "Unternehmer-Know-how". Seit 1986 beschäftigt er sich intensiv mit Erfolgswissen und hat dabei schon viele bedeutende Unternehmer, Bestseller-Autoren und Erfolgstrainer in Europa und Amerika persönlich kennen gelernt.
http://www.rusch.ch
http://www.rusch-downloads.com
http://www.noch-erfolgreicher.com
http://www.alexrusch.com
http://www.audiobook-productions.com

Fotos finden Sie unter http://www.rusch.ch/haendler_presse/presse.php

(Ende)
Aussender: pts - Presseinformation (A)
Ansprechpartner: Alex S. Rusch
Tel.: +41 (0) 62 888 4050
E-Mail: info@rusch.ch
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