pts20070213011 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

IT durchdringt immer mehr Lebensbereiche

Roland Berger identifiziert IKT-Megatrends und untersucht Wachstumsfelder


Wien (pts011/13.02.2007/09:00) Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beschleunigen das Zusammenwachsen globaler Märkte und treiben die Entwicklung einer Volkswirtschaft maßgeblich, indem sie neue Branchen entstehen lassen. Die aktuelle Studie "Zukunft digitale Wirtschaft" von Roland Berger Strategy Consultants und dem deutschen Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) untersucht die wesentlichen IKT-Metatrends und das Marktpotenzial neuer Dienste und Technologien. Der Weltmarkt für eingebettete Systeme ("embedded systems") liegt heute schon bei knapp 140 Milliarden Euro und wird bis 2010 jährlich um neun Prozent wachsen. Starkes Wachstum versprechen unter anderem die Bereiche Biometrie, digitales Rechtemanagement (DRM) und mobiles Fernsehen.

"Die Studie hat vier übergeordnete Megatrends identifiziert, die grundlegende von der digitalen Wirtschaft getriebene Entwicklungen der kommenden Jahre beschreiben", erläutert Dr. Julian Pötzl, IT-Experte im Wiener Büro von Roland Berger Strategy Consultants: "Konvergenz, Flexibilität, Ubiquität und Datennutzbarkeit." Diese Trends werden in den kommenden Jahren für tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen in Unternehmen und Märkten sorgen sowie neue Geschäftsmodelle entstehen lassen.

Konvergenz
Die technologischen Plattformen moderner IKT werden zusammenwachsen. "Unternehmen wie Festnetz-, Mobilfunknetz- und Kabelnetzbetreiber, die bislang in getrennten Märkten aktiv waren, werden immer mehr zu Konkurrenten. Sie alle erschließen neue Geschäftsfelder und weichen die klare Trennung zwischen den Produktbereichen auf. Einige Unternehmen werden auch zusammenarbeiten und gemeinsam neue Produkte auf den Markt bringen", meint der Berater.

Flexibilität
Unternehmen werden zunehmend verschiedene Prozesse und Funktionen wie Forschung, Einkauf, Produktion und Vertrieb entkoppeln und neu miteinander kombinieren bzw. parallelisieren. IKT unterstützt dabei die Entwicklung flexibler Geschäftsprozesse sowie die Einbindung von Lieferanten.

Ubiquität
Die Studie sieht die weitgehende und beschleunigte Durchdringung unserer Umwelt mit Informations- und Kommunikationstechnologien. Zusätzliche Software-Komponenten befinden sich schon jetzt in fast allen elektronischen Geräten. In Zukunft werden sich einzelne Geräte zu Systemen zusammenschließen und miteinander kommunizieren. "Dazu kommt, dass sich die Dateneingabe revolutionieren wird: Statt mit Maus und Tastatur werden Computer und elektronische Geräte schon in naher Zukunft mittels Touchscreen oder durch Sprache bedient werden", sagt Pötzl.

Datennutzbarkeit
Die Datenmenge, die weltweit gespeichert wird, wächst exponentiell. IKT sind nicht nur Treiber dieser Entwicklung, sondern es ist auch Aufgabe moderner IT, diese Daten effizient zu verwalten und besser nutzbar zu machen.

Strategische Wachstumsfelder durch IKT

Ausgehend von diesen Megatrends wurden für die Studie über 300 Informations- und Kommunikationstechnologien und -dienste untersucht. Als Ergebnis identifizierte Roland Berger Strategy Consultants sechs strategische Wachstumsfelder. Wichtiges Auswahlkriterium war neben dem Wachstumspotenzial auch die Bedeutung dieser Techniken für andere Technologien und die Geschäftsmodelle anderer Branchen.

Eingebettete Systeme ("embedded systems") sind ein Milliardenmarkt. Sie finden sich genauso in Waschmaschinen wie in Herzschrittmachern oder Computertomografen. Der weltweite Markt für eingebettete Systeme wird derzeit auf 138 Milliarden Euro geschätzt. Bis 2010 wird das Umsatzvolumen im Schnitt um neun Prozent jährlich bis auf rund 194 Milliarden Euro steigen. Deutsche Unternehmen sind in diesem Markt gut vertreten.

Serviceorientierte Software-Architekturen (SOA) werden in Unternehmen eingesetzt, um Software-Applikationen in einzelne Dienste (Services) zu zerlegen. Letztere werden damit zu eigenständigen, wieder verwendbaren Softwaremodulen. Diese Technologie findet sich vor allem im B2B-Umfeld und wird bis 2010 weltweit ein Marktvolumen von fast 40 Milliarden Euro erreichen.

Ein weiteres Wachstumsfeld sind IT-Utility-Services. Dazu zählen zum Beispiel E-Mail-Provider, Software- und Speicherplatzanbieter und andere Dienstleister, die es möglich machen, weltweit auf Applikationen oder Daten zuzugreifen. Besonders im geschäftlichen Umfeld ist dies ein Milliardenmarkt. IT-Utility-Services erlauben den flexiblen Zugriff auf Rechenleistung, Programme und Speicherplatz, ohne dass Unternehmen oder Organisationen dafür selbst IT-Kapazitäten aufbauen müssen. Der weltweite Umsatz von derzeit 23,5 Milliarden Euro wird laut Studie bis 2010 auf 106 Milliarden Euro steigen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von bemerkenswerten 35 Prozent.

Auch das Fernsehen der Zukunft hat großes Wachstumspotenzial. Internetfernsehen und mobiles TV werden in wenigen Jahren fester Bestandteil der Medienlandschaft sein.

Ein verhältnismäßig kleiner Markt mit allerdings ausgesprochen hohen Wachstumschancen ist die Biometrie. Hier wird sich das weltweite Volumen von heute knapp zwei Milliarden Euro auf rund fünf Milliarden Euro im Jahr 2010 mehr als verdoppeln. Die Biometrie umfasst zum Beispiel automatisierte Verfahren zur Erkennung von Personen. Haupteinsatzgebiet ist branchenübergreifend die IT-Sicherheit.

Digitales Rechtemanagement (DRM) umfasst alle Verfahren zum Schutz von Urheber- und Vermarktungsrechten an digitalen medialen Inhalten und ermöglicht die individuelle Verwertung und Abrechnung. DRM ist nicht nur bei Fragen der Softwarepiraterie relevant, sondern hilft Unternehmen auch beim Schutz vor Missbrauch ihrer Daten. Weltweit wird dieser Markt in den kommenden drei Jahren von heute 500 Millionen Euro auf zwei Milliarden anwachsen.

Darüber hinaus sieht die Studie interessante Wachstumsfelder vor allem in verschiedenen Breitbandtechnologien, Radio Frequency Identification (RFID), Telematik sowie IT-Sicherheit.

Schlussfolgerungen

"Für Unternehmen bedeutet die rasante technische Entwicklung, dass sich die Lebenszyklen von technischen Geräten, Applikationen und Produkten weiter verkürzen werden. Unternehmen und ihre Mitarbeiter müssen permanent Know-how aufbauen, um am Ball zu bleiben", fasst Pötzl zusammen. Aber auch die Politik ist, so der Strategieberater, gefordert: "Der Staat muss den Auf- und Ausbau von Fachwissen und Forschung in diesem zentralen Wirtschaftsbereich fördern und unterstützen. Denn gerade Österreich als Hochlohnland mit beschränkten natürlichen Ressourcen kann im IKT-Bereich mit innovativen Produkten und Dienstleistungen international punkten."

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, zählt zu den weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 32 Büros in 23 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. Mehr als 1.700 Mitarbeiter haben im Jahr 2005 einen Honorarumsatz von rund 550 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 130 Partnern.

Weitere Informationen:
Roland Berger Strategy Consultants
Dr. Julian Pötzl
Project Manager
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-301
E-Mail: julian_poetzl@at.rolandberger.com

Roland Berger Strategy Consultants
Mag. Matthias Sturm
Marketing- & PR-Advisor
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-110
E-Mail: matthias_sturm@at.rolandberger.com

(Ende)
Aussender: Temmel, Seywald & Partner Communications
Ansprechpartner: Mag. Franz Ramerstorfer
Tel.: +43-1-402 48 51 - 173
E-Mail: ramerstorfer@tsp.at
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