pte20250418002 in Forschung

Böse Überraschungen bei KI-Missbrauch mit Bildrechten

Verkäufer entdecken sich zuweilen in obskuren und unerwünschten Videos, die weiter online bleiben


Dies und mehr kann KI aus einem Foto machen (KI-generiert von Anil Sharma/pixabay.com)
Dies und mehr kann KI aus einem Foto machen (KI-generiert von Anil Sharma/pixabay.com)

London (pte002/18.04.2025/06:05)

Ein neues Geschäftsmodell im Zusammenhang mit generativer künstlicher Intelligenz (genKI) kann für Verkäufer von Bildrechten unliebsame Konsequenzen haben: Es gibt Medien-Unternehmen, die den gekauften Bildern mit Hilfe von genKI zu virtuellem Leben verhelfen. Obwohl bestimmte Arten von Missbrauch per Kaufvertrag ausgeschlossen sind, schützt dies nicht vor unliebsamen Überraschungen. Der südkoreanische Schauspieler Simon Lee etwa war fassungslos, als er einen Avatar von sich mal als Gynäkologe, mal als Chirurg, auf TikTok und Instagram fragwürdige Gesundheitsversprechen abgeben sah.

Zitronenmelisse zum Abnehmen

Lee ist einer von vielen Menschen, die ihre Bildrechte an KI-Marketingfirmen verkauft haben und dann die unangenehme Überraschung erlebten, sich in Deepfakes, zweifelhaften Werbeanzeigen oder sogar politischer Propaganda wiederzufinden. Sein digitaler Klon wirbt nun für Zitronenmelissentee zum Abnehmen und Eisbäder gegen Akne. "Wenn es nette Werbung wäre, hätte ich nichts dagegen. Aber es ist offensichtlich ein Betrug", sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, was er aber schwerlich beweisen könne. Aufgrund der Vertragsbedingungen kann Lee die Videos nicht löschen lassen.

KI-Technologie ist weitaus billiger als das Filmen von Darstellern, aber realistischer als ein vollständig KI-generierter Avatar. Sie ermöglicht Unternehmen auf diese Weise, digitale Models zu erstellen, die in Videos erscheinen, um für Produkte oder Dienstleistungen zu werben.

Aus Bildern werden Werbefilme

KI-Unternehmen kaufen für diese Zwecke Bilder von Menschen, die Geld brauchen. Manchmal werden mehrere 1000 Euro gezahlt. Die Verkäufer müssen unterschiedliche Gesichtsausdrücke zeigen, Ärger, Wut, Freude und Trauer mimen. Das wird als Lehrmaterial für die KI genutzt, die den Verkäufer des Originals in unterschiedlichen Zusammenhängen virtuell wieder aufleben lässt.

"Die Ausdruckskraft eines echten Menschen – Stimme, Mimik, Körpersprache – ist weitaus besser als alles, was KI derzeit leisten kann", so Alexandru Voica, Leiter für Unternehmensangelegenheiten und Politik bei Synthesia, einem Unternehmen, das KI-Software zur Erstellung von Videos anbietet. Um ein Video zu erstellen, müssen die Kunden der Plattform nur ein Gesicht, eine Sprache und einen Tonfall – etwa ernst oder verspielt – auswählen und das Skript einfügen. Schon erstellt die Software den gewünschten (Werbe-)Film.

(Ende)
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