Salzburg AG: Bilanz zum Geschäftsjahr 2006
Netzausbau, Neuausrichtung bei Ökoenergie und Jahresabschluss
Salzburg (pts034/30.03.2007/15:05) - 100 km weniger Freileitungen durch gemeinsamen Netzausbau 380 kV (Verbund) und 110 kV (Salzburg AG)
- Eigentümer lösen AESG auf und stärken eigene Ökoenergieeinheiten
- Jahresabschluss 2006: Stabile, von Wachstum geprägte Geschäftsentwicklung
Der Aufsichtsrat der Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation hat in seiner Sitzung heute (30. März 2007) unter dem Vorsitz von LH-Stv. Dr. Othmar Raus die gemeinsame Vorgangsweise mit der Verbundgesellschaft zum Netzausbau in Salzburg beschlossen. Weitere Themen waren die Neuordnung der Ökoenergiebelange sowie der Jahresabschluss 2006.
VORTEILE DURCH GEMEINSAMEN NETZAUSBAU MIT DEM VERBUND
Mit dem Abschluss der Leitungskoordinierungsvereinbarung einigt sich die Salzburg AG mit dem Verbund auf eine gemeinsame Leitungsverlegung. Im Zuge der Errichtung der dringend benötigten 380-kV-Leitung durch den Verbund verlegt die Salzburg AG ihr 110-kV-Kabel mit. Ziel ist es, das 110-kV-Netz vom Umspannwerk Salzach bis in den Pinzgau zum Umspannwerk Tauern (Kaprun) zu erneuern. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit im Bundesland Salzburg.
100 km weniger Strom-Freileitungen in Salzburg. Der Vorteil des koordinierten Netzausbaus lässt sich auch in Zahlen fassen. Es werden ungefähr 280 km Freileitungen abgebaut und 180 km neue Freileitungen gebaut, in Summe ergibt das rund 100 km Leitungen weniger. Mag. August Hirschbichler, als Vorstand u.a. für das Geschäftsfeld 'Netze' verantwortlich: "Die neue 110-kV-Leitung der Salzburg AG sichert die Versorgungssicherheit und ist zudem eine Energiesparleitung. Die Transportverluste mit der neuen Leitung sinken im Vollausbau um jene Menge, die Tarifkunden der Gemeinde Golling brauchen."
OFFENSIVE BEI FERNWÄRME- UND ALTERNATIVENERGIEPROJEKTEN
Durch die Neustrukturierung der Alternative Energie Salzburg GmbH (AESG) kommt es zu einer Neuordnung der Fernwärme- und Ökoenergieaktivitäten in Salzburg. Ziel ist es, in erster Linie die Themen Fernwärme und Alternativenergien (industrielle Abwärme, Biomasse, etc.) in Salzburg zu forcieren. Weiters geht es darum, bestehende Stärken weiter auszubauen und im Großraum Hallein - Salzburg eine einheitliche Versorgungsstruktur sicherzustellen.
Diese Ziele können in der bestehenden Struktur der AESG, die 2001 gegründet wurde, nicht ausreichend verfolgt werden. Vielmehr entwickelten sich die Marktzugänge, Schwerpunkte und Ziele der einzelnen Eigentümer (Seeges - Salzburger Erneuerbare Energie-GesmbH, SWH - Strom und Wärme aus Holz GmbH und Salzburg AG) zu unterschiedlich. Deshalb ist man übereingekommen, das Unternehmen AESG auf völlig neue Füße zu stellen. Anstelle der AESG-Lösung wird jeder bisherige Eigentümer die Ökoenergieaktivitäten in seinen eigenen Bereichen verstärken.
Damit kommt mehr Wettbewerb in den Ökoenergiemarkt und die bisherigen Eigentümer können unter eigener Flagge effizienter und rascher auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Ziel ist es, das Thema erneuerbare Energie zu stärken und auszubauen. Auch die Erreichung der Klimaschutzziele spielt dabei eine Rolle.
Die Aufteilung der von der AESG entwickelten Projekte und Anlagen: Die Seeges übernimmt das Biomasseheizwerk Mittersill. Die SWH übernimmt die Anlage in Obertauern und hält zukünftig die Anteile an der Bioenergie Pongau GmbH und an der Nahwärme Kleinarl GmbH. Die Salzburg AG übernimmt das Biomasse-HKW Siezenheim, die Wärmeschiene Salzburg-Hallein, die Abwärmeanlagen M-Real sowie das FWG-Netz in Wals-Siezenheim.
BILANZ 2006: STABILE GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Die Salzburg AG konnte im Jahr 2006 die positive Entwicklung seit der Fusion im Jahr 2000 fortsetzen. Die Umsätze konnten über alle Sparten trotz schwierigem Geschäftsumfeld gesteigert werden. Lediglich die Erlöse aus den Strom- und Gasnetzen sind rückläufig. Der Umsatz des Unternehmens wuchs auf 825,4 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss betrug 23,1 Mio. Euro. Davon werden 35 Prozent als Dividende an die Eigentümer Land Salzburg, Stadt Salzburg, und Energie AG Oberösterreich ausgeschüttet.
Faire Energiepreise. Entgegen der Entwicklungen in anderen Bundesländern hat die Salzburg AG zum Jahreswechsel die Energiepreise bei Strom nicht erhöht und hält somit die Gesamtpreise für Haushaltskunden stabil. Bei Erdgas nimmt die Salzburg AG im Preisvergleich der Landesversorger bei einem durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 10.000 kWh den hervorragenden zweiten Platz ein. "Wir wollen unseren Salzburger Privatkunden und Wirtschaftstreibenden eine faire und verlässliche Partnerschaft anbieten. Gerade deshalb wollen wir alles Mögliche dafür tun, um im Wettbewerb unter den preisgünstigsten Anbietern zu sein", bekräftigt Vorstandssprecher Dr. Arno Gasteiger.
Starkes Wachstum für Telekommunikation. Immer mehr Salzburger vertrauen in Sachen Kommunikation auf das Angebot der Salzburg AG. Mit der Einführung der Telefonie über das Kabel-TV-Netz hat sich das Unternehmen 2006 zum echten Multi-Media-Anbieter entwickelt. Knapp vier Monate nach der Einführung von CableLink Phone nutzten zum Jahreswechsel bereits 2.798 Salzburger die Alternative zum Festnetzanschluss. Auch bei Kabel-TV und CableLink Internet wurden Kundenzuwächse von 7,5 bzw. 16 Prozent verzeichnet.
Positive Entwicklung im Verkehr. Immer mehr Salzburger steigen auf Obus und Schiene um. Im Jahr 2006 nützten rund 37,3 Millionen Fahrgäste - um 3,13 Prozent mehr als 2005 - den StadtBus. "Mit acht Linien, die auf einem 155 Kilometer langen Obus-Netz unterwegs sind, trägt der StadtBus wesentlich zur sauberen Luft in der Stadt Salzburg bei", freut sich Arno Gasteiger über die zunehmende Beliebtheit des öffentlichen Verkehrsangebots. Die Salzburger Lokalbahn verzeichnete einen Zuwachs der beförderten Personen um 3,2 Prozent auf 4,7 Millionen. Auch der Güterverkehr konnte insbesondere durch Transportleistungen auf fremden Strecken um 1,2 Prozent gesteigert werden.
Für 2007 Umsatzrückgang erwartet. Die warmen Monate zu Jahresende 2006 führten beim Salzburger Energieversorger zu einem starken Rückgang des Wärmeabsatzes. "Auch in den sonst absatzstarken Monaten Jänner und Februar lassen die hohen Temperaturen für dieses Jahr massive Umsatzeinbrüche bei Erdgas und Fernwärme erwarten. Auch der Stromabsatz liegt derzeit unter jenem des Vorjahres", erklärt August Hirschbichler.
139 Mio. Euro Investitionen in die Region. Das Investitionsprogramm von 102 Mio. Euro für 2006 war ein starker Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung von Stadt und Land Salzburg. Für 2007 wurde mit 139 Mio. Euro das größte Investitionsbudget der Unternehmensgeschichte beschlossen. "Das ist eben der Unterschied zwischen einem Infrastrukturunternehmen in heimischer Hand und einem in ausländischer Hand. Hier bleibt das Geld in der Region. Die erzielten Gewinne kommen wieder unserer Heimat zu Gute", betont Othmar Raus.
Der Personalstand (ohne Ferialpraktikanten) hat sich im Jahr 2006 geringfügig vermindert. Die Mitarbeiteranzahl betrug zum Jahreswechsel 2.045 (2005: 2.047).
Finanzielle Entwicklung positiv. "Die finanzielle Entwicklung der Salzburg AG ist trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf den Energiemärkten und dem verschärften Wettbewerb positiv", berichtet August Hirschbichler. "Der Umsatz konnte um 13,4 Prozent gesteigert werden, was mit dem gestiegenen Energiehandelsvolumen zu erklären ist. Der Bilanzgewinn beträgt 23,1 Mio. Euro. Die Bilanzsumme beträgt 1.175,4 Mio. Euro (2005: 1.172,4 Mio. Euro). Mit einer Eigenkapitalquote von 47 Prozent, die damit im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent gesteigert werden konnte, verfügt die Salzburg AG über eine gute Kapitalausstattung für künftige Herausforderungen."
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