Starke Konturen in Chemnitz
Bunt statt Pastell: das Chemnitzer Kulturfrühjahr
Chemnitz (pts006/18.05.2007/09:30) Abseits ausgetretener traditioneller Pfade zeigt sich die moderne Industriemetropole Chemnitz in diesem Sommer als lohnendes Ziel für kulturinteressierte Touristen. Mit einer der deutschlandweit größten Kirchner-Ausstellungen der letzten Jahrzehnte untermauert sie ihren Ruf als Stadt der Moderne und spannt mit dem Mozartfest gleichzeitig den Bogen zur Klassik. Dieses Spannungsfeld zwischen künstlerischer, industrieller und architektonischer Moderne und der Lebendigkeit lokaler Traditionen macht das Besondere dieser Stadt aus.
Kunstbegeisterten und Freunden der klassischen deutschen Moderne bietet sich ein neues Reiseziel. In Chemnitz zeigen die Kunstsammlungen bis zum 5. August mit über 100 Bildern die größte Ernst-Ludwig-Kirchner-Ausstellung seit über 25 Jahren. Großartige Akte und Tanzbilder, Schaufenster- und Straßenszenen sowie Stadtansichten und Porträts zeigen Kirchners Eindrücke der Städtereise 1925/26 durch Frankfurt am Main, Chemnitz, Dresden und Berlin. Mit der ihm eigenen kräftigen Farbigkeit verwandelt Kirchner Stadtausschnitte und Menschen in Bilder von unverwechselbarer Ausdrucksstärke.
Weitgehend unbekannt ist, dass Kirchner eine enge Bindung zu Chemnitz hatte. Elf Jahre war er hier zu Hause; er legte auch sein Abitur hier ab. Seine Eltern blieben der Stadt bis zu ihrem Tod treu. Kirchner zog später nach Dresden und gründete dort 1905 mit den befreundeten Malern Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff die expressionistische Künstlergruppe "Brücke".
Möglicherweise sah Kirchner, als er auf seiner Reise in Chemnitz Halt machte, auch das Wandbild von Max Klinger "Arbeit-Wohlstand-Schönheit" im Stadtverordnetensaal des Rathauses. Vorzeichnungen und Dokumente zur Entstehungsgeschichte des Wandbildes sowie weitere Grafiken, Gemälde und plastische Werke Klingers sind noch bis 28. Mai in den Kunstsammlungen zu sehen. Anlässlich seines 150. Geburtstages wird der Künstler in der Ausstellung erstmals als Monumentalmaler präsentiert.
Im Mozartjahr 2006 schmückten sich viele Städte mit historischen Bezügen zu dem genialen Musiker. Zwar war Mozart nie in Chemnitz - die Stadt lockt jedoch nun schon zum 16. Mal Musikliebhaber zu Veranstaltungen, Konzerten und Vorträgen rund um das Phänomen Mozart nach Sachsen. "Sinnlichkeit und Verführung" stehen diesmal im Mittelpunkt des Sächsischen Mozartfestes. Werke des großen Musikers lassen sich vielfältig arrangieren: als festliche Aufführung, wie beim Konzert für Trompete, Orgel und Gesang in Annaberg-Buchholz am 26. Mai, oder auch als Familienprogramm "Mozart und Tango im Lokschuppen" im Sächsischen Eisenbahnmuseum am Pfingstsonntag.
Der Frühsommer bietet darüber hinaus eine Fülle an weiteren kulturellen Höhepunkten in Chemnitz. So lädt die Museumsnacht am 19. Mai zu nächtlichen Streifzügen ein. 29 Einrichtungen beteiligen sich in diesem Jahr an der europaweit durchgeführten Nacht der Museen. 23 Vereine, Museen und Galerien locken mit Musik, Performance, Ausstellung oder Möglichkeiten der Selbsterfahrung. So gibt es "Musikalische Explosionen" in der Erdgas-Ausstellung des Industriemuseums, Künstlergespräche und Werksschauen in Chemnitzer Galerien oder "experimentelle electronic live" im "weltecho". Ob jünger oder schon etwas reifer, kunstsinnig oder technikbegeistert - für jeden ist etwas dabei. Erstmals gestattet auch das Stadtarchiv Blicke hinter seine Kulissen. Schwerpunkt ist hier die Arbeit der Stasi: mit Berichten und Filmen zu ihren Methoden und zu ihren geheimen Augen und Ohren.
International wird es dann zu den Classic Open am 11. August. Mit Streichquartetten von Haydn, Mozart und Brahms verzaubert das "Arcadia Streichquartett" aus Rumänien sein Publikum im stimmungsvollen Ambiente auf dem Jakobikirchhof. Wie schon zur italienischen Nacht am 29. Juni wird sich die Chemnitzer Innenstadt mit Musik und Leben füllen.
Über die kulturellen Höhepunkte hinaus erwartet den Besucher in Chemnitz eine preisgekrönte moderne Innenstadt, in der zeitgenössische und historische Architektur eine beeindruckende Symbiose eingehen. Hier vereinen sich kulturelle Vielfalt, Urbanität und die schon sprichwörtliche sächsische Lebensart.
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