IKT-Industrie fordert "ICT Center" als Kompetenzzentrum in Wien
Wien (pts011/11.09.2007/10:10) ICT Center Wien bewirbt sich als K2-Zentrum - Projektpartner ftw., VRVis gemeinsam mit nationalen IKT Key Playern - IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) als wesentlichster Faktor für Wachstum und Arbeitsplätze - Historische Chance mit Wien als IKT-Brückenkopf nach Südosteuropa
Die entscheidenden Hearings für das neue Kompetenzzentrums-Programm COMET ("Competence Centers for Excellent Technologies") von BMVIT und BMWA haben begonnen. COMET ist das größte Forschungsprogramm, das jemals in Österreich ausgeschrieben wurde und verfolgt das Ziel, Spitzenforschung in Österreich mit internationaler Ausrichtung zu ermöglichen. Die erste Ausschreibungsrunde umfasst EUR 130 Mio., über die gesamte Laufzeit von 10 Jahren sollen EUR 500 Mio. an Bundesmitteln bereitgestellt werden. Als wichtigste Einzelinitiativen von COMET wurden bundesweit drei "K2-Zentren" ausgeschrieben. Sechs Projekte aus fünf Bundesländern haben sich dafür beworben. In Wien bewirbt sich das "ICT Center" ( http://www.ict-proposal.at ) als Kompetenzzentrum für Informations- und Kommunikationstechnologie.
Projektstruktur: Gebündelte Forschungskompetenz und nationale Key Player
Namhafte Vertreter der österreichischen IKT-Industrie fordern, mit dem "ICT Center" eines der geplanten K2-Zentren als IKT-Forschungszentrum in Wien zu errichten. "IKT ist objektiv einer der wesentlichsten, wenn nicht sogar der wichtigste, Wachstumstreiber", erklärt DI Helmut Leopold, Leiter Plattform- und Technologiemanagement von Telekom Austria. "Es wäre fahrlässig, die enormen Chancen, die Wien als IKT-Drehscheibe in Österreich und in Richtung Südosteuropa bietet, nicht zu nutzen".
Das ICT Center soll aus der Zusammenlegung der bisher getrennten Forschungsinstitute ftw. und VRVis entstehen. Mit gemeinsam knapp 120 Mitarbeitern konnten sich die beiden Unternehmen seit Jahren als exzellente Forschungseinrichtungen national und international etablieren - z.B. mit über 1.000 wissenschaftlichen Publikationen, erfolgreichen Evaluationen und einer Fülle von in der Praxis verwerteten Projektergebnissen (siehe http://www.ftw.at bzw. http://www.vrvis.at ). Die Einzigartigkeit des ICT-Zentrums ergibt sich durch das gebündelte Know How der Projektpartner, unter ihnen Telekom Austria TA, Alcatel-Lucent, ASFINAG, Eybl International, Infineon Technologies, Joanneum Research, Kapsch CarrierCom, mobilkom austria, Siemens Austria sowie die Technischen Universitäten Wien und Graz.
ICT Center konkret: 150 Spitzenforscher für die Datendienste der Zukunft
Informations- und Kommunikationstechnologie gilt als Querschnittsmaterie, die alle Lebensbereiche durchzieht: von der Telekommunikation über Information und Unterhaltung, Wissensvermittlung ("E-Learning"), öffentliche Bereiche ("E-Health", "E-Government") bis hin zu mobilen Datendiensten. Dem entsprechend will das geplante ICT Center, das im Tech Gate auf der Donauplatte angesiedelt sein soll, für alle diese Bereiche praxisorientierte Spitzenforschung betreiben und die unterschiedlichen Kernkompetenzen der Projektpartner verbinden.
Wachstumstreiber IKT
"Als Gründungsmitglied des ftw. begrüßen wir die geplante Fortsetzung der erfolgreichen IKT-Forschungstätigkeit in Form des ICT Centers Wien", erklärt Dipl.Ing. Oliver Schmerold, Vorstand Alcatel-Lucent Austria AG. "Für uns als international führender Telekommunikationskonzern stehen dabei lokale Umsetzungsrelevanz und Marktnähe im Vordergrund. Wir sehen unser Engagement daher als wichtigen Beitrag zur Absicherung der lokalen Wertschöpfung bei Investitionen in die IKT-Infrastruktur. Somit wird IKT zu einer zentralen Quelle für Innovation und Wachstum in Österreich, denn wir wissen heute, dass 50 Prozent der Produktivitätssteigerung weltweit auf IKT zurückgehen."
Der F&E-Aufwand österreichischer IKT-Unternehmen ist bereits heute beachtlich. Die Telekom Austria-Gruppe etwa ist mit jährlichen F&E-Investitionen von über EUR 40 Mio. das drittgrößte Forschungsunternehmen in Österreich. Im EU-Branchenvergleich nimmt Telekom Austria den ausgezeichneten 10. Platz ein, beispielsweise noch von der niederländischen KPN.
Österreich: Historische Chance als IKT-Brückenkopf nach Südosteuropa
Rund drei Viertel des Gesamtumsatzes der österreichischen IKT-Branche wird von Unternehmen erwirtschaftet, die ihren Sitz in Wien haben. Zudem haben etliche multinationale IKT-Unternehmen Wien als Zentrale für ihre Aktivitäten auf dem zentral- und osteuropäischen Markt gewählt. Rund ein Zehntel aller Beschäftigten in der Bundeshauptstadt (ca. 80.000 Personen!) arbeiten für IKT-Unternehmen. "ftw. und VRVis haben sich als Flaggschiffe für die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft etabliert", so Dr. Markus Kommenda, Managing Director des ftw. In die gleiche Kerbe schlägt DI Georg Stonawski, Geschäftsführer von VRVis: "Jetzt geht es darum, die internationale Positionierung durch langfristige, exzellente IKT-Forschung weiter zu forcieren. Dies wird nur mit einem Kompetenzzentrum funktionieren, bei dem die Top-Unternehmen mit wissenschaftlichen Einrichtungen kooperieren".
Österreich hat somit die historische Chance, sich weiter als IKT-Brückenkopf nach Südosteuropa zu positionieren, und den Weg, der, u.a. durch Akquisitionen österreichischer IKT-Unternehmen in den neuen EU-Mitgliedsstaaten, begonnen wurde, erfolgreich weiterzuführen. Dafür ist es jedoch notwendig, eine "kritische Masse" an F&E-Konzentration an einem Standort zu schaffen, um im internationalen Wettbewerb um die innovativsten Köpfe bestehen zu können. "Dies ist im Hinblick auf die bereits bestehenden Forschungseinrichtungen und die Innovationskraft der hier angesiedelten Unternehmen nur in Wien möglich", so Stonawski und Kommenda unisono.
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