Der Milchzahnkaries keine Chance lassen
Experten besorgt um zu hohen Kariesbefall der ersten Zähne
Frankfurt (pts025/20.11.2007/12:25) Wer als Eltern den Grundstein für dauerhafte Mundgesundheit und Lebensqualität seiner Kinder legen will, der muss bereits vom ersten Zahn seines Babys an alles dafür tun, um die Milchzähne zu schützen. So lautete ein Appell führender Zahnmediziner anlässlich des Symposiums "Milchzahnkaries vor dem Hintergrund des generellen Kariesrückganges bei Kindern und Jugendlichen", das der Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten IME gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde DGK am 27. September 2007 in Hannover veranstaltete.
Der IME wollte anlässlich seines 30-jährigen Bestehens bei Eltern, Zahnärzten und Kinderärzten das Bewusstsein stärken, dass, anders als bei der erfolgreichen Eindämmung der Karies bei den bis zu 12-jährigen Schulkindern, die Milchzähne der bis zu 7-jährigen nach wie vor zu häufig von Karies befallen sind. "Jetzt gelte es, die Milchzahnkaries gezielt zu bekämpfen, um künftig nicht den bislang erreichten hohen Stand an kariesfreien bleibenden Gebissen bei Kindern und Jugendlichen zu gefährden", mahnte Prof. Christian Hirsch von der pädiatrischen Abteilung der Universitätszahnklinik Leipzig.
Prof. Klaus Pieper von der Abteilung Kinderzahnheilkunde der Universität Marburg verwies auf die ehrgeizige Zielsetzung der Bundeszahnärztekammer, dass im Jahr 2015 80 % der sechs- bis siebenjährigen Kinder kariesfrei sein sollen. Den entscheidenden Beitrag zur Erreichung dieses Zieles müssen die Eltern leisten. Darauf verwies Prof. Almut Makuch von der pädiatrischen Abteilung der Universitätszahnklinik Leipzig. Diese seien angehalten, mit der Mundhygiene bereits beim ersten Zahn ihrer Kinder zu beginnen, ihnen die Freude am regelmäßigen Zähneputzen einzuprägen und sie nicht nur beim Kinderarzt sondern auch frühzeitig beim Zahnarzt untersuchen zu lassen. Außerdem sollte bei Säuglingen die Brust sowie das Fläschchen ausschließlich als reguläre Mahlzeit gegeben werden und nicht zwischendurch oder gar nachts zum "Beruhigungsnuckeln". Kleinkinder jenseits des Säuglingsalters sollten weder weiter gestillt noch mit der Flasche gefüttert, sondern an Löffel und Gabel gewöhnt werden.
Dass der bisherige Erfolg in der Kariesprophylaxe bei den älteren Schulkindern ohne den Einsatz von Fluoriden undenkbar gewesen wäre und dass diese auch einen wichtigen Faktor bei der Bekämpfung der Milchzahnkaries darstellten, führte Prof. Lutz Stößer von der Universitätsklinik Jena aus.
Abgerundet wird das Spektrum der individuellen Vorsorge gegen Karies durch regelmäßiges Zähne putzen, Vermeidung von frühkindlichem Dauernuckeln und dem Einsatz von Fluoriden durch den Hinweis auf die konsequente Gruppenprophylaxe als Maßnahme des öffentlichen Gesundheitswesens. Dr. Helga Senkel vom Gesundheitsdienst Ennepe-Ruhr forderte, die Kariesprophylaxe als festen Bestandteil in alle öffentlichen Programme zur Gesundheitsvorsorge bei Kindern einzubinden.
Quellen:
IME Symposium, "Milchzahnkaries vor dem Hintergrund des generellen Karies-Rückganges bei Kindern und Jugendlichen", aus Anlass des 30-jährigen Bestehens des Informationskreises Mundhygiene und Ernährungsverhalten 27.09.2007, Hannover
14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK),
28.-29.9.2007, Hannover
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