Handy-Kinderstudie 2007 von mobilkom austria
Das Handy steht bei Kindern für Sicherheit - 85 % stört es im Unterricht
Wien (pts022/29.11.2007/11:44) Die repräsentative Handy-Kinderstudie 2007 von mobilkom austria, die im Rahmen der jährlichen Kinderstudie des Instituts market unter 540 Kindern in Österreich durchgeführt wurde, gibt einen umfassenden Einblick in die Nutzung des Mobiltelefons durch die 6- bis 14-Jährigen: 55 % der Kinder besitzen ein Handy, bei den 13- bis 14-Jährigen sind es bereits 88 %. 85 % der österreichischen Kinder zwischen 6 und 14 Jahren empfinden die Nutzung des Handys während des Unterrichts als sehr störend. 83 % der Kinder in Österreich haben noch nie Erfahrung mit Gewaltvideos auf dem Handy gemacht. Die Ergebnisse der Studie werden am Donnerstag, dem 29. November 2007, um 18 Uhr bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen von ROUNDABOUT KIDS präsentiert.
"Für knapp zwei Drittel der 6- bis 14-Jährigen gehört das Handy heute zum Alltag. Unsere Verantwortung gegenüber unseren jungen Handy-Usern liegt dabei auf der Hand", betont Boris Nemsic, CEO von mobilkom austria und CEO Telekom Austria Group, "mit unserer Kinderstudie wollen wir das Handy-Nutzungsverhalten von Kindern untersuchen, um herauszufinden, wie Kids mit dem Handy umgehen, welchen Stellenwert es in ihrem Leben hat, aber auch, wo es zu Problemen kommt. Die Ergebnisse sind nicht nur für uns als Mobilfunk-Unternehmen, sondern auch für Eltern, Pädagogen und Entscheidungsträger im Bildungsbereich wichtig."
Das Handy in der Schule: Im Unterricht wird es als störend empfunden
Im Unterricht empfinden die meisten Kinder das Handy, obwohl es für viele einen hohen Stellenwert einnimmt, als sehr störend. Bei 85 % der Kinder ist das der Fall. Um unangenehme Situationen zu vermeiden, lassen 20 % der Kinder das Handy während der Schulstunden zu Hause. 49 % nehmen es mit, schalten es aber während der Schulstunden aus, 29 % schalten das Handy auf lautlos. Gerade für die Älteren ist es wichtig, das Handy auch in der Schule dabei zu haben; es mitzunehmen, ohne es auszuschalten oder ohne es auf lautlos einzustellen, machen aber nur die wenigsten.
60 % der Kinder sind der Meinung, dass das Handy während der Schule abgeschaltet werden muss, 22 % sind der Meinung, dass "lautlos" ausreicht. Immerhin 17 % der Kinder gaben an, dass das Mitnehmen des Handys in die Schule überhaupt nicht erlaubt ist.
Dazu meint Dr. Susanne Brandsteidl, Amtsführende Präsidentin des Stadtschulrats für Wien: "Unser Zugang zum Thema Handy in der Schule ist pädagogisch orientiert, aber moderat. Das Handy ist heute ein wichtiger Alltagsgegenstand auch für Kinder geworden, der richtige Umgang damit will daher gelernt und gelehrt werden. Uns geht es daher nicht um ein Handyverbot in der Schule. Und dass ein Handy im Unterricht nichts verloren hat, ist der großen Mehrheit unserer Schüler ohnehin klar - und hier ist unsere Haltung auch unmissverständlich: Im Unterricht muss das Handy ausgeschaltet bleiben."
ROUNDABOUT KIDS: Die Veranstaltung zur Studie
Zum Thema "Störfaktor Handy? Über den sinnvollen Umgang mit dem Handy in der Schule" diskutiert anlässlich der Präsentation der Handy-Kinderstudie 2007 von mobilkom austria am Donnerstag, dem 29. November um 18 Uhr, eine hochkarätige Runde im ORF KulturCafe unter der Moderation von Dr. Martin Bernhofer, Leiter der Ö1-Wissenschaftsredaktion: Dr. Karl Blüml, Landesschulinspektor im Stadtschulrat für Wien, Univ.-Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann, Studienprogrammleitung Philosophie an der Universität Wien, und Mag. Elisabeth Mattes, Unternehmenssprecherin mobilkom austria.
In dieser Veranstaltung, die seit 2003 regelmäßig stattfindet, wird es auch darum gehen, die Vielfalt an Problemstellungen zu diskutieren, die sich im Umgang mit dem Handy für Kinder ergeben: Der soziale Gruppenzwang und die materielle Seite, die mit dem Besitz eines Handys verbunden sind, werden ebenso Themen sein wie die Veränderung unserer Alltagskultur, die ein Handy mit sich bringt. Aber auch so "banale Schwierigkeiten" wie das Schummeln mit dem Mobiltelefon bei schriftlichen Prüfungen werden zur Sprache kommen.
Erreichbarkeit und Sicherheit als Hauptgründe für Handybesitz
Für die Kinder ist es wichtig, die Eltern immer erreichen zu können (76 %). Ebenso wichtig ist es für sie, die Freunde erreichen zu können und für diese erreichbar zu sein (73 bzw. 74 %). Nicht ganz so wichtig ist es für sie, dass sie für die Eltern immer erreichbar sind (64 %). Der Wunsch, für die Eltern erreichbar zu sein, nimmt mit zunehmendem Alter ab, für die Freunde erreichbar zu sein, wird jedoch wichtiger. Jederzeit erreichbar zu sein, vor allem für die Eltern, und diese wiederum jederzeit erreichen zu können, vermittelt vielen Kindern ein Gefühl von Sicherheit. Besonders die Möglichkeit, im Notfall über das Handy Hilfe anfordern zu können, ist für 7 von 10 Kindern ein beruhigendes Gefühl.
Jedes siebente Kind macht Erfahrung mit Gewaltvideos
In der Handy-Kinderstudie 2007 von mobilkom austria finden sich auch erstmals für Österreich repräsentative Zahlen zum Thema "Gewalt am Handy". Ein Gewaltvideo am eigenen Handy haben 5 % der Kinder bekommen. 9 % der Kinder haben solche Videos bei Freunden gesehen. Leider steigt die Zahl mit dem Alter und bei den Buben. Bei den 13- bis 14-jährigen Burschen haben immerhin schon 32 % Kontakt mit einem Gewaltvideo gehabt. 83 % der Kinder geben hingegen an, weder auf dem eigenen Handy noch bei einem Freund oder Freundin Videos mit Gewaltinhalten gesehen zu haben.
Meist handelt es sich um Videos mit sexuellem Inhalt oder um eine Prügelei zwischen Jugendlichen (39 % bzw. 35 %). Aber auch Kriegsszenen und sogar Mord (2 Nennungen) können Inhalt dieser Handyvideos sein.
22 % der Kinder, die bereits ein solches Video bekommen oder gesehen haben, haben es gleich gelöscht. 36 % der Kinder bzw. deren Freund oder Freundin haben das Video weitergeschickt. Insgesamt nur 12 % haben darüber mit den Eltern oder einer anderen Vertrauensperson gesprochen, während immerhin 21 % das Video auf dem Handy gespeichert und behalten haben.
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