Sicher im Web 2.0 für Eltern und Schulen
Nutzung, Möglichkeiten und Gefahren des "Mitmach-Internets"
Wien (pts035/12.02.2008/13:59) Telekom Austria engagiert sich für Bewusstseinsbildung im Umgang mit Web 2.0 Technologien - neues österreichisches Unterrichtsheft zu Web 2.0 in Arbeit - Pilotprojekt "Web 2.0 Klasse" weist nach, dass der Einsatz von Web 2.0 Lernmotivation und Medienkompetenz bei den SchülerInnen steigert - kreativer Umgang mit neuen Technologien muss gefördert werden - 10 Tipps für Eltern zum sicheren Umgang mit Wiki, Blog und Co
Für viele Kinder und Jugendliche gehört Web 2.0, mit Anwendungen wie "MySpace", "Facebook", Wikis, Blogs & Co bereits zum Alltag. So nützen laut den aktuellen Daten der Jugendstudie "elf/18" aus dem Jahr 2007 vom Institut für Jugendkulturforschung 30 Prozent der InternetnutzerInnen von 11- bis 18 Jahren Blogs und 25 Prozent Plattformen wie "MySpace" - Tendenz steigend. Neben den Chancen für Bildung, Information und Unterhaltung birgt das "Mitmach-Internet" aber auch Gefahren, die Kinder und Jugendliche kennen sollten.
Telekom Austria fördert seit 2006 in Kooperation mit Saferinternet.at die Bewusstseinsbildung im Umgang mit Web 2.0 Technologien im schulischen Bereich. Im Rahmen des Europäischen Safer Internet Tages 2008 hat Telekom Austria daher zur Informationsveranstaltung "Sicher im Web 2.0 für Eltern und Schulen" geladen.
"Als Österreichs größter Telekommunikationsanbieter ist es uns ein zentrales Anliegen, den sicheren Umgang mit dem neuen "Mitmach-Internet" zu fördern. Technische Beschränkungen allein sind dabei keine Lösung. Wichtig ist es, Kinder und Jugendliche früh zu medienkompetenten und eigenverantwortlichen Bürgern zu erziehen", erklärt Alois Schrems, Leiter Public Affairs Telekom Austria TA AG.
"Web 2.0 Klasse": Wiki als Lernplattform, Weblog als Forschungstagebuch
Im Rahmen der "Web 2.0 Klasse", einem Pilotprojekt von Telekom Austria, dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (bm:ukk) und Saferinternet.at, arbeiteten SchülerInnen und LehrerInnen aus neun österreichischen Hauptschulen mit Social Software wie Wiki und Weblog, um Wissen und Erkenntnisse virtuell teilen zu können. Die gemeinsame Aufgabenstellung lautete "Die Nationalparks Österreichs" - die SchülerInnen untersuchten individuelle Fragestellungen zu ihrem nächst gelegenen Nationalpark und stellten die Ergebnisse im zentralen Wiki unter http://www.web20klasse.at ins Internet. Neben Projektberichten in Textform konnten die SchülerInnen auf dem Wiki auch Fotos der Öffentlichkeit zugänglich machen, teilweise wurden auch Filme auf YouTube geladen. Die betreuenden LehrerInnen führten auf dem Weblog web20klasse.weblife.at ein Forschungstagebuch.
Der Evaluierungsbericht der Abteilung für Audiovisuelle Kommunikation am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg zeigt, dass sich mit neuen Formen der Vernetzung und Kommunikation die Lernmotivation und der Lernerfolg erhöhen. Gleichzeitig wird auch die Medienkompetenz bei den SchülerInnen gefördert. Die LehrerInnen allerdings mussten ihre Lehrmethode radikal umstellen: "Das Arbeiten mit Web 2.0 war nicht nur für unsere Schülerinnen und Schüler, sondern auch und gerade für die Lehrenden eine Herausforderung", so Georg Kirchner, Lehrer der Hauptschule Bramberg in Salzburg. "Wir mussten uns von der traditionellen Wissensvermittlung verabschieden und zu einer Art Moderator werden."
"Unser Pilotprojekt hat gezeigt, dass Web 2.0 erfolgreich im Unterricht eingesetzt werden kann", so MR Mag. Helmut Stemmer, Leiter der Abt. I/9 des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (bm:ukk). "Für das Bildungssystem müssen allerdings neue Ausbildungsszenarien und geeignete Weiterbildungen für Lehrkräfte entwickelt werden. Wenn alle von diesem Prozess Betroffenen selbst Veränderungen mitgestalten können, kann das enorme Potential von Web 2.0 für unser Schulsystem befruchtend wirken."
Neues Unterrichtsheft und Onlinekurs zu Web 2.0
Die Ergebnisse des gemeinsamen Pilotprojektes "Web 2.0 Klasse" bilden die Basis des gerade entstehenden Unterrichtsheftes "Web 2.0 - Das Mitmach-Internet sicher und verantwortungsvoll nutzen". Die Broschüre, die Saferinternet.at in Zusammenarbeit mit Telekom Austria und dem Bildungsministerium erstellt, erklärt die wichtigsten Grundlagen zur Funktionalität und der sicheren Nutzung von Social Software. Die enthaltenen Übungen bieten zudem konkrete didaktische und methodische Anregungen für die Lehrkräfte und sind zum Einsatz ab der 5. Schulstufe geeignet. Ab September 2008 kann das Unterrichtsheft von allen österreichischen Schulen kostenfrei bei Saferinternet.at bestellt werden. Darüber hinaus wird es einen begleitenden Online-Kurs für Lehrende geben. Der Kurs, der von der elisa-academy.at konzipiert wird, beinhaltet neben den Unterrichtsmaterialen auch kollaborative Aufgabenstellungen.
Kreatives Potenzial fördern
In der schulischen Ausbildung wird der technischen Kompetenz ein hoher Stellenwert zugesprochen - zu kurz kommt oft die kreative und unkonventionelle Auseinandersetzung mit den neuen Technologien. "Eine zentrale Herausforderung ist es, Jugendliche nicht nur zu Nutzern und Konsumenten neuer Medien zu erziehen, sondern ihre Entwicklung zu kreativen Anwendern zu fördern", erklärt Nicoletta Blacher - Leiterin des Ars Electronica Center. "Mit dem Computerwettbewerb "u19 - freestyle computing" stellen wir uns dieser Herausforderung", so Blacher. Die zahlreichen spannenden und unkonventionellen Beiträge von "u19 - freestyle computing" zeigen nicht nur den aktiven und kreativen Umgang junger Menschen mit den digitalen Medien, sondern bestätigen auch deren Kompetenz sich mit kritischen Fragen und Problemstellungen auseinanderzusetzen. Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter http://www.u19.at , http://www.aec.at/center
10 Tipps zur sicheren Nutzung des Mitmach-Internet (Web 2.0) von Saferinternet.at:
1. Entdecken Sie das Mitmach-Internet gemeinsam mit Ihrem Kind
Lassen Sie sich von Ihrem Kind zeigen, welche Internetseiten es besucht und was es dort macht.
2. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind Regeln für die Internet-Nutzung
Wichtige Themen sind z.B. die Weitergabe persönlicher Daten, Veröffentlichung von Fotos und Videos, das Verhalten gegenüber anderen Online-NutzerInnen. Vergessen Sie aber nicht, dass Regeln nur wirksam sind, wenn Kinder und Jugendliche die Regeln verstehen und ihre Berechtigung akzeptieren.
3. Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam, persönliche Daten mit Vorsicht weiterzugeben
Erklären Sie die Gefahren leichtfertiger Datenweitergabe. Vereinbaren Sie, dass Ihr Kind Name, Adresse, Telefonnummer und Fotos nur nach Absprache mit Ihnen weitergibt.
4. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Risiken, wenn es Online-Bekanntschaften real treffen will
Treffen Sie mit Ihrem Kind die Abmachung, dass bei realen Treffen immer ein vertrauter Erwachsener oder ein Freund oder eine Freundin dabei sein soll.
5. Diskutieren Sie mit Ihrem Kind den Wahrheitsgehalt von Internetinhalten
Zeigen Sie Ihrem Kind wie die Richtigkeit von Inhalten durch Vergleiche mit anderen Quellen überprüft werden kann.
6. Seien Sie nicht zu kritisch in Bezug auf die Entdeckungsreisen Ihres Kindes im Internet
Ihr Kind kann durch Zufall auf ungeeignete Inhalte stoßen. Nehmen Sie dies zum Anlass, um über diese Inhalte zu diskutieren und eventuell Regeln zu vereinbaren.
7. Ermutigen Sie Ihre Kinder zu guter "Netiquette"
Einfach gesagt: Was im realen Leben erlaubt ist, ist auch im Internet erlaubt. Was im realen Leben verboten ist, ist auch im Internet verboten.
8. Vergessen Sie nicht: Chancen und Nutzen des Internet übertreffen die Risiken bei weitem
Das Internet ist ein ausgezeichnetes Medium um zu lernen, ist aber auch zur Freizeitbeschäftigung geeignet. Ermutigen Sie Ihr Kind, das Internet bewusst zu nutzen und alle positiven Möglichkeiten zu erforschen.
9. Vorsicht bei der Veröffentlichung von Musik, Videos und Fotos: Urheberrechte beachten!
Bei vielen Web 2.0 Diensten im Internet ist es sehr einfach Musik, Fotos oder Videos zu veröffentlichen. Das Anbieten von Musik, Videos und Software zum Download ist - ohne Einwilligung der UrheberInnen - nicht erlaubt. Wenn jemand Fotos ins Internet stellt, soll besonders darauf Acht gegeben werden, dass die Veröffentlichung keine Nachteile für die abgebildeten Personen zur Folge hat.
10. Beratung, Information und Hilfe
Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, dass es sich bei Problemen an Sie oder z.B. an "Rat auf Draht" unter der kostenlosen Telefonnummer 147 wenden kann. Weitere Tipps zur sicheren Nutzung des Internet finden Sie unter http://www.saferinternet.at . Bei konkreten Fragen einfach eine E-Mail an beratung@saferinternet.at senden.
Aussender: | Telekom Austria TA AG |
Ansprechpartner: | Mag. Sigrid Bachinger MBA |
Tel.: | 059 059 1 11011 |
E-Mail: | sigrid.bachinger@telekom.at |