Innofact-Studie: Bio-Lebensmittel gehören zum guten Ton
Ökologisches Bewusstsein gilt aber nicht bei der Freizeitgestaltung
Zürich (pts006/07.03.2008/09:00) Ab und zu Bio- oder regional angebaute Lebensmittel zu kaufen gehört in der Deutsch-Schweiz zum guten Ton. Bei der eigenen Mobilität und der Freizeitplanung bleiben aber Nachhaltigkeit und eine ökologische Lebensweise aussen vor. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Online Befragung von INNOFACT Research&Consulting http://www.innofact.ch in Zürich.
Schlagwörter wie Klimaerwärmung oder Klimaschutz füllen die Medien und verstärken den Druck auf Konsumenten, einen eigenen Beitrag zu verbesserter Ökologie zu leisten, zum Beispiel durch den Kauf von Bio- oder regional angebauten Produkten. Zumindest ab und zu Bio- oder Lebensmittel aus der Region einzukaufen gehört denn auch zum guten Ton: Eine im Februar 2008 durchgeführte Studie des Marktforschungsinstitutes INNOFACT hat ergeben, dass 85% der Deutsch-Schweizer bei bestimmten Produkten wie z.B. Eier und Gemüse auf ein Bio- oder Regio-Label achten. Beliebteste Einkaufsstätten sind Migros (73%) und Coop (71%).
Für den Kauf von Bio- oder Regioprodukten sprechen vor allem die bessere Qualität der Produkte (64%) und der persönliche Beitrag zur Förderung des regionalen Wirtschaftstandortes (61%). Gegen den Kauf sprechen zu hohe Preise (80% der befragten Nicht-Käufer) und fehlendes Vertrauen in angebotene Labels/ Marken wie Knospe, demeter, Bio Suisse (24% der befragten Nicht-Käufer). Die Anzahl und die Positionierung der verschiedenen Öko-Labels sind für den Konsumenten nicht mehr überschaubar. Der Konsument straft die mangelnde Transparenz mit Vertrauensentzug und als Folge davon mit Nichtkauf (15% aller befragter Deutsch-Schweizer).
Doch auch bei den Käufern von Bio- oder Regioprodukten hört nachhaltiger, ökologischer Konsum in der Regel bei der Freizeitgestaltung auf: Zwar geben 41% der befragten Deutsch-Schweizer an, Ausflüge oder Wanderungen in die Region anstelle von Fernreisen zu unternehmen. Dass diese Ausflüge aber viel eher zusätzlich zu den Fernreisen stattfinden, zeigt die Tatsache, dass nur gerade 18% aller Befragten bereit sind, auf Flugreisen zu verzichten oder diese mit CO2-Zertifikaten zu kompensieren. Auch im Bereich Gastronomie (13% achten beim auswärts essen auf Bio-Küche/goût mieux Siegel) und Hotellerie (6% bevorzugen Übernachtungen in ökologischen Unterkünften) sind Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein wenig verbreitet, was teilweise wohl auf fehlendes oder mindestens nicht bekanntes Angebot zurückzuführen ist. So bleibt es vorerst bei der bequemen Formel: Freilandeier kaufen: ja, auf die private Flugreise verzichten: nein.
Befragt wurden 1405 Internetnutzer in der Deutsch-Schweiz. Die Stichprobe ist internetrepräsentativ.
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