Direktinvestoren für Mittelosteuropa trotz internationaler Finanzkrise optimistisch
Wien (pts009/03.06.2008/09:40) Aktueller Thomson Reuters & OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa sieht Investoren zwar vorsichtiger, aber weiter expansionswillig.
Rund 400 MOE-Headquarters, die von Österreich aus ihre 1.400
Unternehmensbeteiligungen in der Region steuern, haben im April 2008 an der fünften Erhebung zum Thomson Reuters & OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa teilgenommen. In Summe sind diese Direktinvestoren mit dem Geschäftsgang ihrer Betriebe vor Ort sehr zufrieden und blicken auch optimistisch in die Zukunft, obwohl sie ihre Geschäftserwartungen gegenüber Jänner 2008 etwas zurückgenommen haben. Das Geschäftsklima hat sich seit Jahresbeginn zwar abgekühlt, bleibt aber insgesamt günstig.
Attraktivität Mittelosteuropas als Wachstumsregion ist ungebrochen
Die Direktinvestoren schätzen das Risiko, dass die internationale Finanzkrise gravierende negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft Mittelosteuropas hat, als gering ein. Zwar hat sich der Anteil der optimistischen Einschätzungen zur Konjunktur im Vergleich zur Jänner-Erhebung deutlich reduziert, es rechnen aber immer noch 43% der Befragten für die kommenden Monate mit einer Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung in der Gesamtregion.
Zeichen stehen weiterhin auf Expansion
Die positive Grundstimmung der Direktinvestoren schlägt sich auch in ihren Investitionsstrategien nieder: Rund 140 Neuinvestitionsprojekte stehen in den nächsten Monaten zur Realisierung an. Unternehmen aus dem Energie- und Wasserversorgungsbereich zeigen sich besonders offensiv bei der Erschließung neuer Märkte: 60% aller Unternehmen aus diesem Sektor werden in neue Märkte vordringen.
Geschäftsklima in Kroatien trübt sich ein
Die deutlichste Eintrübung des Geschäftsklimas im Vergleich zum Jahresbeginn 2008 unter allen beobachteten Ländern verzeichnet Kroatien. Bestimmend für dieses Ergebnis sind eine verhaltenere Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und eine relativ starke Zurücknahme der Geschäftserwartungen für die Betriebe vor Ort. Dementsprechend defensiv sind die Investitionsstrategien: Bestehende Betriebe werden größtenteils nicht weiter ausgebaut, 6% der Direktinvestoren planen, in den kommenden zwölf Monaten sogar Kapital aus ihren kroatischen Unternehmensbeteiligungen abzuziehen. In keinem anderen der erfassten Länder Mittelosteuropas ist dieser Vergleichswert so hoch. Vor allem der Bausektor zeigt sich bei Erweiterungsinvestitionen in Kroatien sehr zurückhaltend. Einer der Gründe dafür sind die Verzögerungen in der Reformpolitik des Landes. Die Europäische Kommission fordert u.a. verstärkte Anstrengungen in der Verwaltungs- und Justizreform, in der Korruptionsbekämpfung und in der Wettbewerbspolitik.
Das vergleichsweise beste Geschäftsklima herrscht in Russland, Rumänien, Bulgarien und in der Ukraine. Das sind zudem jene Länder, für die die Direktinvestoren hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung am optimistischsten sind. Dementsprechend hoch ist deren Attraktivität auch als Investitionsstandort: 46% aller in Mittelosteuropa geplanten Neuinvestitionsprojekte werden in diesen vier Ländern realisiert werden, bei den Erweiterungsinvestitionen sind Russland, Rumänien und die Ukraine im Ländervergleich führend.
Florierende Versicherungswirtschaft, vorsichtigere Banken
Besonders gut laufen die Geschäfte in der Versicherungswirtschaft, und auch die Geschäftsperspektiven für die kommenden sechs Monate sind durchwegs erfreulich. Die Versicherungswirtschaft in Mittelosteuropa bietet interessante Geschäftsmöglichkeiten: Die Branche befindet sich im rasanten Aufholprozess hin zum EU-Niveau und weist dynamische Wachstumsraten auf. Zusätzlich bewirkt der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung eine erhöhte Nachfrage nach Versicherungsprodukten.
Die Banken zeigen sich hingegen im Vergleich zum Jänner 2008 insbesondere bezüglich ihrer Geschäftserwartungen vorsichtiger. Diese Zurückhaltung muss nicht unmittelbar mit den Gegebenheiten in Mittelosteuropa zusammenhängen, die Entwicklung ist eher in der allgemein gestiegenen Unsicherheit und dem höheren Risikobewusstsein der Banken im Kontext der aktuellen Finanzkrise begründet. Ein Blick auf die Investitionsstrategien der Banken erweckt darüber hinaus den Eindruck, dass Mittelosteuropa für die Banken sehr attraktiv bleibt: 44% der Direktinvestoren planen in den nächsten zwölf Monaten mittels Erweiterungsinvestitionen eine Stärkung ihrer Präsenz vor Ort.
Der Thomson Reuters & OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) basiert auf vierteljährlichen Primärerhebungen unter rund 400 Entscheidungsträgern von MOE-Headquarters mit Sitz in Österreich, die zu rund 1.400 ihrer Unternehmensbeteiligungen in Mittelosteuropa befragt werden. Erhoben werden die Einschätzungen der Direktinvestoren zur aktuellen Geschäftslage sowie deren Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den Unternehmensbeteiligungen vor Ort (Geschäftsklima), Expansions- und Investitionsstrategien der Unternehmen in MOE, Beurteilungen der Standortqualität Österreichs als Brückenkopf für das Mittelosteuropa-Geschäft und schließlich Einschätzungen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung in der Region.
Der Thomson Reuters & OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa bietet differenzierte Analysen nach Ländern, Branchen und Unternehmensgrößen. Als Ergebnis stehen der Wirtschaft Frühindikatoren zur Verfügung, die praxisnahe Aussagen und Prognosen u.a. über den Geschäftserfolg von Direktinvestoren in einzelnen Ländern Mittelosteuropas bzw. in der Gesamtregion ermöglichen.
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