pts20080617010 Tourismus/Reisen, Kultur/Lifestyle

Papst ruft Paulus-Jahr aus

Erinnerung an die Geburt des Apostels vor 2.000 Jahren


Wien (pts010/17.06.2008/09:30) Am 28. Juni 2008 wird Papst Benedikt XVI. das Paulus-Jahr feierlich eröffnen, womit die römisch-katholische Kirche dann 12 Monate lang ganz im Zeichen eines der wichtigsten Theologen des Christentums steht. Mit Feiern und Zeremonien wird nicht nur in Rom des Missionars gedacht, auch im Nahen Osten werden zahlreiche Pilger erwartet. So auch in Tarsus (heutige Türkei), dem Geburtsort bzw. der Heimat des Heiligen. Über das genaue Datum seiner Geburt sind sich Bibelwissenschaftler uneinig. Es soll zwischen den Jahren 7 und 10 nach Christus liegen.

Paulus von Tarsus wuchs in guten Verhältnissen auf. Seine galiläischen Eltern gaben ihm den Namen "Saulus" (hebräisch "Erbetener"). Von seinem Vater erbte er das römische Bürgerrecht, das nur einer Minderheit an jüdischen Reichsbewohnern vorbehalten war. Das bedeutete im antiken Rom aktives und passives Wahlrecht der freien Männer in der Volksversammlung. Dies war auch der Grund, warum er zwei Namen besaß: "Saulus", seinen jüdischen Namen, und auch "Paulus", den römischen. Wie irrtümlich oft überliefert, stieg Saulus nicht erst nach seiner Bekehrung zum Paulus auf. Allerdings wurde erst nach dem Ereignis dieser Name verwendet. Über seine Jugendjahre gibt es kaum belegbare Fakten. Paulus, ein guter Schüler, soll von dem hoch angesehenen jüdischen Gelehrten Gamaliel unterrichtet worden sein. Die Kenntnisse in hellenistischer Rhetorik, Rede- und Briefformen zeigen dies in seinen späteren Briefen. Nach jüdischem Brauch lernte Paulus neben der Schriftenausbildung auch das Handwerk des Zeltmachers, so wie sein Vater, womit er später während seiner Missionstätigkeit seinen Unterhalt verdiente.

Vom Saulus zum Paulus
Aufgewachsen in einem strenggläubigen Haus schloss sich Paulus der Bewegung der Pharisäer an, welche brutal gegen die seit Jesu Tod wachsende Zahl an Christen vorgingen. Als Anhänger der Pharisäer war Saulus zunächst ein deklarierter Feind der Christen. Diese seien einem "gefährlichen Irrglauben verfallen und stellen eine Gefahr für den altjüdischen Glauben dar". Um 30 nach Christus passierte dann das einschneidende Erlebnis - Gott soll ihm erschienen sein und den "Ungläubigen" erleuchtet haben. Der durch die göttliche Erscheinung erblindete Saulus wurde, der Bibel nach, von Ananias geheilt und getauft. Die Bekehrung von Saulus, der die Christen blutig verfolgte, zum Missionar Paulus machte ihn zu einer Gallionsfigur des christlichen Glaubens.

Zuerst war es für Paulus schwierig, von christlichen Gemeinden aufgenommen bzw. akzeptiert zu werden, denn im Hinterkopf saßen noch die Erinnerungen an den Christen verfolgenden Saulus.

Missionsreisen
Als "Völker-Apostel" wollte Paulus das Evangelium so weit wie möglich verbreiten. Mit einigen Begleitern brach er zu den großen antiken Städten auf, um dort den Glauben weiter zu geben, aber auch neue christliche Gemeinden aufzubauen. Mindestens drei Pilgerreisen sind bekannt, welche Paulus unter anderem quer durch seine Heimat, die Türkei, wandern ließen. Um die Ereignisse seiner Missionsreisen ranken sich zahlreichen Mythen: in Lystra (südlich von Konya) beispielsweise wurden Paulus und sein Begleiter "als Erscheinung von Zeus und Hermes angesehen", weil sie einen Lahmen geheilt hatten, und sollen dann regelrecht als Götter verehrt worden sein.

Die Paulusbriefe
Noch vor der Niederschrift der biblischen Evangelien definierte Paulus in seinen 14 Briefen die zentralen Glaubensbegriffe des Christentums. Als sein größtes Werk gilt der Römerbrief. Der genaue Zeitpunkt der Abfassung ist nicht bekannt. Es wird aber davon ausgegangen, dass Paulus dieses Werk zwischen 56 und 58 n. Chr. erstellt hat.

Leiden, Verfolgung und Märtyrertod
Mit seiner Botschaft stieß Paulus immer wieder auf Ablehnung sowohl bei den Juden als auch den Römern. Nur knapp überlebte er körperliche Übergriffe wie Strafgeißelungen oder Steinigungen. Aber auch Gefängnisaufenthalte waren oft die Folge seiner Missionarstätigkeiten.

Nach der Rückkehr von einer seiner Reisen wurde Paulus in einen Streit um die Entweihung eines Tempels verwickelt (Anlass: Er hätte einen Nichtjuden in ein Gotteshaus mitgenommen), dabei gefangen genommen und nach Rom gebracht. Viele Aufzeichnungen über seinen Tod (ca. 67 n.Chr.) gibt es nicht. Er soll unter Nero - als Märtyrer - enthauptet worden sein. Bei der legendären Enthauptung sollen drei Quellen aus seinem Blut entstanden sein. An dieser Stelle wurde dann später die Kirche S. Paolo alle Tre Fontane errichtet, so die Überlieferung. Das Grab des Apostel Paulus soll sich unter der Kirche San Paolo fuori le Mura (Sankt Paul vor den Mauern) in Rom befinden.

Über das Türkische Informationsbüro für Kultur und Fremdenverkehr
Das Informationsbüro ist eine Außenstelle des Kultur- und Tourismusministeriums der Republik Türkei in Ankara und zuständig für die Förderung von Tourismus und Kulturaustausch in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Gemäß den diesbezüglichen Weisungen seitens des Ministeriums in Ankara koordiniert das Informationsbüro alle Werbe- und PR-Maßnahmen in diesen vier Ländern. Das Informationsbüro ist Anlauf- und Kontaktstelle für Reiseveranstalter ebenso wie für allgemeine Fragen im Bereich Tourismus und Kulturaustausch von Journalisten und Privatpersonen. Weitere Informationen auf der Homepage http://www.goturkey.com .

Weitere Informationen:
Türkische Botschaft Wien
Informationsabteilung für Kultur und Fremdenverkehr
Singerstraße 2/8, 1010 Wien
Tel: +43-1-5122129
Email: office@turkinfo.at

Pressestelle:
Temmel, Seywald und Partner
Mag. Karl Georg Galler
Josefstädter Straße 44, 1080 Wien
Tel: +43-1-402 48 51-170
Email: galler@tsp.at

(Ende)
Aussender: Temmel, Seywald & Partner Communications
Ansprechpartner: Mag. Karl Georg Galler
Tel.: +43 1 402 48 51-170
E-Mail: galler@tsp.at
|