Doping-Kontrolle: Das war die EM 2008
Wien (pts007/02.07.2008/09:35) Großer Erfolg für das Anti-Doping Engagement. Sämtliche bisher ausgewertete Proben aus Training und Matches waren negativ. Die Proben aus dem EM-Finalspiel werden derzeit analysiert.
Zwar zählt Fußball nicht zu den besonders dopinggefährdeten Sportarten, dennoch sind Dopingkontrollen auch für die Profi-Fußballer bei der EM verpflichtend und notwendig. "Als Gastgeberland haben wir den enormen Vorteil, dass wir mit dem Kontroll-Labor Seibersdorf die Experten dafür bereits im Land haben", erklärt Innovations-Staatssekretärin Christa Kranzl. Gemeinsam mit dem Partnerlabor in Lausanne kontrollierten die WissenschafterInnen die Blut- und Urinwerte der Sportler und garantierten damit, dass die Spiele wirklich fair über die Bühne gingen. "Illegale Mittel zur Leistungssteigerung können in jeder Sportart zum Problem werden. Daher setzen wir uns vehement für ein strenges Kontrollnetz ein und werden auch in Zukunft DopingsünderInnen keine Chance lassen." erklärt Geschäftsführer Mag. Andreas Schwab von der neu gegründeten Anti-Doping-Agentur NADA Austria. Die gute Nachricht: keiner der in Vorfeld getesteten Sportler war gedopt, die EM 2008 war ein fairer sportlicher Wettkampf! Einmal mehr hat sich damit ein Erfahrungswert der letzten Jahre bestätigt: Fußball zählt aus Sichtweise der Doping-Kontrolle zu den saubersten Sportarten.
Rund 300 Kontrollen von 370 Sportlern analysiert und ausgewertet
Das von der internationalen Anti-Doping-Agentur WADA akkreditierte Doping-Kontroll-Labor der Austrian Research Centers (ARC) legt eine erfolgreiche Dopingkontrollbilanz der UEFA Fußball-Europameisterschaft. Die EM 2008 stand ganz im Zeichen einer außerordentlich hohen Kontrolldichte. Sowohl was die Qualität, als auch die Quantität betrifft. Die wichtigste Neuerung: Erstmals wurde simultan geprüft. Blut und Urinproben der Fußballer wurden zum gleichen Zeitpunkt als Probe gezogen und zur Auswertung in die WADA akkreditierten Labors nach Seibersdorf und Lausanne geschickt. Insgesamt hat die UEFA Doping-Kontrollauswertungen von Blut- und Urinproben von 370 Sportlern aus 300 Kontrollen geordert und erhalten. "Mit diesem Kontrollprogramm setzte die UEFA ein deutliches Signal, dass sie zur Spitze im Anti-Doping - Kampf zählt", erläutert Mag. Andreas Schwab, Geschäftsführer der NADA Austria.
"Natürlich stellt ein sportliches Großereignis wie die Fußball-EM eine Herausforderung dar. Als WADA-Labor sind wir es aber gewohnt, große Mengen an Dopingproben verlässlich zu analysieren", erklärt Dr. Günther Gmeiner, Leiter des Kontroll-Labors in Seibersdorf. Im Vorfeld der Europameisterschaft wurden in Seibersdorf insgesamt 160 Doping-Kontrollen aus den Trainingswettbewerben analysiert und ausgewertet. Dabei wurden pro Mannschaft je 10 Kontrollen durchgeführt. Dr. Günter Gmeiner, Seibersdorfer Labor-Chef und international anerkannter Doping-Kontrollexperte hat nach Abschluss der Analysen der Trainingswettbewerbe seinen Arbeitsplatz vorübergehend in die Schweiz, der zweiten Austragungsstätte der EM 2008, verlegt. Im WADA akkreditierten Partner-Labor Lausanne wurden die Proben der laufenden Wettbewerbskämpfe analysiert. Insgesamt wurden in Lausanne 124 Kontrollen durchgeführt, wobei je 2 Spieler pro Spiel und Mannschaft, analysiert wurden. Dr. Günter Gmeiner war vor Ort als Qualitätskontroller und auditierte das Labor.
Logistische Meisterleistung im WADA-Labor
Kontinuierlich wurden Proben von den Dopingkontrollen in das Forschungszentrum Seibersdorf und Lausanne gebracht. Dr. Günter Gmeiner und sein 12köpfiges Team arbeiteten mit voller Kapazität und höchster Konzentration. Trotz des knappen Zeitbudgets konnten alle Proben zeitgerecht und ohne Zwischenfälle analysiert und ausgewertet werden. Diese logistische Leistung wurde von der UEFA entsprechend hervorgehoben und gewürdigt. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die mehrfachen Qualitätsmanagement-Checks, die in den Abläufen des Doping-Kontroll-Labors integriert sind, ein stolzer Leistungsbeweis der österreichischen Doping-Kontroll-Expertise.
Kontrolle Blut / Urin: State of the Art Testing
"Erstmals in der Geschichte der Europameisterschaft wurden heuer Blut und Urin simultan als Probe abgenommen und in weiterer Folge ausgewertet. Im Blut wird auf Substanzen und Methoden kontrolliert, die im Harn nicht nachweisbar sind, wie. z.B. Blutdoping (Fremdbluttransfusionen), Wachstumshormon, künstliche Sauerstoffträger und das Blutbild für den "Biological passport". Im Harn wird das komplette restliche Programm inklusive Epo getestet. Somit haben wir für die UEFA das gesamte State-of-the-Art - Testing durchgeführt" erläutert Gmeiner.
NADA Austria: Sichtbares und erfolgreiches Engagement im Anti-Doping-Kampf
"Mit den engmaschigen Testdurchläufen bei der EM hat die UEFA eine Vorreiterrolle im Anti-Doping Kampf eingenommen" lobt Mag. Andreas Schwab, Geschäftsführer der neuen Anti Doping Agentur NADA Austria. Die Nada Austria GmbH wurde gestern in einem Notariatsakt von allen beteiligten Gesellschaftern gegründet und ist wie geplant heute am 1. Juli 2008 voll handlungsfähig. Die NADA Austria wird das ÖADC (Österreichisches Anti Doping Comité) ersetzen. Entscheidender Unterschied zu bisher ist, dass die NADA Austria als erste Instanz installiert wird und nicht mehr der betroffene Fachverband. Als nächste Umsetzungsschritte nennt Schwab die Gründung der erforderlichen Kommissionen für Ethik, Medizin und Recht im Juli 2008.
Auch bei Peking 2008 strenge Kontrollen vor und während der Olympischen Spiele
Aufhorchen lässt Schwab mit der Ankündigung, dass das Olympische Comité sehr intensive Vorbereitungen im Bereich der Doping Kontrolle für die Olympischen Spiele in Peking 2008 getroffen hat und wie bei der Fußballeuropameisterschaft im Vorfeld Doping-Kontrollen durchgeführt werden. Mit an Board in der Dopingkontrolle ist das Doping-Kontroll-Labor Seibersdorf der Austrian Research Centers, die sich als starker Partner und Verbündeter mit wissenschaftlicher Expertise im Anti-Doping-Kampf etablierten.
Strengste WADA Kriterien und Verschwiegenheitspflicht
Über einzelne Fälle selbst darf Laborleiter Gemeiner nicht sprechen: "Als Vertreter des akkreditierten Labors darf ich dazu keine Stellung nehmen, das gehört zu den professionellen Regeln. Wir bekommen die Proben anonymisiert und leiten die Ergebnisse ebenso mit einem Verschlüsselungscode an die zuständigen Auftraggeber wie Sportverbände oder im aktuellen Fall die UEFA oder an die nationalen Dopingagenturen weiter."
Rückfragehinweise
Mag. Michael H. Hlava
Leiter Corporate Communications
Austrian Research Centers GmbH - ARC
Telefon: +43 (0)50550-2046
Mobil: +43 (0)664 620 77 66
Email: michael.hlava@arcs.ac.at
http://www.arcs.ac.at
Mag. Oliver Wagner
Leiter Kommunikation Staatssekretärin Christa Kranzl
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Tel: + 43 (0)1 711 62 65 - 8814
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Email: oliver.wagner@bmvit.gv.at
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