pte20080822021 in Business

Frankreich: Immobilienmarkt zeigt Schwächen

Restriktive Kreditvergabe drückt Wohnungspreise in der Provinz


Frankreichs Immobilienmarkt gerät ins Wanken (Foto: pixelio.de, Marco)
Frankreichs Immobilienmarkt gerät ins Wanken (Foto: pixelio.de, Marco)

Paris (pte021/22.08.2008/13:55) Der französische Immobilienmarkt zeigt Anzeichen einer drohenden Flaute. Nachdem die Krise die Märkte in Großbritannien und Spanien bereits erreicht hat (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080703005), machen sich fallende Wohnungspreise und sinkende Verkäufe nun auch in Frankreich bemerkbar. Wie die Welt berichtet, müssen Makler bereits ihre Büros schließen und Immobilienhändler könnten dem drastischen Preisverfall bald zum Opfer fallen. Für das sich abzeichnende Krisenszenario sei wie auf allen geplagten Immobilienmärkten die restriktivere Kreditvergabe der Banken ausschlaggebend. Diese versuchen, weitere Verluste mit Darlehen auf Gebäude und Wohnungen zu verhindern. Besonders in der Provinz und den Vororten von Paris machen sich die sinkenden Preise bemerkbar.

"Der Markt übertrifft sich mittlerweile an negativen Schlagzeilen und Worst-Case-Szenarien wieder selbst. Solange keine Stabilisierung der Immobilienpreise in Sicht ist, müssen wir mit Negativ-Meldungen weiterleben", meint Jörn Lange, Analyst bei Raiffeisen Capital Management http://www.rcm.at , gegenüber pressetext. Dabei betreffen die Turbulenzen nicht nur die Immobilienkonzerne und Banken, sondern können sich auf die gesamte konjunkturelle Entwicklung eines Landes auswirken, wovon mitunter Großbritannien akut bedroht ist. In Frankreich seien die Experten jedoch noch uneins darüber, ob die jüngsten Marktzahlen tatsächlich als Vorboten einer Krise zu deuten seien. Einigkeit scheint jedoch darüber zu herrschen, dass die Branche ihre starke Performance der vergangenen acht Jahre mit dem in Europa zweithöchsten Wachstum (116 Prozent) hinter Spanien nicht fortsetzen kann.

Die Immobilien-Verkaufszahlen im Großraum Paris des ersten Quartals sind gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 7,9 Prozent eingeknickt. Gleichzeitig ließen die Preise für Altbauten landesweit um 0,8 Prozent nach und es wurden um elf Prozent weniger Neukredite abgeschlossen. "Die Banken haben die Zinsen angehoben und die Vergabekriterien verschärft", wird Nicolas Bozou, Chef des Instituts für Wirtschaftsanalysen Astérès, von der Welt zitiert. Mit einem weiteren Preisverfall sei zu rechnen. Wenngleich die Preise in den Großstädten weiterhin nach oben tendieren, sei dem Marktforschungsinstitut Xerfi zufolge bis 2011 landesweit mit einem Rückgang um 14,5 Prozent zu rechnen. Dabei hätten sinkende Verkaufszahlen in Toulouse schon jetzt 40 der dort ansässigen 800 Immobilienagenturen zur Schließung veranlasst.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
Tel.: +43-1-811-40-315
E-Mail: haglmueller@pressetext.com
|