Intelligenter Handy-Wecker vermeidet Stress
Software-Lösung lauscht per Mikrophon nach Aufwach-Geräuschen
Ein Screenshot aktiver HappyWakeUp-Software (Foto: happywakeup.com) |
Tampere (pte004/25.09.2008/06:10) Forscher an der finnischen Tampere University of Technology (TUT) http://www.tut.fi haben eine Technologie entwickelt, mit der Handys zu gesundheitsschonenden Weckern werden. "HappyWakeUp" http://www.happywakeup.com setzt dazu darauf, die Schlafphasen des Users mithilfe des Handy-Mikrophons zu überwachen. So hört das System, wenn sich der User bewegt, da er ohnehin nicht tief schläft, und weckt ihn dann mit sanften Signalen statt dem normalen Alarm. Diese Methode unterscheidet sich zwar von bisherigen Schlafphasenweckern, verspricht aber ebenfalls einen geringen Stressfaktor beim Aufwachen. "Der Anwender braucht kein zusätzliches Gerät", betont Väinö Virtanen, einer der Forscher hinter HappyWakeUp, gegenüber pressetext. Es handelt sich um eine reine Software-Lösung, die aktuell für eine Reihe von Nokia-S60-Modellen verfügbar ist.
"Wir haben festgestellt, dass gängige Mikrophone sehr empfindlich jegliche Geräusche und Stimmen wahrnehmen, die durch nächtliche Bewegungen im Bett entstehen", erklärt TUT-Schlaf-Spezialist Tapani Salmi den Hintergrund der Entwicklung. Die laut TUT erste gesundheitsfördernde Handy-Anwendung der Welt nutzt das, um die letzten 20 Minuten vor der gestellten Weckzeit zu überwachen. Falls in diesem Zeitraum Geräusche darauf hindeuten, dass der Anwender ohnehin oder zumindest beinahe wach ist, dient ein sanftes Signal zum schonenden Wecken. Befindet sich der Nutzer hingegen im Tiefschlaf, wird er ganz normal erst zur eigentlichen Weckzeit aus dem Schlaf geholt. Der Handy-Akku werde von der Überwachungsphase allenfalls so stark beansprucht wie von einem Gespräch von wenigen Minuten, so Virtanen.
"Ein Wecksignal während des Tiefschlafs ist stressig und jedem vertraut. Mit dem intelligenten Wecker wird das vermieden", sagt Salmi. Das verspricht Vorteile für die Gesundheit, denn Stress ist ein Risikofaktor, der unter anderem Herz- und Gehirnprobleme begünstigen kann. Dem durch schonendes Wecken vorzubeugen, ist zwar keine neue Idee. "Bei HappyWakeUp wird jedoch kein elektronisches Gerät am Nutzer angebracht", betont Salmi gegenüber pressetext. Auf Bewegungssensoren setzen dagegen der Armbanduhr-Wecker "Sleeptracker" http://www.sleeptracker.de sowie der Schlafphasenwecker "aXbo" http://www.axbo.com , bei dem ein Armband getragen werden muss. Das "SleepSmart"-System von Axon Labs http://www.axonlabs.com wiederum nutzt ein Stirnband, um die elektrische Gehirnaktivität ähnlich wie bei einer Elektroenzephalografie (EEG) zu messen.
Die HappyWakeUp-Software gibt es in der aktuellen Version 1.10 für 30 Nokia-Handys, die unter Symbian S60 3rd Edition laufen. Für weitere Geräte und andere Plattformen sei die Software in Planung, so Virtanen. Ein einwöchiger Test kostet zwei Euro, eine dauerhafte Lizenz kommt auf 50 Euro. Ein Transfer der Lizenz zwischen SIM-Karten und Geräten ist laut Webseite möglich.
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